Ans andere Ende der Welt

Reisezeit: Januar 2009 - Januar 2010  |  von Tobi und Nine

Nervenkitzel in Queenstown

16.02.09 - Queenstown ist wohl die Adrenalin-Hauptstadt der Welt. Würde mich nicht wundern, wenn das Krankenhaus hier in Queenstown absolute Spezialisten in der Behandlung von Herzinfarkten beschäftigen würde. Schließlich wird hier alles unternommen, um die Touristen an den Rand der Belastbarkeit zu bringen. Angefangen mit dem fast schon altmodischen und unspektakulären Bungeejumping über Riverrafting (Fahrt in einem Schlauchboot durch einen reißenden Fluss) und Canyon Swinging (da schwingt man sich an einem 2mm* dünnen Gummiband quer über eine 100m* tiefe Schlucht - *Schätzwerte des Autors) bis hin zu Canyon Jetting (Fahrt mit einem touristenbepackten, 5m* breitem Speed Boat durch 4,75m* breite Schluchten - *ebenfalls Schätzwerte des Autors) sowie Heli Biking (irgendwas mit Helicoptern und Fahrrädern, oder so). Wir haben uns für das Bootausleihing und Zum-Angeln-Rausfahring entschieden. Ganz schön gewagt, oder?
Der Adrenalinstoß lässt aber auch hier nicht lange auf sich warten. Kaum hängt die Angel im Wasser, schwupps haben wir eineinhalb Stunden später auch schon einen Lachs am Haken. So... an Bord holen ist noch verhältnismäßig einfach... jetzt muss der Lachs irgendwie vom Haken. Schon schwieriger, aber machbar. Jetzt muss er noch "ruhiggestellt" werden. Tja... ich schiebe also all meinen Pazifismus und meine Tierliebe zur Seite, nehme das Notpaddel zur Hand und... den Rest kann sich jeder denken. Auch auf das anschließende Ausnehmen will ich hier nicht näher eingehen. Blutige Angelegenheit. Da würden, denke ich, einige Bungeejumper und Canyon Swinger ganz schön blass werden. (Ja, ich hab auch gemerkt, dass man Canyon Swinger zweideutig auffassen könnte, aber so lange sie keine Club gründen...)

"Queen of the Extreme" Janine

"Queen of the Extreme" Janine

Booti-Tobi

Booti-Tobi

Angelgott Sven nebst Beute

Angelgott Sven nebst Beute

17.02.09 - Nach dem gestrigen Extremnervenkitzel, lassen wir es heute etwas ruhiger angehen, und gehen zum Schlauchbootfahren. Obwohl wir alle drei noch nie an einer Wildwasserraftingtour teilgenommen haben, bucht Sven die Fahrt auf dem Shotover River, mit der Einstufung 4-5 dem schwierigsten aller Flüsse der Gegend. Bevor wir das Schlauchboot betreten, erfahren wir, dass es 6 Einstufungen gibt. 1 ist ein nicht fließendes Gewässer und 6 ist ein nicht befahrbares Gewässer. Als Beispiel für die Stufe 6 werden die Niagarafälle genannt. Würde irgendjemand mit einem Schlauchboot die Niagarafälle runter fahren, dann würden diese automatisch auf 5 runtergestuft werden. Na ja, sehr vielversprechend, was die vor uns liegende Fahrt angeht. Aber wir sind gestern mit dem Lachs fertig geworden, dann wird das hier auch kein Problem für uns sein. Erschwerend kommt jedoch die Besatzung unseres Bootes hinzu. Neben uns drei Anfängern haben wir nämlich drei Australier an Bord, die am Abend zuvor ordentlich über ihren Durst getrunken haben. Der Restalkohol ist jedoch weniger beunruhigend als die Tatsache, dass Neuseeländer und Australier in einem ewigen Konkurrenzkampf zueinander stehen, weswegen die neuseeländischen Guides auf den anderen Boote auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit versuchen, unser Boot zum Kentern zu bringen... Unglücklichweise hat das ein Guide auch gleich in den ersten Stromschnellen geschafften. Und zwar war das unser eigener Guide... Na das kann ja heiter werden. Stromschnellen der Stufe 4-5, 3 besoffene Australier an Bord und ein sabotierender Steuermann. Wenn das mal kein Glück ist. Trotz all dieser Handicaps, oder vielleicht gerade wegen dieser Handicaps hatten wir einen riesen Spaß! Die Fahrt ging durch wilde Passagen wie, "Die Toilette", "Die Schwiegermutter" und "Oh Sch....". Zum Anschluss ging es durch einen 170m langen Tunnel, der zu Goldgräberzeiten gegraben wurde, zu der wildesten Passage, den Kaskaden. Wow, fast so atemberaubend wie Lachsausnehming!

Unser Team: Rechts die restalkoholisierten Australier, links die Ahnungslosen (wir)

Unser Team: Rechts die restalkoholisierten Australier, links die Ahnungslosen (wir)

© Tobi und Nine, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit einem Mitsubishi L300 fahren wir nicht nach Neuseeland aber immerhin für ein Jahr durch Neuseeland. Los gehts in Auckland... und da hört die Planung auch schon auf. Viel Spaß beim "Begleiten"!
Details:
Aufbruch: 28.01.2009
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 28.01.2010
Reiseziele: Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Tobi und Nine berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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