Philippinen 2010

Reisezeit: November 2010 - April 2011  |  von Frank P.

Tauchen aus einer anderen Sicht

Kurz bevor wir das Thalatta Beach Resort wieder erreichen, drückt mir Yuri einen Geldschein in die Hand, für meinen Mühen. Das wirkte irgendwie unwirklich, ich habe in den vergangenen 42 Jahren meines Lebens noch nie ein Trinkgeld erhalten. Es ist ein 500 Peso Schein, rund 9 Euro. Dafür muss ein Mitglied der Bootsbesatzung über 3 Tage arbeiten, bei 150 Pesos Tageslohn.

Hatte ich mir das verdient?

Am Morgen kam ich wie üblich zur Tauchbasis und wie üblich war um 7.00 Uhr außer mir niemand hier. Nach und nach trudelten die anderen ein. Heute würde ich mit Gary, dem zweiten Guide hier neben Elray, nach Apo fahren. Gary ist Freelancer, also nicht festangestellt. Elray muss heute in der Tauchbasis einen Kurs abhalten, daher hätte Gary 6 Taucher, für einen Guide ein wenig viel. Daher sollte ich einspringen.

So weit, so gut. Allerdings könnte natürlich ein Guide auch 6 Taucher mitnehmen, wäre da nicht zwei Kleinigkeiten.

Dass die beiden von mir zu führenden Taucher nicht so fit sind und länger nicht getaucht sind, das wusste ich ja schon gestern. Nun kommt aber noch dazu, Gary und seine Gruppe tauchen alle mit Nitrox, ich mit meinen normale Pressluft. Mir schwant da was...

Nachdem alles auf dem Boot verstaut ist, stelle ich mich Yuri und Ellina, beide Ukrainer aus Dnjpropetrowsk. als ihr heutiger Guide vor, das übliche halt. Wo es hingeht, worauf sie achten sollen, Handzeichen ect. Dabei muss ich langsam, deutlich und öfter wiederholend sprechen, da deren Englisch nicht das beste ist, aber weit besser, als mein nicht vorhandenes Russisch. Sie fragen mich, ob sie ihre Ausrüstung zusammensetzen sollen, was ich bejahe, es wäre sicher einfacher, wenn sie das noch hier in ruhigem Wasser machen, unterwegs schaukelt die Banka schon mal ganz ordentlich. Machen sie dann aber nicht, sie setzen sich erstmal wieder hin. Hmmm... erkenne ich da Unsicherheit? Wir werden sehen.

Es legt die Banka ab und es geht los. Leichter Seegang und leichtes Schaukeln inklusive. Ich spreche mit Gary über die zu erwartenden Tauchplätze und wie wir das händeln wollen, wegen Nitrox und normaler Pressluft. (Anmerkung für die Nichttaucher, Nitrox ermöglicht es einem Taucher, länger unter Wasser zu bleiben, vereinfache Version). Ich solle einfach etwas höher tauchen mit meiner Gruppe und seiner folgen, das klappt schon. "Das klappt schon" klingt doch sehr nach Bahala na... Na wir werden sehen. Ob als Rundtrip oder Ein-Weg-Tauchgang wird sich vor Ort zeigen, entsprechend der vorhandenen Strömungen.

Die andere Gruppe beginnt damit, sich die Anzüge anzuziehen, daher fragt mich Yuri ob sie das auch machen sollen. Ich antworte, dass sie das natürlich machen können, ich würde ihnen aber empfehlen, erst Jacket, Tank und Atemregler zusammenzubauen, das macht sich vielleicht einfacher, als in Neopren. Ich bemerke deutlich die Unsicherheit bei beiden. Alter Trick für einen Guide, um schon vor dem Tauchgang abzuchecken, was sein Taucher kann, beobachten wie die Ausrüstung gehandhabt wird. Ich könnte ihnen natürlich gleich behilflich sein, aber so einfach kommen mir die beiden nicht davon. Allerdings frage ich sie zunächst, ob sie es können. Yuri bejaht dies, bittet aber, das ich ein Auge darauf habe. Ellina lächelt nur verlegen. Mein lieber Yuir, da kannst du dir hundertprozentig sicher sein, dass ich beide Augen aufmerksam auf euch richte. Natürlich sage ich "I will assist you, if you need it".

