Durch den Monsun - Südindien 2014

Reisezeit: Juli / August 2014  |  von Julia S

Alleppey: Dschungel, Backwaters, Rikki Tikki Tavi

Schon bei der Eisenbahn-Anfahrt nach Alleppey schießt mir "The Lion sleeps tonight" ins Ohr / Hirn - auf einmal bin ich richtig im Dschungel. Neben erwähntem Dschungel-Hit erwachen in dieser Landschaft auch Mowgli, Kaa, Sheer-Khan und Kiplings Rikki-Tikki-Tavi zum Leben.
Als ich aus dem Zug steige, bemerke ich auch die deutlich höhere Luftfeuchtigkeit, fühlt sich tropisch an. Ich erwische einen netten TukTuk-Opi, der mich zunächst zum Prepaid-Schalter schickt, wo ich brav die Adresse meines Hostels aufsage. 72 Rupees kostet der Spaß - unfassbar billig und das ganz ohne zähe Verhandlungen. Der Opi spricht kein Wort Englisch und mein Malayalam ist weniger als rudimentär. So gestaltet sich die Fahrt sehr abenteuerlich, wissen wir doch beide nicht so genau, wohin wir müssen. Aber: everything is possible in India, das bewahrheitet sich immer wieder und ich komme wohlbehalten im "Vedanta Wake Up by the dreamy Backwaters - Alleppey" an. Im Nachbarzimmer wohnt Tim, ein netter Belgier, mit dem ich direkt für Dienstag eine Kanutour durch die kleinen Backwaterkanäle klarmache.
Nachmittags leihe ich mir ein Fahrrad aus und erkunde die Hostel-Umgebung. Ich kann dabei schon einen Mini-Einblick in die Backwaters, die so typisch für Kerala sind, gewinnen. Alles ist megagrün!
Am Morgen des zweiten Tages läuft zunächst mal ein fetter Mungo durch den Garten - sag ich doch: Rikki-Tikki-Tavi!
Mit dem Auto werden wir zum Jetty Finishing Point gebracht und es findet sich eine supernette Gruppe zusammen. Tim, Walther (aus Südtirol), drei Amis und eine Australierin und zwei Inder. Wir fahren mit der Fähre und zu viert (Tim, Mahesh, Mukesh und Julia) geht es mit unserem Kapitän zunächst einmal in den Busch, wo nach ca. 15 Minuten ein Haus auftaucht. Es ist das Haus unseres des Englischen nicht besonders mächtigen Bootsführers. Seine Frau hat ein typisch südindisches Frühstück. Schmeckt prima!

Gut gestärkt steigen wir ins Kanu und genießen die tolle Backwater-Dschungelwelt. Es ist faszinierend ruhig, wir gleiten gemächlich durchs satte Grün, entdecken Wasserschlangen (und eine tote - ertrunkene? - Kobra) und sehen unzählige Kingfisher (Eisvögel). Der Dschungel bietet neben den visuellen Reizen auch eine ganz eigene Geräuschkulisse: überall quakt, zirpt, zwitschert, schreit es - den passenden Groove bieten dumpfe Schläge, die von den menschlichen, im Fluss arbeitenden Waschmaschinen herrühren.
Unser Kapitän bietet eine gute Mischung aus kleinen, sehr kleinen und größeren Kanälen sowie überraschend riesigen Seen, von denen sich die Backwaterkanäle weiterverzweigen.

Um 14.30 sitzen wir wieder am gleichen Platz wie beim Frühstück und bekommen ein Wahnsinnsmittagessen auf dem Bananenblatt serviert inkl. Backwaterfisch! Megalecker und wirklich traditionell.

Abends sitzen wir mit den ganzen Backpackern zusammen und planen gemeinsam den nächsten Trip nach Kochi. Dort hat das Hostel eine weitere Filiale und ich werde mal das Wagnis eines Schlafsaals (6 Betten) eingehen. Ich kann ja immer noch changen ... aber ich freue mich über eine witzige und nette Reisegruppe.

Bis bald und liebe Grüße! Jule/ia

Backwaters

Backwaters

Awesome Lunch

Awesome Lunch

Kleiner Monsunschauer nach dem Essen!

Kleiner Monsunschauer nach dem Essen!

Reis und Co.

Reis und Co.

krasse Farben nach dem Monsun

krasse Farben nach dem Monsun

© Julia S, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieder fliege ich nach Indien - diesmal wird allerdings der Süden erkundet. Mal sehen, wie der Monsun dieses Jahr so ausfällt ...
Details:
Aufbruch: 06.07.2014
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 06.08.2014
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Julia S berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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