The golden west - USA mit unerwartetem Ende

Reisezeit: April 2010  |  von Sabine H.

letzter (?) Tag San Francisco...

16.04.2010

Erste Aktion des Tages: Netbook anschmeissen und im Internet checken, was der Vulkan macht. Er spuckt Asche ohne Ende und die Aschewolke verbreitet sich offenbar munter über ganz Europa. Viele Flughäfen sind schon dicht und die Bilder von festsitzenden Passagieren sehen echt beunruhigend aus ! Ich überlege, wie man wohl mal an Informationen der Fluglinie KLM, die mich morgen nach Hause befördern soll, kommen könnte - ausser nur per Internet. Ich wähle mal die angegebene Telefonnummer, gebe aber nach einer halben Stunde in der Warteschleife auf. Es muss doch ein Innenstadt-Büro von KLM hier in San Francisco geben ! Ich bemühe mal die yellow pages, werde fündig und begebe mich gleich mal dahin. Das Gebäude ist richtig, aber der floor-plan führt nirgendwo KLM auf, also frage ich den Typen am Empfang und der erzählt mir, dass KLM bereits vor ca. 10 Jahren hier ausgezogen ist und nur noch am Flughafen zu finden sei. Na, toll, da sind die gelben Seiten hier ja sehr aktuell ! Zum Flughafen fahre ich jetzt nicht raus, was soll es auch bringen ? Europa ist dicht, fertig aus. Ich beschliesse, lieber den "letzten" Tag in San Francisco zu geniessen. Denn entweder fliege ich morgen nach Hause oder es wird stressig werden, wie auch immer...

Eine bay-cruise möchte ich unbedingt noch machen, also wieder an die Fisherman´s wharf runter. Das Wetter ist gigantisch schön und der Skipper des Bootes erzählt, dass es pro Jahr gerade mal nur eine Hand voll so sonniger, warmer Tage hier gibt. Das Boot ist ein Fischerboot und normalerweise fischen die 2 Mann Besatzung auch, aber die Gewässer sind auch hier schon bedenklich leergefischt, sodass das Zubrot mit den bay-cruises inzwischen existentiell wichtig für die Bootsbetreiber ist. Wir sind ca. 20 Touristen an Bord und die Fahrt macht echt Spass !

Oben drüber und drunter durch - beides muss sein !

Oben drüber und drunter durch - beides muss sein !

In dem Moment, wo man unter der Golden Gate Bridge ist, sollte man sich etwas wünschen, denn dieser Wunsch soll in Erfüllung gehen, sagt der Boots-Typ. Okay, nichts leichter, als das. Ich wünsche mir eine gute, sichere, pünktliche Heimreise ! Und da wir die Brücke sogar 4 Mal unterqueren, wünsche ich mir selbiges sogar 4 Mal, das sollte nun wirklich reichen !

Wir bekommen auch noch ein paar schöne Ansichten von Alcatraz zu sehen und natürlich immer wieder den tollen Blick auf die skyline der Stadt.

Die "Rückseite" von Alcatraz

Die "Rückseite" von Alcatraz

Seitenansicht von Alcatraz

Seitenansicht von Alcatraz

Nun gibt es nur noch ein paar Kleinigkeiten am Hyde Street Pier, die ich mir ansehen will: Die dort liegenden historischen Schiffe, darunter eine Raddampferfähre, ein altes Segelschiff und die USS Pampanito, sowie ein Automaten-Museum.

Raddampfer-Schaufelrad

Raddampfer-Schaufelrad

USS Pampanito - ein U-Boot, wie man unschwer erkennen kann.

USS Pampanito - ein U-Boot, wie man unschwer erkennen kann.

Im Automatenmuseum - und alle funktionieren noch. Eintritt frei, aber die Automaten wollen mit Münzen gefüttert werden und ein paar quarters investiere ich auch, um zu sehen, was diese antiken Schätze machen. Ist Spielkram, aber liebenswert !

Im Automatenmuseum - und alle funktionieren noch. Eintritt frei, aber die Automaten wollen mit Münzen gefüttert werden und ein paar quarters investiere ich auch, um zu sehen, was diese antiken Schätze machen. Ist Spielkram, aber liebenswert !

Zurück ins Hotel, Abendessen, Reisetasche zusammenpacken und auf zuhause freuen. Normalerweise hätte ich an dieser Stelle schreiben können: Das war´s !

Nicht auf dieser Reise. Ich habe den unguten Verdacht, dass es dies noch lange nicht ist ! Und aus diesem Grunde kläre ich erstmal an der Rezeption, ob ich gegebenenfalls mein Zimmer behalten kann, falls ich morgen unverrichteter Dinge vom Flughafen zurückkehren sollte. Ich kann, aber netterweise schlägt man mir vor, doch in ein Flughafen-Hotel umzuziehen, weil praktischer und billiger. Gute Idee ! Der Rezeptionist ruft auch gleich für mich im Clarion Hotel in unmittelbarer Airport-Nähe an und bucht ein Zimmer für mich. Das nenne ich Service !

Im Zimmer checke ich die website von KLM und alle möglichen Nachrichtenseiten. Das ernüchternde Ergebnis ist, dass Europa mittlerweile komplett lahm liegt von Dublin bis Moskau, von Helsinki bis Barcelona. Nichts geht mehr. Darauf kann man ja eigentlich nur noch einen trinken gehen ! Und das mache ich auch, treffe dabei auf 2 nette Kanadierinnen, die ebenfalls morgen nach Hause fliegen sollen, und unterhalte mich angeregt mit den beiden. Die haben es gut: Die Aschewolke breitet sich südostwärts aus und nicht südwestwärts, daher können die beiden freien Flug nach Edmonton erwarten. Zurück in meinem Zimmer checke ich ein letztes Mal für heute die website von KLM, aber es ist hoffnungslos...gute Nacht !

© Sabine H., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Rundreise von L.A. über Las Vegas und (Grand Canyon) bis San Francisco - allein...und mit Überraschung am Ende...
Details:
Aufbruch: 02.04.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.04.2010
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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