Wie zu erwarten, klappt das mit dem Zusammenbau nicht wirklich, der eine oder andere Hinweis ist nötig. Nachdem er fertig ist wird aufgrund der Körpersprache schnell klar, Ellina würde gern gleich darauf verzichten, den Zusammenbau vorzunehmen, also mache ich es.

Inzwischen nähren wir uns auch Apo Island und Gary entscheidet sich für Largahan als ersten Tauchplatz, gibt das Briefing. Das macht er professionell routiniert, auch Yuri und Ellina hören gebannt zu. Den beiden erklärt er auch nochmal explizit die Handzeichen 100 bar und 50 bar. Entschieden wurde nun auch, dass wir einen Weg tauchen, also unterschiedlicher Ein- und Ausstieg.

Seine Gruppe ist inzwischen schon fertig und macht sich zum Einstieg bereit, blockiert dabei das Vorschiff, eigentlich würde ich mit meiner Gruppe gern als erstes im Wasser sein, da Probleme beim Abtauchen wahrscheinlich sind und wenn wir der anderen Gruppe folgen sollen, dann müssen die auf uns dabei warten. Ich helfe Yuri und Ellina noch beim Anlegen der Ausrüstung bzw. kontrolliere dies, als Garys Gruppe schon ins Wasser springt. Fein, ich habe noch gar nichts an... So schnell als möglich schwinge ich mich in mein Gerödel, als ich sehe, dass die Crew Yuri und Ellina zum Vorschiff führt und zum Einstieg auffordert. Mein "I go first" verhallt ungehört, beide springen rein.Ich weiß noch nicht mal, wo die Banka uns aufnimmt, frage schnell nach, bekomme eine kleine Boje in der Ferne gezeigt, dort wird man festmachen. Super... schnell zwei Stücke Blei extra gegriffen, in die Taschen gestopft, Flossen an und hinterher.

Die andere Gruppe ist schon abgetaucht, aber noch da, sofort nach meinem Einsprung geht es auch für uns drei abwärts. Ellina kommt relativ gut runter, Yuri nicht wirklich, gibt aber auf Nachfrage sein Okay-Zeichen zu Gary, worauf dieser nebst Gruppe lostaucht. Der gute Yuri kommt aber leider nicht runter, er treibt zurück zur Oberfläche. Hurtig hin und ihm eines der Zusatzgewichte an den Flaschengurt gefriemelt, langsam kommt es runter. Die andere Gruppe ist schon fast außer Sicht, der Versuch, sie einzuholen, scheitert.

Fein, nun stehe ich da bzw. schwimme dumm rum, nun werde ich das hier wohl allein regeln müssen. Ich werde den Ausstieg schon finden, hoffe ich...

Der folgende Tauchgang verläuft dann aber erstmal unproblematischer als befürchtet, die beiden eiern zwar Händchen haltend zwar nicht gerade perfekt durchs Wasser, aber gut genug, dass ich mich auf den Weg und die Suche nach dem einen oder anderen Getier konzentrieren kann. Gelegentlich drehe ich mich um und checke den Allgemeinzustand der beiden. An sich weiterhin keine Probleme.

Nach 23 Minuten frage ich zur Sicherheit mal die Restluft ab, Ellina mit 100 bar, okay. Yuri schaut länger, dann zeigt er mir 60 bar an. Ne oder? 60? Ich schwimme hin und kontrolliere, tatsächlich 60 bar. Fein, also Aufstieg, das ist jetzt ein bisschen sehr knapp, außerdem muss ich mich neu orientieren, Largahan mag ich eh schon nicht und finde es schwer, den Weg zu finden, auf neuen Wegen erst recht.

Da wir uns ins Flachwasser, 5-8 Meter, begeben, halten beide nicht die Tiefe. Versuche meinerseits, beim Entlüften der Jackets zu helfen, scheitern. Sie treiben zur Oberfläche. Nach 33 Minuten Tauchzeit hängen beide an der Oberfläche. Yuri hat noch 20 bar im Tank, damit erneutes Abtauchen sinnlos. Das Boot ist aber auch nur 50 Meter entfernt, also schwimmen.

