In Rente - aber nicht aufs Sofa

Reisezeit: Dezember 2009 - März 2010  |  von Renate Holzmann

Phnom Penh: Phnom Penh Thmey - unser neues Zuhause

Die Leiterin unserer kambodschanischen NGO hat uns ein Haus gemietet, in dem Viertel in dem auch das Buero der Organisation ist.
Phnom Penh Thmey ist ein Neubaugebiet, durch eine Mauer abgeschlossen, mit Security am Eingang. Dies fuehrt dazu, dass man sich zwar sicher fuehlt aber auch unwohl bei der viel aermeren Nachbarschaft, der man begegnet, sobald man das Gebiet verlaesst.

Die Haeuser sind relativ schmal aber hoch gebaut.

Uebliche Bebauung in Phnom Penhs Neubaugebieten.

Uebliche Bebauung in Phnom Penhs Neubaugebieten.

Der Eingangsbereich ist riesig hoch und gross und die chinesischen und kambodschanischen Nachbarn benutzen ihn zu allem Moeglichen: als Garage fuer ihre geliebten Autos und Motos, fuer Reissaecke, zum Fernsehen ....
Man koennte, wenn man denn wollte, hervorragende Parties in diesem Raum feiern.

Unsere Eingangshalle. Hinter den verspiegelten Scheiben oberhalb, verbirgt sich ein Schlafzimmer.

Unsere Eingangshalle. Hinter den verspiegelten Scheiben oberhalb, verbirgt sich ein Schlafzimmer.

Dahinter liegt die Kueche mit Essgruppe.
Auf den oberen Etagen gibt es noch vier Schlafraeume und einen Aufenthaltsraum mit Fernseher.

Unser Schlafzimmer mit Balkon.

Unser Schlafzimmer mit Balkon.

Da es in Kambodscha nie kalt wird - bei 20 Grad huellen sich alle in dicke Pullover und fahren Moto mit Handschuhen , hat man sich offensichtlich wenig Gedanken gemacht um die Daemmung. Dies fuehrt dazu, dass, wenn der erste Nachbar das Radio anhat, die restlichen Haeuser in der Strasse keins mehr anmachen muessen. Wenn unser Nachbar abends nach uns nach Hause kommt, habe ich immer noch das Gefuehl, er steht bei uns im Haus und wenn einmal pro Woche eine Gruppe Musiker im letzten Haus Klavier, Geige und Gesang uebt, stellt man sich einen Stuhl vor die Tuer und hat das Gefuehl im Konzerthaus zu sitzen.

Es gibt unendlich viele kleine Kinder auf der Strasse und zu jedem gehoert mindestens ein Kindermaedchen, dass das Kind den ganzen Tag umhertraegt, zwischendurch den Spuel und die Waesche macht und was sonst noch so anfaellt, und das alles fuer ca 50 Dollar im Monat.
Auch ich habe, zum ersten Mal in meinem Leben ein Hausmaedchen, 53 Jahre alt, nennt mich 'sister'und kocht fuer uns, haelt sauber und waescht die Waesche. Die vorhandene Waschmaschine wird mit Verachtung bestraft, weil sie lieber von Hand im Bottich waescht. Sie bekommt 100 Dollar im Monat, fuer Kambodscha ein guter Verdienst. 'Sister"und ich haben noch unsere Verstaendnisprobleme, weil sie soviel Englisch spricht wie ich Khmei, aber das wird sich hoffentlich bald aendern.
Sie kocht gut fuer uns, viel Reis, viel Gemuese und Fleisch.

'Sister'beim Schnibbeln fuer unser Mittagessen, jedes Mal das Highlight des Tages.

'Sister'beim Schnibbeln fuer unser Mittagessen, jedes Mal das Highlight des Tages.

Da ich vor der OP abnehmen soll, hat sie Zucker und Nachtisch gestrichen. Es gibt hoechstens frisches Obst.

Wir sind die einzigen 'Weissen'im Gebiet und erregen dementsprechendes Aufsehen. Die abendlichen Walkingdamen riskieren immer einen Blick, wenn wir vor der Tuer sitzen, unschuldige Kleinkinder werden mit einem andressierten 'hallo' losgeschickt, damit man sich unauffaellig hinterschieben kann und Infos sammeln kann. Wir fuehlen uns wohl.

Schade, dass ihr nicht mal schmecken koennt, wie lecker das Essen ist.

Schade, dass ihr nicht mal schmecken koennt, wie lecker das Essen ist.

© Renate Holzmann, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 13.12. geht es mit dem Flieger nach Phnom Penh, wo Peter und ich bis Ende März bleiben werden. Wir waren schon mehrmals in Kambodscha, wo wir einen Kindergarten und eine Schulklasse unterstützen (siehe auch: www.holzmanns-reisen.de). Peter wird für seine alte NGO arbeiten, ich werde mich neu sortieren und sehen, was ich sinnvoll tun kann. Ein neuer aufregender Abschnitt beginnt.
Details:
Aufbruch: Dezember 2009
Dauer: circa 13 Wochen
Heimkehr: März 2010
Reiseziele: Kambodscha
Thailand
Der Autor
 
Renate Holzmann berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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