Ostfriesland für Fischliebhaber und Nicht-Wassersportler

Reisezeit: September 2023  |  von Herbert S.

Ostfriesland West (Emden u.a.): Leer

Das Ubbo-Emmius-Gymnasium wurde 1584 von Ubbo Emmius als Lateinschule gegründet und ist daher nach dem Johannes-Althusius-Gymnasium Emden und dem Ulrichsgymnasium Norden das drittälteste Gymnasium Ostfrieslands.
Der dringend benötigte Neubau nach den 1860er Jahren wurde im Zeitraum von 1906 bis 1909 im Stil der Weserrenaissance errichtet und ist heute bereits wieder 'der Altbau'.

aber genau die Weserrenaissance ist der Grund meiner Ansicht

aber genau die Weserrenaissance ist der Grund meiner Ansicht

Wir finden einen unbegrenzten Parkplatz und laufen zum Freizeithafen, wo wir für unseren Rundgang den nötigen Stadtplan erhalten.

Auf dem Weg zum historischen Rathaus kommen wir am historischen Dampfschiff 'Prinz Heinrich ' von 1909 vorbei. Es handelt sich dabei um das ältestes Seebäder-Schiff und den ältesten Doppelschrauben Post- und Passagierdampfer Deutschlands.

Nebenan befinden wir uns direkt in der Altstadt mit schönen Häusern und dem historischen Rathaus.

Das Rathaus wurde 1894 durch die Firma E. und G. Schumacher aus Leer nach Entwürfen von Prof. Henrici aus Aachen im deutschniederländischen Stil erbaut.

historisches Rathaus

historisches Rathaus

Hier beginnt der Museumshafen mit einer ganzen Reihe alter Schiffe.

Schlepper 'Bertus Freede' - 1924

Schlepper 'Bertus Freede' - 1924

Opduwer 'Mirjahn' - traditioneller Frachtsegler

Opduwer 'Mirjahn' - traditioneller Frachtsegler

Die Altstadt besticht durch zahlreich restaurierte Gebäude, enge Gassen und die Nähe zum Wasser.

Turm der der reformierten Kirche Leer

Turm der der reformierten Kirche Leer

Bünting  Teemuseum

Bünting Teemuseum

Nicht weit vom Teemuseum liegt die Harderwykenburg Leer.
Die Harderwykenburg, auch „Erstes Haus Leer" genannt, zählt zu den wenigen erhaltenen mittelalterlichen Profanbauten, dessen Kernstück das „Hohe Haus" mit seinen bis zu 1,3 Meter dicken Außenmauern ist. Zwischen 1454 und 1470 ließ der Leeraner Häuptling Hayö Unken II Ripperda, Enkel Focko Ukenas, die dreigeschossige Unkenburg zu Wehr- und Speicherzwecken errichten. Mit ihrem Giebel erreicht sie auf einer Grundfläche von 11,17 m * 8,15 m eine Höhe von etwa 16,20 m.
Das Untergeschoss trägt ein flaches Kappengewölbe. Das 1. Obergeschoss diente als Speicher, im bewohnbaren 2. Obergeschoss saß die Verwaltung. Nur für den Verteidigungsfall sollte der Bau als Wohnraum dienen. Die dicken Außenwände hatten Schießscharten. Eine kleine Eingangsluke befand sich auf der Südseite in ca. 5m Höhe und war nur über eine einziehbare Leiter zu erreichen. Zusätzlich war das Steinhaus von einem Burggraben umgeben.

Über die alte Marktstrasse erreichen wir etwas ausserhalb die VHS der Stadt Leer.

Sie ist in dem historischen Gebäude der Haneburg untergebracht.
Die Haneburg wurde 1570 von Claes Frese, dem letzten Drost von Leerort, Leer, Hinte und Uttum als Herrenhaus an der Blinke gebaut. Anschließend gelangte der Herrensitz in den Besitz der heute namensgebenden Familie Hane. Der gräfliche Drost Joest Hane zu Stickhausen erweiterte das ursprüngliche Querhaus 1621 um einen kurzen Flügel im Renaissance-Stil niederländischer Prägung mit Torbogen.

Die Reformierte Kirche in Leer hat in den Anfängen des Liegenschaftskatasters in Ostfriesland (ca. 1870) als Nullpunkt (an der Spitze des Turms) eines Koordinatensystems eine besondere Bedeutung erlangt. Vgl hierzu auch das Kapitel Granitquaderkirche.

Die Evenburg liegt ausserhalb des zu Fuß erreichbaren Radius. Also fahren wir mit dem Auto dorthin. Wir sind überrascht wieviele Personen dieses Gelände bevölkern.
Das scheint aber an dem stark frequentierten Café an der Vorburg zu liegen

Zum Ensemble der Evenburg gehört auch die Vorburg nordwestlich des Schlosses. Ursprünglich war dies ein hufeisenförmiger eingeschossiger Komplex. Vor allem im östlich der Tordurchfahrt gelegenen Teil ist der Zustand des 17. Jahrhunderts bewahrt.

Vorburg

Vorburg

Die erste Evenburg ließ Oberst Erhard Reichsfreiherr von Ehrentreuter als barockes Wasserschloss erbauen. Das aufwendig gestaltete Hauptgebäude ist auf einer Schlossinsel, die von einem breiten Wassergraben umgeben ist, errichtet worden.
Mitte des 19. Jahrhunderts war das Schloss für die Bedürfnisse der Bewohner zu klein und unmodern geworden.
Richard Stüve schlug für den Neubau den neugotischen Stil vor. Feingliedrige, schlanke aufstrebende Bauglieder und Formen und die spitzförmigen Fensterbögen sind hierfür charakteristisch.
Das neue Schloss wurde in einer Bauzeit von zwei Jahren errichtet. Die Evenburg erhielt bald eine Loggia neben dem Haupteingang und ein Nebengebäude, das sogenannte Radhaus, auf der Schlossinsel.

In der Nähe befindet sich - wir haben dies in einem Fernsehbericht gesehen - eine von Personen gezogene Fähre (Pünte)
Eine Pünte ist ein Schiff ohne Motorantrieb und damit ein spezieller Prahm. Es wird von Menschenhand mit einer Kurbel oder von Pferden vom Ufer aus durch das Wasser gezogen. Heute werden Pünten fast ausschließlich als Fähren eingesetzt.

als wir jedoch ankommen herrscht Hochwasser und man kann nur ahnen, wie die Fähre einige Stunden später zurückkommt.

als wir jedoch ankommen herrscht Hochwasser und man kann nur ahnen, wie die Fähre einige Stunden später zurückkommt.

Solange können wir natürlich nicht warten , da wir noch eine geraume Strecke zu unserer Ferienwohung zurücklegen müssen.

© Herbert S., 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach langer Zeit (Corona und 3 abgesagten Urlauben) können wir uns noch einmal aufraffen, ein Stück unerlebtes Deutschland zu entdecken. In der Zeitschrift Landlust hat meine Frau Ulrike eine Ferienwohung entdeckt, die uns reizt. Auf der Hinfahrt sind allerdings in den Niederlanden noch ein paar Besichtigungen eingeplant.
Details:
Aufbruch: 10.09.2023
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 19.09.2023
Reiseziele: Niederlande
Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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