Australische Ostküste - 4 Wochen Campingurlaub im November 2012

Reisezeit: November / Dezember 2012  |  von Thorsten Rector

Vorbereitung und Reisebuchung

Reisebuchung

Wir haben unsere Reise bereits zehn Monate vor Antritt gebucht, um einen möglichst günstigen Preis zu erhalten. Dazu hatten wir mehrere Anbieter angeschrieben und die Preise verglichen. Dazu kann man einfach mal einige Anbieter in der Stadt raussuchen (meistens überschaubar) und die größten Anbieter, die bei Goole auftauchen.

Unsere Anforderungen:

- möglichst günstiger Flug mit Stop-Over beim Hinflug
- komfortabler und moderner Camper für zwei Personen
- Hotelaufenthalte beim Hinflug (1 Nacht) und 3 Nächte in Sydney am Ende der Reise (Backpacker-Hotel)

Da wir wussten, dass in Australien mehr Verkehr herrscht und die Strassen voller sind als in Neuseeland, haben wir uns einen kleineren Camper gewünscht.

In Neuseeland hatten wir einen 4WD-Camper mit Dusche und WC (Modell: VW CRAFTER), also schon relativ lang und groß. Das war in Neuseeland okay, allerdings hatten wir einige Mal Probleme beim Einparken auf Parkplätzen. Uns war auch klar, dass man in AUS wegen der vielen Tiere nicht unbedingt wild campen muss und daher kein WC und keine Dusche an Bord haben muss. Unsere Wahl fiel daher auf den kleineren 4WD-Camper mit Hochdach (Modell: Toyota). Dieser Camper soll sogar für 4 Personen geeignet sein, das würde ich aber nur mit kleinen Kindern empfehlen.

Unser Camper - ein relativ neuer Toyota, der sich bequem, einfach und pannenfrei fahren ließ

Unser Camper - ein relativ neuer Toyota, der sich bequem, einfach und pannenfrei fahren ließ

Der Camper sollte komplett ausgestattet sein (inkl. Küchenutensilien, Bettwäsche, Handtücher), damit wir möglichst wenig mitnehmen müssen. Reiseagenturen empfehlen, lieber eine etwas größere Variante zu nehmen, damit man sich auch bei schlechterem Wetter im Wagen nicht gegenseitig auf die Nerven geht. Ich kann auch das von uns gewählte Modell sehr empfehlen, denn in unserem Wagen konnte man bequem stehen (auch ich mit 1,95 m Größe), das Schlafen und Kochen war super und wenn man wollte, konnte man auch gemütlich im Wagen sitzen und lesen oder z.B. was spielen. Natürlich nicht so komfortabel wie im Crafter, aber immer noch gut. Dafür fuhr sich der Toyota .fast wie ein "normaler Pkw"

Die Variante mit Dusche/WC bietet sich an, wenn man auch wild campen möchte - auch das ist in AUS möglich.

Die Angebote für die Camper unterschieden sich vor allem bei den eingeschlossenen Leistungen. Wir wollten unbedingt eine All-inclusive-Versicherung mit 0 € Selbstbeteiligung, das kann ich nur empfehlen.

Letztenendes haben wir uns für Cruising Reisen entschieden, da es doch kaum Preisunterschiede gab und Cruising auch ein Büro in unserer Stadt unterhält. Das Gesamtpaket mit einem Campingwagen von APOLLO lag bei 3.200 EUR pro Person - deutlich mehr als bei unserer Neuselandreise 2010 (2.300 EUR)!

Campen in Australien
AUS ist ein absolutes Campingland. Die Strassen sind super ausgebaut und da die Aussies selbst sehr gerne campen, gibt es sehr viele schöne Campingplätze (Motorhomes, Holiday Parks), die sehr gut ausgestattet sind. Standard sind WCs, Duschen, Grillplätze (Barbecues), Küchen und Laundrys mit Waschmaschinen. Manche haben auch Aufenthaltsräume mit Internet oder sogar Pools.

