Australien 2009/10

Reisezeit: August 2009 - November 2010  |  von Stephanie K

Der Uni-„Alltag“

Hallo liebe LeserInnen,

ich weiß der letzte Beitrag ist schon eine Weile her, aber die Uni und natürlich auch die Freizeitaktivitäten haben mich in den letzten Wochen sehr eingespannt.
Das Studium ist sehr interessant und ich habe schon einiges gelernt, aber es ist wesentlich aufwändiger als das Studium an der WU, weil man jede Woche aktiv etwas machen muss. Die Endprüfung zählt meist nur 30%, dazwischen hat man einige Assignments zu schreiben und dann bekommt man noch jede Woche Aufgaben für die Tutorien. Alles in allem ist es sehr gepackt, aber schaffbar.

Daneben möchte ich natürlich auch noch Australien erkunden die weiter entfernten Plätze werde ich erst in den Ferien bereisen, aber an den Wochenenden versuche ich vor Ort einiges zu erleben. Bisher war ich zweimal in Brisbane- die Stadt ist obwohl sie nicht am Meer liegt wunderschön. Ein Kanal geht mitten durch die Stadt, sodass man kleine Fähren als öffentliche Verkehrsmittel nutzen kann, das finde ich schon sehr genial. Viele sights gibt es allerdings nicht dort. Die meisten Städte sind halt doch relativ jung sodass es nicht, wie in Wien, alte Gebäude gibt, die man sich dann anschauen kann oder welche mit der Geschichte verbunden werden.
Wir haben uns dann noch den Botanischen Garten und die Hauptuni angesehen, haben eine Tour entlang dem Kanal gemacht und natürlich den "artificial beach", welcher mitten in der Stadt ist besucht. Ich würde auf jeden Fall einen kurzen Zwischenstopp in Brisbane empfehlen, aber 3 Tage sind meiner Meinung ausreichend. Ich muss aber noch mal hin, weil ich gehört habe, dass Chinatown sehr genial sein soll

Ansonsten bin ich hier meist an der Gold Coast direkt unterwegs. In den Bezirk Burleigh Heads, hab ich mich bereits jetzt verliebt Burleigh liegt direkt am Meer, d.h. man kann schön den Strand entlang spazieren, der direkt in den Burleigh Heads National Park übergeht, wo man dann einen kleinen Wald zur rechten Seite hat und links weiterhin das Meer mit riesigen, schönen schwarzen Steinen. Man kann dann eine Runde durch den Park spazieren, was auch sehr nett ist. War bis jetzt 3 Mal dort und hab dabei immer - ganz populär in Australien - eine Hochzeit am Strand gesehen.

Vor 3 Wochen hat mein Surfkurs begonnen. Bis jetzt hat es mich ehrlich gesagt noch nicht sehr überzeugt. Liegt wohl auch daran, dass man am Anfang halt nicht wirklich aufstehen kann mit ein bisschen Übung sollte es dann schon Meer Spaß machen. Der Kurs geht insgesamt 6 Wochen, also mal schauen und wie ihr seht hat mich auch noch kein Hai erwischt
Was natürlich auch fast eine Pflicht ist, ist ein Besuch im Tierpark. Hier an der Gold Coast gibt es den Currumbin Sanctuary Park, welcher echt wunderschön ist. Zu Beginn kann man mit einem kleinen Lokzug eine Runde drehen um mal einen Überblick zu erhalten und sich dann zu Fuß alles anzusehen. Es gibt eine Vielfalt an verschiedensten Tieren, die es teilweise in Europa nicht gibt. Am meisten überrascht hat mich ein Wombat. Ich habe zuvor ein Bild gesehen und dachte, dass es ein eher kleines Tier ist, vergleichbar mit einem kleinen Hasen, aber als ich ihn dann gesehen habe, wurde mir klar dass ich mich getäuscht habe Außerdem wurde uns mitgeteilt, dass sie beißen und man deshalb nicht zu nahe kommen sollte.

