Neuseeland

Reisezeit: September 2009 - Juni 2010  |  von Caroline Gustke

Blenheim - Taupo - Raglan - Aucklandn

Von Blenheim über Taupo und Raglan nach Auckland.

Aufgrund des schlechten Wetters in den letzten eineinhalb Wochen die ich in Blenheim verbracht habe, habe ich nicht mehr auf dem Zwiebelfeld, sondern im Vineyard gearbeitet, sofern es nicht allzu doll geregnet hat. Die Ernte ist vorbei, jetzt ist Pruning-Zeit, d.h. die Reeben kriegen alle einen Radikalschnitt verpasst. Meine Aufgabe war es, die verbliebenen zwei Äste um einen Draht zu wickeln, festzubinden und hier und da überzähliges abzuschneiden. Wenn man's mal im Ganzen betrachtet, war das meine """Lieblingsarbeit""", es war körperlich nicht so besonders anstrengend, man hat keine Rückenschmerzen bekommen und konnte die ganze Zeit relativ ungestört Musik hören. Zwischendurch mussten wir aber auch um den Stämmen herum Unkraut jäten, das war dagegen nicht so nett.

Am Abend unseres letzten Arbeitstages wurden Katharina und ich (am Ende haben nur wir beide noch für George gearbeitet) von George zum Essen eingeladen. Der ist ganz traurig, dass all seine fleißigen Mädels ihn nun wieder verlassen.

An einem der letzten sonnigen Tage bin ich fünf Stunden alleine in den Blenheimer Bergen spazieren gegangen und habe mich anschließend gefragt, wie um alles in der Welt ich im März mehr als doppelt so lange plus Rucksack durchgehalten habe...

und da hinten ist das Meer...

und da hinten ist das Meer...

Mt Vernon, 422 m

Mt Vernon, 422 m

ein Ausguck. Blenheim am Spätnachmittag.

ein Ausguck. Blenheim am Spätnachmittag.

Man braucht sich nichtmal was zu Trinkan mitnehmen, gibt ja ab und an 'ne Wasserfontaine. Am Anfang des Tracks stand sogar ein Klo, einfach so am Wegesrand auf der Wiese. An alles gedacht. Eine asphaltierte Straße da hoch gibt's aber zum Glück noch nicht. Darum begegnet man auch kaum einer Menschenseele.

Man braucht sich nichtmal was zu Trinkan mitnehmen, gibt ja ab und an 'ne Wasserfontaine. Am Anfang des Tracks stand sogar ein Klo, einfach so am Wegesrand auf der Wiese. An alles gedacht. Eine asphaltierte Straße da hoch gibt's aber zum Glück noch nicht. Darum begegnet man auch kaum einer Menschenseele.

Rückweg. Friedhof im Abendlicht.

Rückweg. Friedhof im Abendlicht.

Noch viiel trauriger war der Abschied von den Leuten im Hostel. In den letzten Wochen war meine Zeit dort eigentlich am allerbesten. Jede Menge Südamerikaner waren da, ich habe dauernd mein Spanisch auf die Probe gestellt. =) Und ich habe so gut wie jeden Abend mit Rodrigo zusammen gekocht. Letztendlich wurde das beinahe eine Art Wettbewerb. Aber wir haben einiges gelernt; schon komisch, dass in Argentinien nichtmal ganz "gewöhnlicher" Nudelauflauf besonders geläufig ist... Und überhaupt. Wenn man länger an einem Ort bleibt, kann man Unmengen einkaufen und es gibt eigentllich immer lecker Essen oder mal kocht der eine, mal der andere, manchmal auch in größeren Gruppen und JEDER hat dort auch irgendwann mal Pizza selbergebacken! Haha, Essen ist noch soetwas, das die Menschen zusammenbringt.
Der letzte Abend in Blenheim war fantastisch. Wir haben eine Pott Luck Party veranstaltet, d.h. jeder steuert irgendwas für ein supertolles Buffet bei. Großartig, ich habe mit ein paar Chilenen Empanadas gemacht! =)

Sebastián (Chile), Rodolfo/Carioca (Brasilien), Liam (NZ), Cärö

Sebastián (Chile), Rodolfo/Carioca (Brasilien), Liam (NZ), Cärö

Empanadas machen =)

Empanadas machen =)

Rodrigo und ich

Rodrigo und ich

Schade, es war mal wieder unmöglich, ALLE ins Bild zu bekommen... Aber ich bin ja drauf.