Für die meisten Campingplätze haben wir so um die 20-30 AUS$ je Nacht bezahlt, bei dem damaligen Umrechnungskurs waren das ca. 16-24 EUR (2 Personen, inkl. Strom).

Besonders toll: auch außerhalb von Campingplätzen findet man sehr oft öffentliche Barbecues, die mit Gas fuktionieren und bei denen man häufig nur einen Dollar einwerfen muss.

Alles was man braucht - Bett, Stauraum, Küche udn Wohnzimmer in einem!

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Camper-Vermieter
Wie in Neuseeland sind KEA, BRITZ und APOLLO die bekanntesten Vermieter von Campingwagen, alle haben auch "normale PKW" im Angebot. KEA wurde von einem deutschen Auswanderer gegründet und hat - was Camper angeht - den besten Ruf: gute, neuwertige Autos, viele deutsche Fabrikate (VW, Mercedes). KEA ist allerdings auch am teuersten. Auch Apollo und Britz versprechen aber, dass ihre Fahrzeuge maximal drei Jahre alt sind. Daneben gibt es weitere kleinere Anbieter.

Eine günstige Alternative zum Campingvan sind die so genannten SPACE CAMPER, das sind normale Kombi-PKW, die sich durch intelligente Umbauten um eine kleine Küche mit Gaskocher etc. erweitern lassen. Die Space Camper sind leichter zu fahren und sehr günstig, sind aber sicher keine Lösung, um z.B. vier Wochen wild zu campen.

Ich empfehle, eine deutschsprachige Camper-Einweisung zu buchen, wenn man nicht so gut Englisch spricht und das erste Mal einen Campingwagen leiht. Gerade bei den größeren Campern gibt es viele Dinge, die man verstehen sollte: Frischwassertank, Abwassertank, Gasversorgung, Strom, wie funktionieren Toilette und Dusche. Praktisch ist eine Übersicht, wo man sein Abwasser (Waste Water) loswerden kann - das geht an den so genannten Dumping Stations (in Australien hauptsächlich auf den Campingplätzen).

In der Regel gibt einem der Vermieter einen Atlas, wo die Dumping Stations und Campingplätze eingezeichnet sind. Eine gute Straßenkarte mit eingezeichneten Campingplätzen und ein Campingverzeichnis sind ein Muss und sollten vom Vermieter gestellt werden.

Im Nachhinein finde ich auch die Alternative "Normaler PKW + Backpackerhotels" sehr interessant, weil die Backpacker- und Moteldichte in Australien sehr hoch ist.

Man spart sich dann den großen Camper, ist dann allerdings nicht mehr so flexibel was die Übernachtungsorte angeht und kann natürlich nicht mehr wild campen. Nimmt man einen Mittelklassewagen liegt man bei ca. 60 EUR/Tag, für Motels/Backpacker sollte man 50 EUR einkalkulieren. Und man kann nicht mehr (so oft) selbst kochen! Insgesamt liegt man dann also schnell über den Kosten für einen Campervan, es sei denn, man zeltet.

Ein Argument für den PKW ist die Tatsache, dass man damit auch ungeteerte Strassen nutzen darf (das verbieten die Camper-Vermieter!), allerdings sollte man dann einen Jeep mieten und viele Vermieter lassen sich das extra bezahlen. Zu Beruhigung: wir sind (fast) nur auf geteerten Wegen gefahren und haben (glaub ich) nichts verpasst!

Eine gute Hilfe für die Frage "Camper oder Pkw?" bietet das Buch "australien osten und zentrum" von Veronika Pavel.

Unsere Route von Cairns nach Sydney

Routenplanung
Unsere Route haben wir mit dem Reiseführer "LONELY PLANET AUSTRALIEN OSTSEEKÜSTE" geplant. Das Buch können wir fast uneingeschränkt empfehlen.