Am Besten gefallen hat mir das Känguru-füttern. Kängurus laufen in einem großen, begrenzten Raum herum, wo Zoobesucher durchlaufen können. Man kann sich dann ein Futter kaufen und sie füttern, was wir natürlich gemacht haben.

Die Tiere sind irrsinnig lieb und auch zutraulich, nur am Kopf soll man sie nicht streicheln, weil sie das als Angriff verstehen würden und dann teilweise aggressiv werden. Was auch sehr wichtig ist: niemals die Babies, hier Joeys genannt, streicheln, wenn sie noch im Beutel sind. Die Mutter erkennt sie nämlich am Geruch und würde sie nicht mehr akzeptieren sobald sie nach Menschen riechen.

Die Koalas sind natürlich auch eine Erwähnung wert! Als wir vorbei kamen wurden sie gerade mit Eukalyptus, ihrer Lieblingsspeise, gefüttert. Die Tiere wirken total entspannt und relaxt, um nicht zu sagen faul da kann man sich sicher was abschauen Ein paar Babies waren auch dabei - sooo süß

Letztes Wochenende haben mich zwei Australier zu einer sogenannten Bushwalking-Tour mitgenommen. Das ist im Prinzip nichts anderes als Wandern war eher eine kleinere Wandertour mit ein paar Pausen in einem kleinen Teich, aber es war sehr entspannend. Es ist schon ein tolles Flair unter Palmen zu wandern

Bin dann von rund 3-4m ins Wasser gehüpft - war schon eine Überwindung, weil ich das eine Weile nicht gemacht habe, aber danach war ich echt stolz und die Erfrischung war es auch Wert. Wobei es gar nicht so heiß war, weil die Bäume brav Schatten gespendet haben.

Heute war ich mit 2 Freunden in Seaworld... dort gab es, wie der Name, verrät, Wassertiere zu sehen, aber auch jede Menge Attraktionen, die mehr an einen Themepark erinnern.

Habe meine ersten Dolphine, Haie und Pinguine gesehen - toll!! Delphinschwimmen war ich leider noch nicht, aber das wird auf jeden Fall noch nachgeholt. Würde mich aber mehr reizen im Meer zu machen, als in einem Becken.

Ansonsten findet hier natürlich auch der normale Alltag statt. Fast jeden Tag bin ich brav an der Uni und studiere, treffe mich mit FreundInnen auf einen Kaffee und probiere neue Rezepte aus. Mein momentaner Favourite: Thailändisch!
Gestern habe ich für meine Housemates Kaiserschmarren gemacht - das erste Mal in meinem Leben - ist aber gut gelungen

Der Abend hat dann recht "lustig" geendet. Wir haben uns gemeinsam einen Film angesehen und nach dem dieser zu Ende war, sagt Mena, im Sitzsack sitzend, zu ihrem Mann:"Hilf mir bitte auf." Und er antwortet:"Huuuh" und zeigt auf den Sitzsack neben ihr. Wir dachten alle, er wollte sie erschrecken, damit sie von selbst aufhüpft, aber neben ihr ist dann plötzlich eine riesige Spinne aufgetaucht - die erste, die ich hier gesehen habe. Wir haben aber ein giftiges Spray daheim, womit sie recht schnell erledigt war.

Ansonsten machen wir hin und wieder Spieleabende oder Barbecues oder gehen ins nahe gelegene Kino.
Die letzte Einladung zum Essen war besonders spannend, damit hätte ich nicht gerechnet. Sandra, eine gute Freundin, und ich waren zum Essen bei einem Australier eingeladen. Wir plauderten ein bisschen, bis das Essen fertig war und auf einmal fragt Dave mich, ob ich eh keine Angst vor Schlangen habe und ich so: "naja.. eigentlich nicht, wieso" und er deutet auf eine Pflanze in der Ecke, wo die Schlange eingekräuselt lag. Da hab ich schon mal geschaut, aber nachher hab ich mich dann sogar getraut sie zu halten

Bevor sie zurück in den Käfig musste, wurde sie dann noch mit einer Ratte gefüttert. Mhm...