Schade, es war mal wieder unmöglich, ALLE ins Bild zu bekommen... Aber ich bin ja drauf.

Der darauffolgende Sonntag war dagegen furchtbar. Abschied nehmen, oh nein. Ich wäre eigentlich noch gerne ein bisschen länger geblieben. Aber je herzzerreißender der Abschied, desto schöner war doch die Zeit davor. Ein paar Leute von dort werde ich ganz sicher wiedersehen!! =) =)
Micaela, eine Berlinerin aus unserer Riesen-WG hat Caro, Katharina und mich netterweise nach Picton zur Fähre gefahren.
Nach der dreistündigen Überfahrt sind wir drei dann in WELLINGTON angekommen, wo es ganz im Gegensatz zur Südinsel überraschend warm war.
Im winzigsten und schäbigsten Zimmer haben wir eine Nacht dort verbracht. Da das Hostel ziemlich ausgebucht war, musste eine von aus auf einer Matraze auf dem Boden schlafen und man hat kaum noch die Tür aufgekriegt. Blick aus dem Fenster: Waschbetonhauswand und ein Stückchen verregneter Hafen. Ununterbrochene Industriegeräusche.
Gut, dass wir am nächsten Morgen abgefahren sind.

Unser nächstes Ziel: TAUPO, auf halbem Weg zwischen Wellington und Auckland.
Katharina ist mit dem Bus gefahren und Caro und ich sind getrampt - und wir waren schneller und haben mal wieder sehr nette Leute getroffen. Ist schon interessant, wer einen immer so mitnimmt. Viele sind selbst viel getrampt und überhaupt viel gereist. Andere haben nie in ihrem Leben Neuseeland verlassen. Ich sitze meistens vorne und übernehme die Unterhaltung. Oft sind es die gleichen Themen, die man so abspuhlt, aber manchmal kann man sich auch sehr nett unterhalten, besonders mit denen, die selber schon viel unterwegs gewesen sind. Und alle fahren einen entweder direkt zum Hostel oder wo auch immer man hin will, oder lassen einen an geeigneten Stellen zum Weitertrampen raus.

In Taupo sind wir vier Nächte geblieben. Das Tongariro Crossing haben wir doch nicht gemacht, das Wetter war einfach zu schlecht und außerdem liegt da oben seit wenigen Wochen eine ganze Menge Schnee. Einen einzigen schönen Tag hatten wir und den haben wir bestens genutzt: Wir sind Fallschirm gesprungen! =) Wir wurden von einer Strechlimosine abgeholt, haben in dem Skydive Center einen kurzen Film gezeigt bekommen und uns wurden ein paar Dinge erklärt - und dann konnten wir erstmal wieder nach Hause fahren, weil das Wetter zu schlecht war. Alle Aufregung umsonst. Am nächsten Tag hat's aber geklappt.
Wir haben unsere Blaumänner und Gurte angezogen, Mütze und Brille auf, los ging's. Etwa eine Viertelstunde hat es gedauert, bis wir auf 12.000 Fuß waren. Je höher wir flogen, desto weniger war ich komischerweise aufgeregt. Da ich als erste springen sollte, saß ich schon an der Tür, die irgendwann aufgeschoben wurde. Das war total irre, da am Rand auf dem Fußboden des kleinen Flugzeuges zu sitzen, mit der Tür auf und nach unten zu gucken. Fallschirmspringen ist ganz einfach. Der Hintermann macht alles, der springt sogar für einen. Also. Wie zu einem Packet verschnürt sitzt man da, die Beine Baumeln aus dem Flugzeug, dann leuchtet ein grünes Licht auf und man lässt sich einfach rausfallen. In den ersten vielleicht drei Sekunden bleibt einem fast das Herz stehen, man fällt einfach in die Tiefe, wir haben uns auch noch gedreht und ich sah das Flugzeug über mir rasendschnell immer kleiner werden. Blick wieder zur Erde. Es war der absolute Wahnsinn!!! In ca. acht Sekunden kommt man auf 250 km/h Fallgeschwingigkeit. Der Wind verformt einem das Gesicht, man rauscht nur so nach unten. Aber dann ist es einfach nur noch großartig, man liegt quasi auf dem Wind und soo besonders schnell kommt die Erde einem gar nicht entgegen (Bungy würde ich nämlich immer noch nicht machen!). Nach 40 Sekunden freiem Fall, die einem natürlich viel kürzer vorkommen, geht der Fallschirm auf und man ist immer noch in ca. 900 Meter hoch. Von dort bis zum Boden dauert es etwa secht Minuten und die sind am allerbesten. Da kann man sich mit dem hinter einem unterhalten und sich in aller Ruhe die Landschaft angucken: den riiesigen blauen See, schneebedeckte Vulkanlandschaft und den Ort...
Ab und an fliegt man auch mal eine scharfe Kurve, das fühlt sich an wie Kettenkarussell fahren, nur besser, denn man ist ja viel höher und da Hintermann und Fallschirm nicht im Sichtfeld sind ist das, als segelte man ganz alleine wie ein Adler durch die Luft.
Das war ein phantastisches Enderlebnis meiner Neuseelandreise!!!!! =) =) =)