An Bord frage ich Yuri, warum er mir nicht die 100 bar angezeigt hat. Das habe er nicht so nicht verstanden, er dachte, er solle nur die 50 bar anzeigen. Ich erkläre, dass das während des Tauchgangs ein bisschen spät wäre. Egal, wir sind ja wieder da und Spaß hatten die beiden nach deren Angabe auch. Ich versuche Yuri zu erklären, wie man am besten atmet um besser abtauchen zu können und weniger Luft zu verbrauchen, er wolle darauf achten. Im Verlauf dann allgemeines Blabla unter anderem, wie lange ich schon tauche, Fitness und Alter. Dabei schätzt Ellina mein Alter mit 28 Jahren doch etwas knapp daneben ein. Schmeichelei war es leider nicht, ihr ernsthaft überraschtes Gesicht nach Nennung meines wahren Alters war schwerlich zu schauspielern. Arbeit an der frischen Luft und Tauchen im Allgemeinen scheint sich als Jungbrunnen zu erweisen, obwohl ich hier öfter das Gefühl habe, ständig neue graue Haare zu bekommen. Schlau wie ich bin, rasiere ich die aber von Zeit zu Zeit weg.

Gary teilt mir dann seinen Plan für den nächsten Tauchgang mit, er will zum Sanctuary, dort entweder ein Weg bis Rock East oder Rundweg. Hmmm, also Rock East kenne ich, da war ich schon ein Mal, vor... vor... weiß nicht, kann nicht lange her sein... Sanctuary dagegen war ich noch gar nicht. Vielleicht schaffen wir es ja diesmal, bei der anderen Gruppe zu bleiben, was aber bei Yuri´s Luftverbrauch schwierig werden dürfte. Ich kläre nochmal alles ab, Zeichen 100 und 50 bar, Rundweg, nicht zu tief, max. 15-18 Meter. Diesmal klappt auch der Einstieg besser, alle gehen gemeinsam los. Leider bläst Yuri´s Oktopus dauerhaft ab, er bemerkt den ständigen Ausstoß nicht. Ich tauche hin, nehme den Oktopus und beende das Schauspiel mit dem obligatem Schlag auf das Mundstück und Ruhe hat es. Ich will weiter, da sehe ich, dass Yuri nun den Hauptregler aus dem Mund und den Oktopus in den Mund nimmt. Dabei treibt er zur Oberfläche... Himmel hey... Ich tauche mit auf, frage, was los sei. Er dachte, er solle den Oktopus nehmen. Warum er auftaucht? Keine Antwort. 23, 24, 25... immer lächeln. Und wieder abtauchen.

Die andere Gruppe ist zum Glück noch in Sichtweite, wir schliessen auf. Dies schien jedoch für Yuri ein Grund zu sein, mit der anderen Gruppe tiefer und tiefer zu tauchen. Blickkontakt zu mir nicht vorhanden und Nähe zu seinem Buddy nicht vorhanden. Auch auf akustische Signale keine Reaktion. Ich tauche ihm hinterher, wir sind schon auf 24 Metern, was an sich keine Hausnummer ist, aber deutlich tiefer als abgesprochen. Es dauert lange, bis Yuri reagiert, erst, als ich ihn am Arm anfasse, schenkt er mir endlich Aufmerksamkeit. Ich deute ihm an, wieder höher zu kommen, dem kommt er jedoch nicht ernsthaft nach. Immer wieder muss ich zu ihm schwimmen und ihm Zeichen geben, auf die er jedoch nicht reagiert.

Während dieser Prozedur verlieren wir dann wieder die andere Gruppe. Zu allem Überfluss bekommt es Ellina inzwischen mit der Angst zu tun, deutet mir an, dass sie jemanden braucht, der bei ihr ist. Schon beim vorherigen Tauchgang hatte sie immer Körperkontakt mit Yuri. Der spielt aber schon wieder Tieftaucher und ist überall nur nicht bei seinem Buddy, die nebenher auch seine Lebensgefährtin ist. Nun muss ich die aber erstmal beruhigen. Yuri dagegen zieht unbeirrt davon, wobei er sich ausgiebig selbst mit den Armen durch Wasser zieht. Akustische Signale zeigen keinerlei Wirkung, er taucht wie ein Zombie. Endlich hat sich Ellina so weit beruhigt, dass sie mir wieder das okay-Zeichen gibt. Hier großes Lob an sie. Viele Taucher zeigen mechanisch Ok an, obwohl vieles nicht stimmt, sie zeigte deutlich, dass ihr unwohl ist und erst wenn wieder alles iO ist das erneute Ok. Gut gemacht Lady, jetzt muss ich mir aber deinen Kerl greifen, der inzwischen ein gutes Stück entfernt ist und viel zu tief. Ich bin stinksauer

