Frankreich - Vogesen 2016 - Teil III

Reisezeit: September 2016  |  von Uschi Agboka

17. Tag - 19. September 2016

an der Mosel entlang

an der Mosel entlang

Sieht wüst aus

Sieht wüst aus

Wir kommen nach Epinal

Wir kommen nach Epinal

Epinal  -  Parken mitten in der Altstadt

Epinal - Parken mitten in der Altstadt

Lost Places

Lost Places

Die Kreisverkehre sind immer Hingucker

Die Kreisverkehre sind immer Hingucker

Wir kommen zum Epinal American Cemetery ...

Wir kommen zum Epinal American Cemetery ...

Montag, 19. September 2016 17. Tag

Le Thillot, Lac Chaume, Campingplatz Municipal, Platz 26
Ramonchamp / Ferdrupt / Rupt sur Moselle / Remiremont
Epinal: Basilika Saint Maurice - Moselbrücke – Rathaus – Theater Municipal - Place des Vosges - Maison du Bailli (das Haus des Vogts)
Epinal: Fort d’Uxegney
Dinoze: Epinal American Cemetery and Memorial
Hadol / Saint Nabord / Xertigny / Bellefontaine / Remiremont / Le Syndicat – Rathaus / Remiremont / Le Thillot.
5 1/2 Stunden 93 Meilen 150 km

Der Wetterbericht für heute ist sehr gut. Gemütliches Frühstück. Wir wollen los, doch das Motorrad läuft nicht an. Rolf ist ja Gott sei Dank auf alles vorbereitet und so können wir um 10.30 Uhr endlich starten.

N 66 an der Mosel entlang. Sie führt nun nach dem Regen ein kleines bisschen mehr Wasser. Ramonchmap, Ferdrupt, Rupt sur Moselle, Remiremont. N 57, D 11 bis Epinal.

Wir parken an der großen Basilika Saint Maurice, die geöffnet hat, so dass wir sie besichtigen können.

Die Basilika Saint-Maurice ist ein Bau des 11. Jh., mit Spitzbogen-Gewölbe im Mittelschiff aus dem 13. Jh., mit Seitenschiffen mit Rundgewölben, mit gotischem Chor aus dem 14. Jh. im typischen Stil der Champagne, mit Turm aus dem 12. Jh., Wehrgang aus dem 13. Jh., neuromanisches Hauptportal von 1843, mit Hauptaltar aus dem 19. Jh.

Die Kirche wurde als Pfarr- und Stiftskirche im 13. Jh. errichtet, wobei Teile des Vorgängerbaus aus dem 11. Jh. verwendet wurden – Vierung und Turmvorbau.

An der linken Gebäudeseite befindet sich der Haupteingang – das Portal des Bourgeois (Bürgerportal) aus dem 15. Jh.. Die tiefe Vorhalle ist charakteristisch für den Baustil der Champagne und wirkt trotz der während der Revolution erlittenen Beschädigungen noch immer sehr eindrucksvoll.

An der rechten Seite der Basilika wurden Joche des 1797 zerstörten Kreuzgangs wieder aufgebaut.

Eine der vielen gut erhaltenen Statuten in der Basilika Saint-Maurice ist die Madonna mit Rose aus dem 14. Jh..

Anlässlich des Jubiläums-Jahres vom 13.12.2015 bis 20.11.2016 werden einem alle Sünden erlassen, wenn man die Kirche durch die Porte de la Misericorde betritt oder verlässt. Wir nutzen natürlich diese Gelegenheit, auf dass uns alle Sünden verziehen werden.

Viele schöne Häuser sind in den kleinen Gassen der Altstadt zu sehen. Ein Haus weist eine interessante Malerei auf. Rolf interessiert sich weniger für solche Unwichtigkeiten, ich dafür umso mehr.

Während wir durch die Gassen wandern, studieren wir die Speisekarten der Restaurants. Mir erscheint das alles sehr teuer: Merlan mit Gemüse 20 Euro. Lamm 22 Euro. Salat 11 Euro. Burger 14 Euro. Wenn man das mal 2 rechnet und dann die Getränke, erreicht man schnell 60 Euro für eine Mahlzeit. Also, wir verzichten daher auf das Essen gehen und mit dem so ersparten Geld können wir unsere Reisen um einige Wochen verlängern. Irgendwo muss man ja Prioritäten setzen.

Uns gefällt die blumengeschmückte interessante Brücke über die Mosel sehr. Sie ist mit einem modernen, futuristisch anmutenden überdachten Gang auf einer Seite gestaltet.

Hier an der Mosel befindet sich auch das prächtige Rathaus. Ein Kriegerdenkmal darf auch nicht fehlen.

Es ist heute wieder angenehm warm. Eine Frau sitzt am geöffneten Fenster und liest. Wahrscheinlich hat sie keinen Balkon und genießt so ein bisschen die Sonne. Rolf meint, das interessiere keinen, aber mich eben doch. Nach oben schauen lohnt sich immer.

