Neuseeland

Unsere Zeit in Hastigs nähert sich dem Ende.
In den letzten Wochen haben wir viele schöne Dinge erlebt, die ich hier mal kurz wiedergebe:

Sonntags war für gewöhnlich unser Ausflug-Tag, denn da war meistens der einzige Tag, an dem wir nicht arbeiten mussten.
Vor drei Wochen sind wir zum Beispiel mit drei Autos zu den etwa eine Stunde von Hastings entfernten Tangoio und Te Ana Falls gefahren, anschließend zum Waipatiki Beach.

Da es in den letzten Wochen immer sehr warm war, haben wir viel gearbeitet. Allerdings müssen wir leider jede Woche aufs neue feststellen, dass wir in unseren Abrechnungen ordentlich beschissen werden, das ist schon sehr frustrierend! Man schält sich sechs Tage in der Woche um halb sechs aus dem Bett und erledigt in brühender Hitze für endlose Stunden diese blöde Arbeit und dann sowas!

Das Leben im Hostel ist allerdings immer noch sehr schön! An einem Abend gab es ein Konzert von "Manu da Banda", die sich hier zusammen gefunden haben und planen, mit ihrer Musik durch Konzerte in Neuseeland ihr Geld zu verdienen, wozu sie glaube ich durchaus in der Lage wären. Die Premiere war sehr schön, auch wenn sich alle die Lieder schon seit Wochen jeden Tag für mehrere Stunden anhören mussten. Wer möchte, kann ja mal auf die myspace-Seite schauen: www.myspace.com/manudabanda (und in YouTube wird man auch fündig).

Meine Gitarre kommt nun auch wieder öfter zum Einsatz. Soon ist nach Korea zurückgekehrt und ihr Bett wurde vor einer Woche von Damián aus Argentinien bezogen, der supergut singen und Gitarre spielen kann. Ich habe schon ein paar neue Sachen dazu gelernt.

Es fühlte sich zwar keine Sekunde lang so an, aber es war neulich tatsächlich Weihnachten!!
Hier ist mir erstmal aufgefallen, was wir in der Weihnachtszeit so alles haben, was hier überhaupt nicht üblich ist, zum Beispiel:
Adventskranz, Adventskalender, Weihnachtsmarkt, Glühwein, Schnee und Kälte, Nikolaus, Weihnachsgebäck, echte Weihnachtsbäume (eigentlich sollten wir einen fürs Hostel kriegen, leider waren die wenigen echten die verkauft wurden, sehr schnell ausverkauft und so gab es doch nur einen aus Plastik - den hässlichsten Baum, den ich je gesehen habe ) etc.

Caro und ich waren in die Hauptweihnachtspartyorganisationen involviert. Am 23. sind wir zu sechst losgefahren und haben für etwa 50 Leute eingekauft. Zuerst Unmengen im Gemüseladen, anschließend haben wir auf einem Feld etwa 5 Kilo Erdbeeren (für sagenhafte 16$ = 8€ - Ja, Obst ist hier wahnsinnig günstig! =)) gepflückt - im Dezember wohlgemerkt! - dann haben wir ca. zwei Stunden im Supermarkt verbracht. Als wir abends endlich wieder zu Hause waren, habe ich Opas Torte gebacken. (Opa, mit 45 Minuten bin ich allerdings nicht ausgekommen, ich habe bestimmt mehr als 3 Stunden gebraucht, mit Bisquitboden selber backen, Marzipandecke und Dekoration. Aber es hat Spaß gemacht und gut geklappt!).
Am nächsten Morgen wurde der Back- und Kochmarathon fortgeführt. Um 5 pm ging das BBQ los, alle waren sehr zufrieden und nach kurzer Zeit total vollgestopft - die einzige Gemeinsamkeit zum deutschen Weinachten. Insgesamt war es eine sehr schöne, etwa 9-stündige Sommerparty!!

Am 1.Feiertag sind wir nach einem großen kreativen Frühstück nochmal - das letzte Mal =( - zu den Maraetotara Falls gefahren und anschließend zum Ocean Beach. Zu Weihnachten im Meer rumpaddeln, unglaublich...
Vom Vortag ist noch so viel Essen übrig geblieben, dass wir am Abend zu fünft ein weiteres Mal gespeißt haben wie die Könige!!

Am Samstag sind Caro und ich mit Nathan nach Napier getrampt. Den ganzen Nachmittag haben wir dort verbracht und uns die Jugendstilgebäude angeguckt. Napier ist wirklich schön, ganz im Gegensatz zu Hastings. Seht selbst:

Jetzt ist leider der Zeitpunkt gekommen, an dem die große Veränderung beginnt. Viele Leute verlassen das Hostel nach Weihnachten. Da wir eine lange Zeit gemeinsam hier verbracht und viel zusammen erlebt haben, wurden viele Freundschaften geschlossen, Leute haben sich zu neuen Reisegefährten zusammengefunden, Pläne wurden geändet, bzw. geschmiedet... Wir wissen bei vielen nicht, ob wir sie je wiedersehen werden, aber den ein oder anderen wird man sicher auf der Südinsel wiedertreffen. Einige wird man sicher auch mal besuchen, irgendwann, irgendwo.
Nun haben wir aber endlich wieder neue Pläne. Letztes Wochenende haben Caro und ich uns ein Zelt gekauft, um uns damit auf der Südinsel ordentlich Geld für Hostels sparen zu können. Am Dienstag (29.12.) werden wir beide nach Wellington aufbrechen, dort eine Woche bleiben, dann mit der Fähre auf die Südinsel übersetzen, wo wir Francisco wiedertreffen und mit ihm die Westküste runterfahren werden.

Allen fällt es schwer, die ganzen Leute zu verlassen. Die meisten sind letztendlich länger geblieben, als anfangs geplant. Hastings ist zwar nicht die allerschönste Stadt und wir haben viel gearbeitet usw., aber wir alle werden unsere Zeit hier in guter Erinnerung behalten.