Schnell tauche ich ab. Auf knapp 30 Metern fange ich ihn ab. Akustische Siganle genau neben ihm, keinerlei Blickkontakt. Ich tauche zwei Mal genau vor ihn und deute ihm an, zu stoppen und höher zu tauchen. Keinerlei Reaktion. Ende der Zeichen. Ich packe ihn am Flaschenhals und versuche ihn damit anzudeuten, welche Richtung jetzt ansteht, KEINE Reaktion. Mir platzt der Kragen, ich greife erneut an den Flaschenhals und diesmal lasse ich nicht los. Ich ziehe ihn hoch bis zu der auf uns wartende Ellina. Dort angekommen, will er wieder abtauchen! Ist der von allen guten Geistern verlassen? Inzwischen haben wir den nötigen Umkehrpunkt längst hinter uns gelassen. Wir sind 20 Minuten unterwegs, bei Yuris Tiefe und seinem zu erwartenden Luftverbrauch, hätten wir längst umkehren müssen. Ich frage erst gar nicht nach dem Restinhalt der Flasche, ich greife mir Yuri erneut und mache unmissverständlich deutlich, dass es jetzt nach oben geht. Blick auf sein Finimeter, 50 bar nach 20 Minuten und wir sind irgendwo im Nirwana zwischen Sanctuary und Rock East. Wir tauchen hoch, ab rund 7 Metern ist es nicht möglich mit beiden die Tiefe zu halten und Yuri hat 9 kg Gewicht dabei. Ich breche ab, das geht so gar nicht.

Noch an der Oberfläche frage ich sehr deutlich nach, was das werden sollte, ob er sich ansatzweise an das erinnern kann, was wir vor dem Tauchgang besprochen haben oder was man so im Allgemeinen über das Tauchen lernt. Im Grunde interessiert mich seine Antwort nicht, denn es waren ja auch keine wirklichen Fragen. Ich muss sehr an mich halten, immerhin sind das zahlende Gäste.

Fein, wir sind tatsächlich fast bei Rock East angekommen, das Boot sehr weit entfernt. So mein lieber Yuri, jetzt heißt es schwimmen, leider auch für Ellina. Allerdings haben die beiden Glück, die Bootscrew erkennt schnell was los ist, macht die Leinen los und kommt uns abholen. Schade, die körperliche Ertüchtigung wäre nicht die schlechteste Maßnahme gewesen. So muss die Banka nahe dem Riff manövrieren, um uns raus zu fischen, was aber routiniert gelingt. Schon schön, hin und wieder Profis bei der Arbeit zu sehen...

An Bord versuche ich nochmals verständlich zu machen, was da alles falsch lief. Yuri versucht sich zu rechtfertigen, es gab ja so einen schlechten Start. Ich bin etwas verwundert, eigentlich lief der Beginn gut, nach seiner Nummer mit dem Oktopus kamen wir eigentlich ganz gut runter und waren im Kontakt mit der anderen Gruppe. Ja, aber genau das mit dem Oktopus meinte er, er dachte, er solle den nehmen. Ich versuche ihm klar zu machen, dass er viel aufmerksamer werden muss. Wenn er nicht merkt, dass sein Oktopus dauerhaft offen abbläst, dann ist das bedenklich, er muss doch das heftige Geblubber merken. Nein, habe er nicht bemerkt. Sehr deutlich werde ich auch wegen der Situation, wo ich seine Freundin beruhigen musste. Das ist nun mal nicht nur zwischenmenschlich, sondern eben auch tauchtechnisch in einem Buddyteam eine Basisvoraussetzung für sicheres Tauchen und er hat es ja nicht mal bemerkt, was hinter ihm passierte. Dazu bemerkt, er wolle eben nicht die ganze Zeit Händchen halten und so eng beieinander tauchen. Ich habe ernsthafte Bedenken bezüglich des nächsten Tauchgangs.