Weiter, vorbei am Theater Municipal. Am Place des Vosges sehen wir schöne Häuser mit Laubengängen. Zwischen einer Buchhandlung und einem Cafe steht das mit einer Loggia geschmückte Maison du Bailli (das Haus des Vogts) aus dem 17. Jh. Heute befindet sich eine Gemäldegalerie in dem schönen alten Gemäuer. Auch ein schöner Springbrunnen dort erregt natürlich meine Aufmerksamkeit.

Im Quartier du Chapitre sind einige Wohnhäuser der Stiftsdamen aus dem 17./18. Jh. erhalten.

Gegen 12.30 Uhr verlassen wir Epinal. Und ich freue mich, wieder mal ein toller Kreisverkehr mit einem Brunnen. Das muss fotografiert werden, natürlich vom Motorrad aus, weil Rolf nicht überall halten will, wo ich etwas entdecke. Sein Argument, sonst kämen wir nie irgendwo an.

Bin gespannt, wo wir nun hinfahren. Das ist immer ein Abenteuer mit Rolf unterwegs zu sein. Er plant die Touren adhoc, je nach Wetter und ich lasse mich überraschen.

D 157, D 166, durch schöne kleine Wohnsiedlungen, wo niemand zu sehen ist. Es ist Mittagszeit, da sitzen alle Franzosen beim Essen.

Wir erreichen das Fort d’Uxegney. Leider haben wir am heutigen Tag keine Möglichkeit, das Fort mit Führung zu besichtigen. Die Möglichkeit eines ausführlichen Rundganges besteht nur sonntags zwischen 14 und 16 Uhr. Na ja, macht nichts. Das Tor ist geöffnet, also können wir auf das Gelände marschieren. Während ich mich natürlich nicht traue, macht Rolf sich auf zu einer Erkundungstour. Da das Motorrad nicht abgeschlossen ist, bleibe ich auch lieber in der Nähe. Man weiß ja nie, wer vorbei kommt. Rolf lacht mich natürlich wegen meiner Sorge aus.

Rolf macht auf seiner Erkundungstour viele Bilder. Ich muss ganz schön lange warten, ehe wir weiterfahren.

D 166, D 157, wieder mal an einem tollen Kreisverkehr vorbei, über eine kurvige steile Straße hinauf zum Epinal American Cemetery and Memorial.

Nach Norden erstreckt sich ein breiter, von Bäumen gesäumter Platz, der die beiden großen Grabstätten voneinander trennt. Auf den weißen Grabkreuzen dort stehen die Namen der Gefallenen, die jeweiligen militärischen Einheiten, denen sie angehörten sowie Heimatort und Todestag. Erschreckend, wie viele junge Menschen in diesem unsinnigen Krieg ihr Leben lassen mussten.

Noch heute besuchen Angehörige der Gefallenen diesen Friedhof. Vor den Kreuzen stehen dann frische Blumen. Mich berührt das sehr.

Am nördlichen Ende des Platzes bildet der kreisförmige Fahnenmastplatz eine weite Aussicht auf das Moseltal.

Die ganze Anlage ist von einem wunderschön gepflegten Park umgeben. Ein Visitor Center informiert mit Büchern über die Kriegstage.

Lange verweilen wir an diesem traurigen Ort.

Zurück über D 157, D 44, über Hadol, D 34 Saint Nabord, D 434 Xertigny, D 3 Bellefontaine bis Remiremont. D 417 nach Le Syndicat. Hier Foto von dem schönen Rathaus. D 417 zurück nach Remiremont, N 66 bis Le Thillot.

In Le Thillot ist erst einmal Einkaufen angesagt. Wir erstehen Entenbrust, Steaks, Sardinen, Merlan, rote Kartoffeln, Chicoree, Trauben, Butter und Wein.

Um 16 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz, nach 93 Meilen = 150 km. Es ist sehr warm geworden.

Die holländischen Nachbarn, die gestern gekommen sind, sind unheimlich laut. Ihr Radio schallt über den ganzen Campingplatz. Ich hänge unsere Handtücher auf, mecker laut und dann stellen sie die Musik leiser. Schon gestern, bei der Ankunft, schrien die beiden Frauen laut über den Platz. Einer der beiden Männer hat dann geschimpft und dann waren sie ruhig. Ich kann so Leute nicht ausstehen, die sich benehmen als seien sie allein auf der Welt.

Zum Abendessen gibt es Paté, Schinken, Käse, Garnelen, Salat, Brot und Wein.

Heute Abend können wir mal wieder die Idylle am See genießen. Nur die lauten Nachbarn stören. Hoffentlich fahren die bald weiter.

Bilder auf meiner Facebook Seite:
Uschi & Rolf – Frankreich www.facebook.com/Figline1.Uschi1.Rolf1

Remiremont

Remiremont

Remiremont

Remiremont

Rathaus in Le Syndicat

Rathaus in Le Syndicat

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch Vogesen Teil III - 18. bis 24. September 2016 Touren durch Elsaß, Lothringen, Champagne, Burgund, Französischer Jura
Details:
Aufbruch: 18.09.2016
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 24.09.2016
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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