USA - Kanada 2015 - Teil 4

Reisezeit: Mai - Juli 2015  |  von Uschi Agboka

Teil 4-Streckenverlauf Minnesota/N.Dakota/Montana: 24.06.2015 - Teil 2 - Pompey's Pillar NM, Montana

24.06.2015 - Teil 2 - Besuch Pompey's Pillar National Monument, Montana

Die Tour geht weiter. Rolf hat heute etwas Besonderes gefunden, was wir uns anschauen wollen. Am Himmel sind bedrohliche Wolken zu sehen.

Gegen 12 Uhr erreichen wir Pompey’s Pillar. Kaum sind wir am Parkplatz abgestiegen, werden wir von Millionen von Mücken überfallen, grauenvoll. Schnell ins Visitor Center. Dort verkaufen sie ein spezielles Anti-Mückenmittel, was auch hilft, wenn man gestochen wird. Ich kaufe das sofort, denn an mein Mückenmittel komme ich auf der Fahrt nicht heran. Rolf müsste alles auspacken und das ist einfach zu aufwendig. Demnächst kommt das Mückenzeug wieder in meinen Rucksack.

Im Visitor wird ein interessanter Film über die Geschichte dieses schönen Ortes gezeigt. Oft sehen wir uns die Filme vor der Besichtigung an, denn dann versteht man alles viel besser.

Pompey's Pillar National Monument ist eine Gedenkstätte im Süden Montanas. Das kleine Schutzgebiet umfasst einen markanten Sandsteinfelsen am Südufer des Yellowstone Rivers, der eine wichtige Wegmarke für alle Reisenden am und auf dem Fluss darstellt. Sie wurde von William Clark als erstem Weißen beschrieben, der 1806 auf dem Rückweg der Lewis- und Clark Expedition an dem Felsen vorbeikam. Er benannte den Felsen nach Pompey, dem Spitznamen von Jean Bapitiste Charbonneau, einem damals erst einjährigen Kind in der Reisegruppe der Expedition.

Der etwa 30 m über den Yellowstone River aufragende Felsblock ist ein Aufschluss etwa 65 bis 75 Millionen Jahre alten Sandsteins. Er entstand aus Sedimenten, die Flüsse von den Rocky Mountains als Schwemmfächer in einem gewaltigen Bin-nenmeer abgelagert haben.

Der Felsblock steht heute frei am Ufer des Yellowstone Rivers, dessen Lauf von Pappeln gesäumt ist. Das Tal ist durch Landwirtschaft geprägt, die Artenvielfalt der Wildtiere ist seit der Zeit William Clarks stark zurückgegangen. Trotzdem hat der Fluss eine große Bedeutung als Zugweg für Vögel, insbesondere Limikolen, Enten, Gänse. Im Gebiet leben außerdem Weißwedelhirsch und Maultierhirsch, Waschbären, Graufuchs, Rotluchs und Kojote.

Der Fels dient vermutlich seit der ersten Besiedelung der Region vor etwa 11.000 Jahren als Wegmarkierung.

In der Sprache der Crow-Indianer heißt er Iishbiiammaache, was „Ort des Berglöwen“ bedeutet. Berglöwen oder Pumas sind jedoch heute in der Gegend sehr selten.

Wegen der exponierten Lage am Fluss hat der Fels auch für andere Indianer-Völker der Region eine besondere Bedeutung. Petroglyphen im Stein zeigen, dass vielfältige Besucher den Ort als Rastplatz genutzt haben.

1804–06 erkundete die Lewis-und-Clark-Expedition im Auftrag von Präsident Thomas Jefferson die neuen Gebiete. Als William Clark sich 1806 von seinem Partner Meriwether Lewis trennte, um auf dem Rückweg von der Lewis-und-Clark-Expedition ein größeres Gebiet erfassen zu können, erkundete er als erster Weißer den Yellowstone River. Am 25. Juli des Jahres 1806 hinterließ er seinen Namen an Pompey's Pillar. Das Tal des Yellowstone Rivers wurde in der Folge Teil des Reservats der Crow-Indianer.

Die Unterschrift und der Fels wurden als Touristen-Attraktion vermarktet. Anfang des 20. Jh. wurden die Crow-Indianer gezwungen, ihr Reservat zu verkleinern, ihre Familien hatten jedoch den ersten Zugriff auf Flächen im Tal nach dem Homestead Act und behielten so einen kleinen Teil des Landes. Trotzdem mal wieder ein großes Unrecht.

1955 kaufte die Familie Foote den Felsen und die direkt angrenzenden Felder und machten ihn wieder für Touristen zugänglich. 1989 rentierte sich das Geschäft nicht mehr, das Gebiet wurde vom Bureau of Land Management angekauft, ein provisorisches Besucherzentrum errichtet und in den folgenden Jahren die Treppen auf den Felsen erneuert.

In seinen letzten Amtstagen und ohne Abstimmung mit dem Kongress oder dem Bundesstaat Montana wertete Präsident Bill Clinton im Januar 2001 das Gebiet zum kleinsten National Monument der Vereinigten Staaten auf.

Zur Sommersaison 2006 eröffnete das neue Besucherzentrum, das die Geschichte der indianischen Urbevölkerung, der weißen Siedler sowie Natur und Kultur der Region darstellt.

Lange verweilen wir an diesem Ort, der nur einen Nachteil hat und das sind die vielen Mücken.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite - www.facebook.com/Uschi.Rolf.USA.Canada

© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reise durch folgende Staaten (USA und Kanada): Colorado / New Mexico / Arizona / Nevada / Arizona / New Mexico / Texas / Oklahoma / Kansas / Missouri / Illinois / Wisconsin / Michigan / CANADA – Ontario / Minnesota / North Dakota / Montana / Idaho / Utah / Wyoming / Utah / Colorado Motorrad-Tour-Verlauf – 10.250 Meilen = 16.503 km
Details:
Aufbruch: 13.05.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 08.07.2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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