Zu den Einreisebestimmungen kann ich die Informationsseite des Auswärtigen Amtes empfehlen.

Ausserdem ganz hilfreich war australien-info.de.

Ausstattung
Kleidung: Für einen Campingurlaub in Australien sollte man für alle Wetterbedingungen ausgesattet sein (Zwiebelprinzip). Ich empfehle folgende Aussattung: Fleecepullover- und/oder Jacke für kühlere Abende, gute Wanderschuhe, regen- und winddichte Jacke, UV-sichere Sonnenbrille, UV-sichere Kopfbedeckung, evtl. Badeschuhe. Zum Wandern evtl. entsprechende Funktionskleidung. Und natürlich Badesachen.

Wegen der in Australien leider vorhandenen giftigen Schlangen und Spinnen ist es ratsam, bei Dschungelwanderungen lange Wanderkleidung zu tragen (z.B. Leinenhemd, leichte Sommerwanderhose).

ACHTUNG: Sonnecreme nicht vorher kaufen. In Australien gibt es viel bessere Sonnencreme und in Riesenflaschen.

Geld:
Zum Bezahlen haben wir uns beide Visakarten zugelegt, mit denen man weltweit gebührenfrei Geld abheben kann (Empfehlung: DKB Bank). Man sollte aber möglichst nicht mit Karte bezahlen, da dann Auslandsgebühren fällig werden. Wir haben fast alles bar bezahlt, die Dichte an Geldautomaten ist sehr hoch.

Telefonieren in Australien:
Am besten kauft man sich vor Ort eine Prepaid-SIM-Karte (z.B. Vodafone). Die Tarife sind sehr günstig und man kann sich von Deutschland aus anrufen lassen. Wer sein eigenes Handy eingeschaltet lassen möchte, kann auch ein Handy leihen.


Laufende Kosten:

Superbenzin kostete uns ungefähr 1,40-1,50 AUS$ (umgerechnet waren das ca. 1,20 €), Diesel lag etwas darüber (!). Unser Camper hat 10 l auf 100 km verbraucht, große Campingwagen liegen bei etwa 14 l. Auf unserer Reise haben wir insgesamt 3.300 km zurückgelegt.

Lebensmittel kosten in Australien etwas mehr als bei uns - Deutschland ist eben ein günstiges Einkaufsland was Lebensmittel angeht und außerdem war der Umrechnungskurs sehr ungünstig. Es gibt auch einige Discounter - witzigerweise gibt es auch über 270 ALDI-Märkte in Australien, davon einige auch an der südlichen Ostküstenroute.

Auch Essengehen ist deutlich teurer als bei uns. Wir haben uns meistens (morgens und abends) selbst verpflegt und nur mittags eine Kleinigkeit gegessen. Ein belegtes Sandwich kostete um die 7 AUS$ (ca. 5,60 EUR), ein Latte Macchiato 4 AUS$ (3,20 EUR), die Pizza im Restaurant (Sydney) lag dann auch schon mal bei 20 AUS$ (16 EUR).

Der Kaffee schmeckt übrigens überall supergut. Teuer ist Alkohol! Für den 6er-Träger Bier habe ich meistens um die 15 AUS$ bezahlt (also 12 EUR - war aber auch kein Billigbier). Alkohol gibt es übrigens nur in speziellen BottleShops! Übrigens: Trinkgelder sind nicht üblich!!!

Aktivitäten (Rundflüge, Bootsfahrten, geführte Wanderungen etc.) sind relativ teuer, waren meistens aber das Geld wert. Ich habe, soweit interessant, meistens die Preise angegeben.

© Thorsten Rector, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
4 Wochen mit dem Camper unterwegs an der australischen Ostküste, von Cairns nach Sydney
Details:
Aufbruch: 03.11.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 01.12.2012
Reiseziele: Australien
Singapur
Der Autor
 
Thorsten Rector berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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