Ausdrucksvolles Aufgeregtsein.

Ausdrucksvolles Aufgeregtsein.

Von einer Strechlimosine wurden wir vom Hostel abgeholt. 
Hier unterzeichnen wir gerade, dass wir eventuell sterben könnten...

Von einer Strechlimosine wurden wir vom Hostel abgeholt.
Hier unterzeichnen wir gerade, dass wir eventuell sterben könnten...

kurz vorher....

kurz vorher....

Ich war als erste dran.

Ich war als erste dran.

...und Caro

...und Caro

Sonstige Fotos aus Taupo:

Auf dem Weg nach Raglan nach einem erfolgreichen Hitch Hike. Pause bei McDonalds - wir brauchen viel Platz!!

Auf dem Weg nach Raglan nach einem erfolgreichen Hitch Hike. Pause bei McDonalds - wir brauchen viel Platz!!

Am Freitag sind Caro und ich nach RAGLAN gefahren. Das ist ein wirklich schöner kleiner Surferort, ca. 1.5 Stunden von Auckland entfehrnt. Wir waren zwei Tage in einem der gemütlichsten Hostels ganz Neuseelands! Trotz viel Regen hatten wir eine schöne Zeit dort: Umsonst Kajak fahren, am Strand spazieren gehen, im Ort durch die kleinen Lädchen stöbern, zwei Mal am gleichen Tag pitschnass werden und abends Pott Luck Party, da einer der Manager Geburtstag hatte. Schön.

Habour View Hotel, das schönsste Haus in Raglan

Habour View Hotel, das schönsste Haus in Raglan

Klavier im Habour View Hotel.

Klavier im Habour View Hotel.

In unserem Backpackers.

In unserem Backpackers.

Strandspaziergang im Regen.

Strandspaziergang im Regen.

Nach dem Frühstück sind wir gestern, Sonntag, nach AUCKLAND aufgebrochen und mal wieder wunderbar weggekommen.
Irgendwie fanden wir es beide komisch, nach Auckland reinzufahren. Hier sind wir angekommen und von hier fliegen wir wieder nach Hause. Anfang, Ende. Mit dem Unterschied, dass die ganzen Orte in Neuseeland am Anfang mehr oder weniger weiße Flecken in unseren Köpfen waren und wir jetzt alles mit Bildern und Erinnerungen verbinden und Neuseeland besser kennen, als irgendein anderes Land.

In den nächsten Tagen wird noch ein bisschen organisatorischer Kram erledigt, außerdem fahren wir nochmal nach PIHA zu Stefanie, worauf wir uns schon sehr freuen.
Und am Freitag geht's auf nach Korea!

© Caroline Gustke, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein langer Flug liegt hinter uns. 26 Stunden habenwir von Frankfurt bis Auckland gebraucht, mit einem 6 stündingen Aufenthalt in Seul, Südkorea... Wir haben den ersten Tag und die erste Nacht hinter uns. Jetzt wird erkundet, organisiert etc.
Details:
Aufbruch: 03.09.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.06.2010
Reiseziele: Südkorea
Neuseeland
Der Autor
 
Caroline Gustke berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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