Ans andere Ende der Welt

Reisezeit: Januar 2009 - Januar 2010  |  von Tobi und Nine

Abschied von Sven

19.2.09 - Der aufmerksame Leser wundert sich sicherlich über den Titel diesen Kapitels, da Sven ja schon längst wieder zurück in Deutschland ist. Dem superaufmerksamen Leser - dem Streber sozusagen - ist aber mit Sicherheit nach Betrachtung des Datums diesen Artikels im Vergleich mit dem Datum, welches heute morgen auf der Tageszeitung stand, auch das Nichtvorhandensein von Aktualität unserer Berichterstattung, hervorgerufen von chronischer Faulheit gepaart mit akutem Besseres-zu-tun-haben der beiden Autoren, aufgefallen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Wir sind hoffnungslos im Rückstand, was unsere Berichterstattung angeht. Das tut uns leid und wir geloben Besserung!

Ich tue also jetzt mal so, als wäre heute vor einem Monat und Sven wäre noch bei uns. Wir sind so eben mit wackeligen Knien (siehe Extreme-Lachs-Angeling im vorigen Kapitel) aus Queenstown losgefahren und machen uns über Te Anau auf den Weg nach Invercargill, wo Sven einen Flug Richtung Heimat wahrzunehmen hat.

Neuseeland weint Sturzbäche. Wir vermuten, dass das die Trauer wegen Sven's Abschied ist. Wahrscheinlich ist es aber einfach nur der nahende Herbst. Tja, vielleicht hätten wir schon früher herkommen sollen. Jetzt kriegt Ihr den Frühling und dann den Sommer und wir Herbst und Winter. Aber das ist wohl nur gerecht.

Das kleine Städtchen Te Anau ist trotz des Regens sehr nett. Von hier aus kann man Tagesausflüge an den wundervollen Milford Sound machen. Macht Sven auch. Machen wir aber nicht. Wir hoffen drauf, dass sich eventuell in den nächsten 11 Monaten noch mal besseres Wetter für diese Expedition einstellt. Leider bietet Te Anau sonst nicht allzu viele Allwetteraktivitäten, weswegen wir auf das Ende des Regens warten.

22.2.09 - Nach drei Tage geduldigen Wartens beschließen wir aufzugeben und unser Glück in der Stadt Invercargill zu versuchen. Ein Fehler! Zwei Wochen Regen am Ar... der Welt könnten nicht trostloser sein als drei Tage Invercargill. Diese Stadt scheint nur aus dem Grund erbaut worden zu sein, um die Mantafahrerreinkarnationen, die in Ihr wohnen, tagtäglich durch Ihren Gestank und Ihre Hässlichkeit zu strafen. Das klingt hart, aber der Aufenthalt hier ist härter. Ich möchte die Stadt gar nicht näher beschreiben, da es mir an langweiligen Worten fehlt. Aber man stelle sich tiefer gelegte japanische Möchte-gern-Sportwagen mit Auspuffrohren, in denen zur Nacht Obdachlose Platz finden würden, vor, welche von Ihren vokuhilatragenden, fremdenfeindlichen Agrawirtensöhnen stets im niedrigstmöglichen Gang durch die Straßen bewegt werden, und stelle sich dann eine Stadt vor, wo man sich diese Straßen hin wünscht. Und schon hat man Invercargill. Jetzt habe ich schon acht Sätze mehr über diese Stadt geschrieben als ich eigentlich vor hatte, aber man will die Berichte ja schließlich vollständig halten, nicht wahr? Aber ich denke, ich mache Euch einen Gefallen damit, wenn ich an dieser Stelle auf Fotos verzichte.

Jetzt hab ich mich sooo arg aufgeregt, dass ich ganz vergessen habe zu erwähnen, dass wir hier in Invercargill den Sven zum Flughafen gebracht haben. Es war sehr schön, dass Sven uns ans andere Ende der Welt begleitet hat und er uns die ersten vier Wochen hier versüßt hat. Vielen Dank, Sven! Wir werden Dich vermissen!

Was? Ihr findet es doof, dass es in diesem Kapitel gar keine Fotos gibt? Ihr habt Euch schon so auf neue Fotos gefreut? Ihr findet die Fotos eh immer viel besser als den Text? Na gut. Dann sollt Ihr Eure Fotos haben. Aber da es wie gesagt in Te Anau geregnet hat und Invercargill eine Demütigung für jede Netzhaut ist, hier ein paar Schnappschüsse von unserem Weg nach Dunedin:

's Bussle liegt auf der Lauer. Was hat's wohl im Visier? Ein Hirsch?

's Bussle liegt auf der Lauer. Was hat's wohl im Visier? Ein Hirsch?

Ein Hirsch! Erlegt hat's den net, aber dafür tausende von Mücken und eine Handvoll Vögel... Ja, Vögel! Wir wissen das klingt grauenhaft, aber die Viecher sind hier echt suizidgefährdet!

Ein Hirsch! Erlegt hat's den net, aber dafür tausende von Mücken und eine Handvoll Vögel... Ja, Vögel! Wir wissen das klingt grauenhaft, aber die Viecher sind hier echt suizidgefährdet!

Ich weiß, da waren jetzt gar keine Bilder von der Janine und dem Tobi dabei, und ich weiß, Ihr hättet uns doch so gerne mal wieder gesehen, aber wir stellen wieder Fotos von uns rein, wenn unsere Verletzungen von den Extremsportarten verheilt sind...
Dafür gibt's jetzt noch ne schöne, leckere Möwe:

© Tobi und Nine, 2008
Du bist hier : Startseite Australien & Ozeanien Neuseeland Abschied von Sven
Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit einem Mitsubishi L300 fahren wir nicht nach Neuseeland aber immerhin für ein Jahr durch Neuseeland. Los gehts in Auckland... und da hört die Planung auch schon auf. Viel Spaß beim "Begleiten"!
Details:
Aufbruch: 28.01.2009
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 28.01.2010
Reiseziele: Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Tobi und Nine berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors