Malaysia - "Truly Asia"

Reisezeit: November / Dezember 2014  |  von Kerstin Reimer

Taman Negara

15.11. 12014
Jo, 7:30 wie jeden Morgen. Allerdings war die Welt heute früh nicht in Ordnung. Mir brannte der Pelz und ich leuchtete feuerrot. Jaja, jeder Idiot weiß, dass Sonnenbrand nicht gut für die Haut ist. Ich weiß es übrigens auch. Trotzdem hatte ich ihn und muss mich nun wohl die nächsten Tage damit arrangieren. Außerdem tat mir der Nacken weh. Wohl verlegen. Und müde war ich auch noch.... Das könnte jetzt noch endlos so weiter gehen. Ein Schelm wer böses dabei denkt. Hatte ich etwa keine Lust bei Gluthitze und 100% Luftfeuchtigkeit einen anstrengenden Jungle Walk durch den National Park zu machen?? Den, den Andreas so gerne laufen wollte??
Ok, genug der Jammerei. Raus aus den Federn, Haare glatt ziehen und Zähne bürschten. Danach wie üblich zum Inder und gefrühstückt. Und da wir jetzt Stammkunden sind, bekommen wir zum Essen inzwischen sogar Besteck und eine liebevoll aus dem Papierhandtuchspender gezogene Hilfsserviette. Ja was will man denn noch mehr?? Während man sich dann in aller Herrgottsfrühe schon scharfe Curries einverleibt (wir gehören glücklicherweise nicht zur Marmeladenbrotfraktion) kann man auch noch unglaublich lustige Straßenszenen beobachten. So hat zum Beispiel die Taximafia dort ihre Basisstation. Sämtliche Taxifahrer, die tagsüber versuchen dich übers Ohr zu hauen trifft man dort freundlich lächelnd und grüßend auf der Bank sitzend. Irgendwelche indischen Maharadschas, jedenfalls führen sie sich so auf, unterhalten in Megaphon Lautstärke über mindestens fünf Tische hinweg den Laden. Am Nachbartisch sitzt eine malaiische Familie mit mindestens 3-4 kleinen Kindern, die entweder die Reise nach Jerusalem spielen oder dich mit Plastikautos bewerfen.

Soviel zum kleinen Exkurs in Sachen Frühstück.
Für uns ging es schnell zurück ins Hotel, denn wir hatten noch einen weiten Weg vor uns. Claudia wurde bepackt mit diversen Dingen, die für das Überleben im Dschungel von essentieller Wichtigkeit sind. Wasser, Mückenspray, Schweißtuch, Fotoapparat usw.
Dann ging es in Höchstgeschwindigkeit die 25 Kilometer in Richtung Nationalpark. Denn wer möchte schon in der fiesen Mittagshitze anstrengende Trekkingtouren unternehmen?
Unsere Claudia durften wir kostenlos direkt vor dem Eingang der Parkverwaltung abstellen. Dafür hat der freundliche Mitarbeiter einen anderen Roller extra ein Stück zu Seite gehoben!! Danach mussten wir uns registrieren und unser Tagesziel angeben. Im Gegenzug erhielten wir ein Trekkingpermit mit dem wir dann den Kontrollposten passieren durften. Immer noch nichts bezahlt!
Die ersten 500m ging es auf einem schönen ebenen Steinplattenweg so dahin. Erste Enttäuschung machte sich bei meiner ambitionierten Jungle-Trekking Begleitung breit. Auffällig war die allgegenwärtige Sauberkeit der Landschaft.
Ob wir wohl auch wilde Tiere sehen? Das ist Andreas' Standardfrage wenn wir in der Natur unterwegs sind. Das ist wohl so ein Großstadt-Ding. Man begibt sich in die freie Natur und erwartet Krokodile, Tiger, Nashörner und ähnliches. Gesehen haben wir allerdings nichts von alledem. 3 kleine Warane kreuzten unseren Weg. Einer kam gerade aus dem Wasser und hatte sich einen Fisch gefangen. Da er für Fotos aber nicht bereit war oder vielleicht auch Angst hatte seine Beute teilen zu müssen, verschwand er schnell im Gestrüpp.

Auch für uns war nun Schluss mit Lustig. Der Weg verwandelte sich schlagartig in einen, sagen wir mal Trampelpfad mit viel Wurzelwerk, großen Steinen und hohen steilen Stufen. 3,4 Kilometer Schweiß treibende Schwerstarbeit lagen nun vor uns. Wobei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen werden muss, dass trotz der enormen Anstrengung die Landschaft einfach grandios war. Irgendwann erreichten wir unser Ziel, den Monkey Beach. Ohne Affen, dafür aber mit vielen ,vielen anderen Menschen. Denn, man staune, es war gar nicht nötig den anstrengenden Weg durch den Wald zu nehmen. Nein, man konnte ganz gemütlich mit dem Boot den Strand ansteuern. Das ist irgendwie der Selbe Beschiss wie in den Alpen. Man quält sich den Berg rauf und wenn man oben ist, sieht man tausende andere Touristen in Sandalen und Kleidchen, die soeben der Seilbahn entstiegen sind. So what... wir hatten auch unseren Spaß. Nachdem wir etwas verschnauft hatten, den Wasserhaushalt wieder einigermaßen ausgeglichen hatten und der Ohnmacht noch mal so eben von der Schippe gesprungen waren, stand für mich fest, die 1,5 Kilometer zum Leuchtturm gehe ich nicht mehr. Genug Bewegung an der frischen Luft für heute. Und zurück laufen werde ich ebenfalls unter keinen Umständen. Zurück nahmen wir auch das Boot. Und nein, das ist nicht unsportlich, wir sind ja schließlich hin gelaufen.
Zurück bei der Parkverwaltung beglückwünschten wir uns gegenseitig für geleistetes und beschlossen, dass es Zeit für das Mittagessen sei. Dafür fuhren wir zurück nach Batu Ferringhi und aßen an der Selben Strandbude wie schon gestern. Nur war unser ruhiger beschaulicher Strand von gestern plötzlich zum Rummelplatz mutiert.
Lauter kreischende Menschen mit Schwimmwesten die Jetski fahren wollten und es nicht konnten, die Banane nicht rauf kamen, obwohl diese noch an Land lag. Oder beim Parasailing eine eher wirklich harte Landungen hinlegten. Unglaublich! Hinzu kam die unglückliche Windrichtung, die den ganzen Abgasdunst der durchzugstarken Motorboote, die all die Schwimmwesten bespaßten, in unsere Richtung trieb. Nichts desto trotz schmeckten unsere gebratenen Nudeln. Nur waren sie leider kalt. Denn vor lauter staunen, vergaßen wir zu essen.
Auf dem Rückweg traf uns doch tatsächlich noch der tägliche Regenschauer. Aber Timing ist alles, just in dem Moment, als der Maiskolbenstand in unseren Aktionsradius rückte. Wie praktisch.
Zum guten Schluss leisteten wir uns heute die erste Fußmassage des Urlaubs. Leider geriet ich dabei an Donna Rabiata. Und so humpelten wir fröhlich zurück ins Hotel.
Morgen ist unser letzter Tag auf dieser wunderschönen Insel. Wir sind ein bisschen traurig, dass unsere Zeit hier nun auch schon wieder fast rum ist.
Fazit des Tages: wer die After Sun Lotion zu lange ins Eisfach legt, bekommt sie nicht mehr aus der Flasche.

Eingang zum Nationalpark.

Eingang zum Nationalpark.

Aussicht auf's Wasser.

Aussicht auf's Wasser.

Wanderkarte. Für uns ging es zum Monkey Beach. Also A,B,C,D vielleicht E.

Wanderkarte. Für uns ging es zum Monkey Beach. Also A,B,C,D vielleicht E.

Noch haben wir gut lachen...

Noch haben wir gut lachen...

Sah vielversprechend aus....

Sah vielversprechend aus....

Kleiner Waran auf der Flucht.

Kleiner Waran auf der Flucht.

Schön ist es...

Schön ist es...

aber...

aber...

es zieht sich.

es zieht sich.

Ein bisschen verschnaufen kann nicht schaden.

Ein bisschen verschnaufen kann nicht schaden.

Weiter über Stock und Stein.

Weiter über Stock und Stein.

Lagune! Belohnung! Wunderschön!

Lagune! Belohnung! Wunderschön!

Strand! Belohnung! Wunderschön!

Strand! Belohnung! Wunderschön!

Ja Mammi, mir geht es gut, ja, ich hab mich mit Sonnencreme eingeschmiert.....

Ja Mammi, mir geht es gut, ja, ich hab mich mit Sonnencreme eingeschmiert.....

Rückfahrt mit dem Boot.

Rückfahrt mit dem Boot.

Unser Weg vom Boot aus gesehen.

Unser Weg vom Boot aus gesehen.

© Kerstin Reimer, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
....das wahre Asien. Mit diesem Werbeslogan wirbt das malaysche Fremdenverkehrsamt. Hier wird unter einem Dach malayisch, chinesisch und indisch gekocht, werden islamische, buddhistische, hinduistische und christliche Feste gemeinsam gefeiert und man unterhält sich auf Englisch, Malayisch,Chinesisch oder Tamil... Kolonialbauten der Portugiesen, Holländer und Engländer sind ebenso Bestandteil dieses Vielvölkerstaates, wie palmenbestandene Sandstrände und Regenwälder... und, und, und....
Details:
Aufbruch: 06.11.2014
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 07.12.2014
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Der Autor
 
Kerstin Reimer berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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