Was gibt es sonst noch Neues... Seit rund 3 Wochen bin ich stolze Autobesitzerin ) mein erstes Auto!!! Zu Beginn bin ich viel mit dem Rad oder dem Bus unterwegs gewesen, aber wenn hier weiter entfernte Plätze halbwegs gut erreichen will, braucht man ein Auto, sonst würde man rund 2 Stunden brauchen für eine Strecke, die man mit dem Auto in 30 Minuten schafft. Und die Busse sind teilweise auch nicht die zuverlässigsten.

Ein Daewo Lanos, Baujahr 1998

Ein Daewo Lanos, Baujahr 1998

Was vielleicht einige von euch interessiert... wie sind denn die Australier... um ehrlich zu seien, habe ich noch nicht allzu viele kennengelernt, da an der Uni zu viele internationale Leute sind, die anscheinend die Australier abschrecken in zwei von drei Tutorien sind gar keine Australier dabei. Das soll aber angeblich nur in diesem Semester so sein, da alle hierher kommen um den Sommer zu erleben.
Im Großen und Ganzen kann man aber schon sagen, dass sie total freundlich und offen sind, manchmal für meine Verhältnisse aber auch zu relaxt.

Mit dem Englisch läuft es ja wirklich gut. Verstehen tue ich nahezu alles und mein aktiver Wortschatz wird auch von Tag zu Tag besser, aber die Australier selbst zu verstehen, ist nicht so einfach...

Hier ein paar Wörter - "Australischer Slang":

Einfach mal probieren die Wörter auf der linken Seite so schnell wie möglich auszusprechen, dann hört es sich beinahe so an

You right?: Do you need assistance?
D'ya reckon?: Do you think so?
Good on ya: Well done
Emma Chisit = How much is it?
Utter martyr semmich = a tomato sandwich
Uni stewnce = University students
Garbler mince - a couple of minutes

Meine erste Telefon-Erfahrung wird mir auch lange in Erinnerung bleiben. An meinem dritten Tag in Australien wurde ich von einer unbekannten Nummer angerufen (ich muss dazu sagen, dass das Englisch sprechen am Telefon noch um einen Deut schwieriger war/ist), und ich verstehe gar kein Wort. Nach dreimaligen Nachfragen hab ich dann verstanden, dass es der Personaltrainer vom Fitnesscenter war und nach nochmaligen Fragen wusste ich dann, dass er nur den Termin bestätigen wollte Die Australier sprechen echt schnell und undeutlich und selbst wenn man sie bittet das ganze noch einmal zu wiederholen wird es nicht viel langsamer.

Dennoch, es ist besser anzurufen, denn auf E-Mail muss man teilweise sehr lange warten, und manchmal bekommt man nicht einmal eine Antwort.

Auch zwischen anderen Kulturen ist es sehr interessant. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Europäer und Amerikaner recht ähnlich sind und schnell zusammenfinden. Die größten Unterschiede gibt es mit Asiaten, gefolgt von Südamerika, aber man findet sich schon irgendwie zurecht. Das witzigste war die Erzählung von einem Studienkollegen aus Peru. Er begrüßte eine Thailänderin in einem Hostel recht stürmisch mit einer Umarmung und einem Küsschen und sie ist recht schnell zurück geschreckt

Das war es vorerst mal von mir... Wer die Neusten Bilder sehen will --> Facebook:

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© Stephanie K, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Reisen in Australien und mein Auslandsstudium an der Bond University (Gold Coast)
Details:
Aufbruch: 31.08.2009
Dauer: 14 Monate
Heimkehr: 01.11.2010
Reiseziele: Thailand
Australien
Indonesien
Der Autor
 
Stephanie K berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.