Inzwischen kam auch die andere Gruppe zurück, ich werde gefragt wie es war und ich schildere die Vorkommnisse. Angela meint, die Situation mit einem kleinen Scherz auflockern zu müssen. Als ich von der Situation erzähle, wo ich bei Ellina bleiben musste, um sie zu beruhigen, bemerkte Angela "Oh, you are lucky, she is pretty". Ich bin für derartige Scherze gerade nicht so empfänglich. Mal davon abgesehen, dass selbst die attraktivste Frau mit Atemregler im Gesicht und Tauchmaske, mit welcher jeder aussieht wie ein Uhu, relativ unerotisch ist, hätte das durchaus ins Auge gehen können. Na egal, erstmal Mittag machen und dann auf ein neues.

Der folgende Tauchgang wird dann von Gary mit Chapel bestimmt. Ich atme etwas auf Chapel ist simpel, das kenne ich inzwischen gut, einfacher und schöner Tauchplatz. Ich spreche nochmal alles haarklein an, erinnere an Buddyaufgaben und, das sie doch Spass haben wollen, was aber eben nur geht, wenn ein paar bestimmte Grundvoraussetzungen eingehalten werden.

Und ab dafür.

Ich tauche auf dem Rücken liegend ab, behalte beide dauerhaft im Auge, sie kommen gut runter und auch wenn Yuri das anscheinend nicht mag, greift Ellina wieder nach seiner Hand und so tauchen beide Seite an Seite mit mir ab zur Wand von Chapel und so bleibt es auch. Ein völlig normaler Tauchgang folgt. Yuri bleibt bei seinem Buddy, zeigt mir die 100 bar an. Leider wieder relativ früh, aber im Rahmen. Zeit genug, anständig langsam auf dem Rückweg aufzusteigen und "fast perfekt" den beiden nach 43 Minuten das Zeichen "Boot über uns" zu zeigen. Fast perfekt weil Yuri nur noch 40 bar hat, perfekt wären 50 gewesen. Aber es geht doch. Wieder an Bord spürbare Erleichterung bei allen, jetzt hatten sie großen Spaß. Und beim ersten Tauchgang ja auch.

Auf der Rückfahrt kreisen meine Gedanken. Ist schon eine andere Hausnummer, wenn man auf so viele Sachen achten muss. Ist das das richtige für mich? Kann ich mit zahlenden Gästen gut genug umgehen? Bin ich verantwortungsvoll genug? Ich weiß es nicht.
Immerhin scheint mein Umgang mit den Gästen nicht so schlecht zu sein, wie das Trinkgeld von 500 Pesos zeigt.

Was mich schon ein wenig stört, niemand von der Tauchbasis analysiert etwas mit mir, gefragt wie es war werde ich auch nicht von Elray oder Gary, sondern von Malbty, der Bürodame. Der erzähle ich natürlich auch gern, was und wie es lief. Aber so ein Gespräch mit den eigentlichen Guides wäre schon nicht so schlecht. Immerhin wurde ich hier wieder ins kalte Wasser geworfen, zwei Tauchplätze, die ich so nicht kannte, jeweils allein mit zwei nicht gerade perfekten Tauchern. Nehme ich mich zu wichtig? Muss ich einfach lernen, dass man eben auch mit neuen, ungewohnten Situationen umgehen können muss? Oder sehen sie das ganze einfach locker, nach dem Motto, Frank hat es doch geschafft, alle wieder da und die Gäste sind zufrieden.

Ich weiß es nicht und ich frage auch nicht nach. Ich fühle mich allein.

Malbty gibt mit dann den Einsatzplan für morgen. Guide zusammen mit Elray bei Apo Island, eine andere ukrainische Gruppe, frisch fertige Taucher. Ich sehne mich ein bisschen nach Tauchern wie Angela, Jasmin und Co...

Genug geheult Herr Haase, wenn alles rosarot geblümt laufen soll, dann einfach weiterziehen und wieder Urlaubstaucher spielen. Will ich ja auch nicht, die Erfahrungen die ich gerade sammele will ich in keinem Fall missen.

Und außerdem

Bahala na.

Muschel

Muschel

© Frank P., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate auf unbekannten Wegen. Über und unter Wasser.
Details:
Aufbruch: 04.11.2010
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 30.04.2011
Reiseziele: Philippinen
Der Autor
 
Frank P. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.