Von Antalya auf die Hochebene Zentralanatoliens

Reisezeit: Oktober 2005  |  von Herbert S.

Kappadokien: Die Höhlenkirchen von Göreme

Wir starten gegen 9.30 Uhr und fahren ca. 4 km bis zum Göreme Open Air Museum, (Eintritt 12YTL, Schwerbehinderte frei!) Die Menschenmassen halten sich (noch) in Grenzen, höchstens 4 oder 5 Busse stehen auf dem unteren Parplatz.
Das Open-Air-Museum wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe-Stätte errichtet und liegt ca. 1,5 km östlich von Göreme am der Straße nach Ürgüp. Direkt unterhalb befindet sich ein Parkplatz (kostenpflichtig). Es ist aber auch möglich,zu Fuß von Göreme dorthin zu laufen, da der Spaziergang reichlich visuelle Anreize bietet.

Der Eingang ist hochmodern mit Strichcodelesern ausgestattet, wohl ein Anzeichen dafür, dass zu bestimmten Zeiten hoher Andrang herrscht. Die Wege zu den Kirchen sind asphaltiert, die Eingänge zu den Kirchen können z.T. etwas schwierig sein, da steile schiefe Ebenen oder ganz steile Metalltreppen zu den Eingängen führen.
Das Museum ist wohl das bedeutendste in Kappadokien und bietet die Ansicht von unzähligen z.T. sehr gut erhaltenen/ restaurierten Wandmalereien. Der hohe Restaurationsaufwand begründet den hohen Eintrittspreis von 12 € p.P, der nicht einmal die Karanli-Kirche einschließt. (Extrakosten 5 €). Nirgendwo anders gibt es so viele Höhlenkirchen mit Wandmalereien auf einem ganz begrenzten Areal. Daher unbedingt ansehen.

Da es sich um in den Tufffels geschlagene Höhlen handelt, kam man schlecht von Architektur sprechen, jedoch sind die Innenräume der Kirchen z.T. mit Säulen, Apsiden und Seitenschiffen ausgestattet, die eben nicht aufgebaut, sondern 'stehengelassen' wurden. Und wenn man dies bedenkt, schätzt man die Leistung der Steinmetze noch höher ein.
Die von der UNESCO geförderte Restaurierung der Kirchen des Göremetals bietet die einmalige Chance der Erhaltung solcher Kirchen; außerhalb des Museums sind viele solcher Kirchen im Vergleich zu meinem Besuch vor 35 Jahren völlig verkommen: die Wandmalereien sind übersät von Wandritzungen und z.T. sind halbe Schiffe/ Räume ins Tal gebrochen.

An den ersten beiden Kirchen halte ich mich an das vermeintliche Fotografierverbot, erst an der dritten, der Yilani-Kilise erkenne ich, dass man nur nicht mit Blitz arbeiten darf.

Exponate gibt es keine. Es sei denn, man betrachtet die für Klostergemeinschaft ebenfalls aus dem Fels geschlagene Ausstattung der Gemeinschaftsräume (Tische und Bänke) als solche.

Als letzte Kirche besichtigen wir noch die Kirche auf der anderen Straßenseite, für die unser Ticket auch gilt.

Da die Umgebung so faszinierend ist, beschließen wir nach ausgiebiger Besichtigung des beeindruckenden 'Freilicht'-Museums, die Touristenströme zu verlassen und eine kleine Wanderung zu unternehmen.

Direkt unterhalb des Parkplatzes biegt ein schmaler Weg ins Tal ab, der sich durch ein Birkenwäldchen und Weinanbau langsam in die Höhe windet.

Zwischendurch stehen auch Apfelbäume, von denen uns ein dort lebender Türke welche anbietet. Sie sind zwar klein aber schmecken sehr gut.

Auf der Höhe angekommen, bietet sich ein Rundumblick auf die Tuffsteinfelsenlandschaft um Göreme.
Von dort führt ein schmaler Karrenweg zurück ins Tal zu unserem Parkplatz.

Das folgende Kapitel beschreibt den Ort Göreme und eine zweite Wanderung in unmittelbarer Nähe.

© Herbert S., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Für die meisten ist Kappadokien heute ein Begriff für eine außergewöhnliche, märchenhafte Tuffsteinlandschaft mit Hunderten von Höhlenkirchen und Klöstern im Bergland westlich von Kayseri. Die Vielfalt der Farben und Formen dieser bizarren Landschaft bezaubert Besucher. Es gibt aber auch noch eine Hochkultur zu erkunden: das Reich der Hethiter. Und ein Stück Seidenstraße befahren wir auch noch.
Details:
Aufbruch: 01.10.2005
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 16.10.2005
Reiseziele: Türkei
Sagalassos
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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