Canada und Alaska

Reisezeit: Mai / Juni 2007  |  von Franzi S.

Es geht nach Hause

Mittwoch, 13. und Donnerstag, 14. Juni 2007

Obwohl wir den Morgen ruhig angehen lassen könnten, sind wir bereits um halb acht wach. Faul zappen wir uns noch ein wenig durch die vielen Sender und schauen uns die verschiedenen Morgensendungen von Vancouver und Seattle an. Dann um zehn begeben wir uns ins hoteleigene Restaurant und geniessen ein letztes Mal Omeletten und Eggs Benedict.

Gegen Mittag verlassen wir das Hotel und lassen uns vom Bus zum Flughafen führen. Mit dem ganzen Gepäck marschieren wir noch einmal zum Zoll, wo man uns dann endlich die notwendigen Stempel auf die Quittungen gibt. Bei Lufthansa können wir bereits einchecken, so dass wir mal die schweren Koffer los sind.

Als wir die Sicherheitskontrolle hinter uns gebracht haben, entscheiden wir uns für einen Besuch in der Premium Plaza Lounge. Dank Priority Pass unserer Kreditkarte dürfen wir uns in die Welt der Business und First Class Passagiere begeben, was Normalsterblichen sonst verwehrt ist. So geniessen wir dort alle Annehmlichkeiten wie bequeme Polstersessel, Getränke und Mampf, Internetanschluss, Zeitungen und TV. Die Ruhe ist göttlich und der Ausblick auf die vielen Gates spannend.

Um halb drei verlassen wir die Lounge und verprassen die letzten Dollar im Duty Free Shop. Durch die vielen schönen Flughafentrakte spazieren wir zu unserem Gate. Man sieht, dass man für die Olympia 2010 aufrüstet und sich im besten Licht präsentieren will. Der Flughafen sieht fantastisch aus und leuchtet in den schönsten Meeresfarben wie türkis, grün und blau. Alles ist modern und durch runde Formen harmonisch gestaltet. TV-Inseln zeigen uns die aktuellsten News aus aller Welt. Wir sind begeistert!

Während einer kurzen Wartezeit in einem der bequemen Sitzinseln werden uns dramatische Berichte aus Guatemala gezeigt, das von einem Erdbeben erschüttert wurde.

Endlich können wir boarden. Begeistert stellen wir fest, dass wir wieder die Plätze gleich hinter der Business Class erhalten, wo wir mehr Beinfreiheit haben! Das ist ein Aufsteller! Pünktlich hebt sich unser Vogel in die Lüfte. Traurig nehmen wir Abschied von Vancouver und British Columbia, das schon bald unter einer dicken Wolkendecke unseren Blicken entschwindet.

Der Flug führt uns über Calgary, Edmonton und die Hudson Bay. Der Kapitän meldet uns, dass die Flugroute uns über den südlichen Teil Grönlands bringen werde, und dann über Schottland Richtung Festland Europa. Das Abendessen wird serviert. Auslesen kann man zwischen Teigwaren und Hühnchen. Zwei Filme werden gezeigt, doch davon merke ich nicht mehr viel. Ich schlucke ein Melatonin, setze mir den iPod auf die Ohren und schlummere Europa entgegen. Jürg weckt mich als das Frühstück serviert wird und wir noch zwei Stunden von der Landung entfernt sind.

Ich fühle mich irgendwie nicht wohl. Jürg hat mich mitten aus dem Schlaf gerissen. Er habe kein Auge zugetan, meint er, dafür habe er beide Filme gesehen. Hungrig bin ich nicht, im Gegenteil, irgendwie ist mir fast übel. Doch Orangensaft und Kaffee helfen mir, wieder ein wenig auf den Damm zu kommen. Ein Besuch im Bad ist auch immer hilfreich. Nach Waschen und Zähneputzen sieht die Welt gleich besser aus.

Pünktlich landen wir am frühen Morgen in Frankfurt bei schönstem Sonnenschein und 20 Grad. Da wir noch etwas Wartezeit haben, genehmigen wir uns noch einen Cappuccino. Dann geht's zum nächsten Gate und mit der nächsten Lufthansa-Maschine Richtung Zürich. Der Flug wird etwas unruhig. Vor allem beim Landeanflug dominieren Turbulenzen und mein Magen meldet sich wieder. Es wird mir übel und ich versuche mit frischer Luft von oben meinem Übelkeitsgefühl entgegen zu wirken. Ich bin wirklich froh, als wir wieder festen Boden unter den Füssen haben. So was kenne ich sonst nicht an mir! Bei den schönsten Gewitterturbulenzen habe ich schon herrlich geschlafen. Aber heute ist nicht mein Tag!

Gegen Mittag sind wir zurück auf Schweizerboden. Der Zoll lässt uns problemlos passieren und schon bald sitzen wir im Zug nach Bern. Wie immer müde und geistig noch in der weiten Welt! Wir rufen meine Eltern an und um zwei Uhr, als wir im Bahnhof Bern einfahren, werden wir bereits mit riesigem Hallo begrüsst.

Die Beiden führen uns mit dem Auto nach Hause und natürlich gibt es beiderseits viel zu erzählen! Zuhause werden wir von unseren Vierbeinern begrüsst - wie üblich mit der vornehmen Zurückhaltung. Immerhin hatten sie vier Wochen lang Babysitter, die sie sicherlich viel zu fest verwöhnt haben. Mama und Papa haben die Wochen bei uns zuhause jedenfalls genossen. Papa war begeistert vom Musikfestival hier oben und Mama fand die intensiven Gespräche mit Yoyo immer höchst beeindruckend. Katzen...

Yoyo im Hintergrund mit unserem roten Fidji

Yoyo im Hintergrund mit unserem roten Fidji

Und Roli, der dritte im Bund

Und Roli, der dritte im Bund

Es ist ein schöner Abend, so dass wir gemütlich noch bis sechs Uhr draussen sitzen und viel erzählen. Auch die ersten Geschenke können wir schon verteilen. Dann verlassen uns Mama und Papa. Wir halten uns noch krampfhaft wach und schauen nach vier Wochen Abstinenz wieder einmal "verliebt in Berlin". Da hat sich viel getan und wir sind natürlich nicht mehr auf dem Laufenden. Diese verflixten Telenovelas. Fängt man mal damit an, kann man kaum mehr aufhören...

Unsere Aussicht ist auch nicht zu verachten

Unsere Aussicht ist auch nicht zu verachten

Um acht schnarcht Jürg schon gemütlich im Bett. Ich kopiere noch alle Fotos auf meinen PC und schaue mir die Qualität der Aufnahmen an. Ich bin zufrieden! Sehnsuchtsvoll erinnere ich mich an alles, was wir erleben durften und gesehen haben. Es war so schön! Wir werden lange davon leben müssen. Die nächsten grossen Ferien sind in anderthalb Jahren. Freuen wir uns darauf! Indian Summer in den Neuengland Staaten. Planen macht einfach Spass...

Jürg & Franzi

Bye bye...

Bye bye...

© Franzi S., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Kreuzfahrtschiff gehts von Vancouver aus in den Südwesten Alaskas. Danach geniessen wir mit dem Mietwagen die Wildnis von British Columbia.
Details:
Aufbruch: 17.05.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 13.06.2007
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Franzi S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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