Frankreich - Vogesen 2016 - Teil III

Reisezeit: September 2016  |  von Uschi Agboka

18. Tag - 20. September 2016

Belfort

Belfort

Belfort - Mit dem Motorrad hat man keine Parkplatzsorgen

Belfort - Mit dem Motorrad hat man keine Parkplatzsorgen

Porte de Brisach

Porte de Brisach

Porte de Brisach

Porte de Brisach

Porte de Brisach

Porte de Brisach

Dienstag, 20. September 2016 18. Tag

Le Thillot, Lac Chaume, Campingplatz Municipal, Platz 26
Fresse sur Moselle / Saint Maurice sur Moselle / Ballon d’Alsace / Giromagney
Belfort: Burgundische Pforte - Porte de Brisach – Festungsanlage Belfort – Löwe von Belfort – Skulptur „Trophée“ - Place d’Armes - Rathaus - Pavillon - Denkmal „Quand-Même“ - Cathédrale Saint Christophe – Place de la République – Justizpalast - Präfektur – Festhalle - Monument des Trois Sièges de Belfort – Roppe – Petitmagny – Giromagny – Roche du Cerf – Le-puix - Ballon d’Alsace – Fresse sur Moselle – Le Thillot.
5 Stunden 65 Meilen 105 km

Heute Morgen ist es recht frisch, aber angenehmer als 33 Grad. Um 10.30 Uhr starten wir nach Belfort.

N 66 – Richtung Thann, über Fresse sur Moselle, Saint Maurice sur Moselle, D 465 über den Ballon d’Alsace. Hier oben ist es richtig kalt und ein starker Wind weht auch noch. Kommen nach Giromagney. Weiter bis Belfort.
Wir finden mal wieder einen günstigen Parkplatz am Porte de Brisach.

Das Stadttor Porte de Brisach (erbaut 1687-1703) dient als Durchgang durch die ab 1687 errichteten Befestigungsanlagen von Vauban und gewährt Zugang zur Altstadt. Das Stadttor Porte de Brisach und seine Umgebung stehen seit 1907 bzw. 1913 unter Denkmalschutz.

In der Mitte der Torfront befindet sich ein Medaillon mit drei Lilien, das von Fahnen und Trophäen umgeben ist. Darüber steht die Jahreszahl 1687. Auf dem dreieckigen Frontgiebel ist die Sonne als Wahrzeichen Ludwigs XIV. abgebildet, begleitet von seiner Devise „Nec pluribus impar" – frei über-setzt: Keiner kann sich mit ihm messen.

Übersetzt werden die Worten auch mit „Auch nicht mehreren unterlegen“ oder „Auch einer Mehrzahl überlegen“. Ob mit der „Mehrzahl“ die Vielzahl der größeren und kleineren deutschen Fürsten gemeint war oder das gesamte europäische Mächtekonzert, ist nicht eindeutig.

Diesem Motto setzte der preußische König Friedrich Wilhelm I. selbstbewusst seinen Wahlspruch entgegen: „Non soli cedit!“ - „Er – nämlich der preußische Adler – weicht der Sonne nicht“.
Sein frankophiler Nachfolger Friedrich II. änderte das Motto in „Pro Gloria et Patria“, ließ aber das alte „Non soli cedit“ nach dem Krieg gegen Frankreich am Giebel des neu errichteten Neuen Palais in Potsdam anbringen.

Auch in anderen Gebäuden in Deutschland findet sich dieses Motto: Auf Schloss Linderhof im Vestibül prangt über dem Reiterstandbild Ludwigs XIV. dessen Wahlspruch an der Decke.

Ferner ist es auch auf der (gegen Deutschland gerichteten) Nordseite des Deutschen Tores der Festung Landau zu sehen.

„Non soli cedit“ wird heute noch im Wappen der Familien von Geusau in Deutschland und Östereich geführt.

Das Motto „Nec pluribus impar“ wird vom 1. Kavallerieregiment der Fremdenlegion benutzt.

Wir machen uns nun auf den steilen Weg hinauf zur Festung von Belfort.

Obwohl heute Ruhetag ist, kann man die Festungsanlagen in Ruhe besichtigen, war wir auch tun. Rolf lässt es sich dann nicht nehmen, um die komplette Festung herum zu laufen, zu klettern, während ich mich auf einer Bank ausruhe und einigen Arbeitern, die an einer Felswand Bäume beschneiden etc., zuschaue.

Nachdem Rolf von seiner Tour zurück kommt, überredet er mich, mit ihm noch einen weiteren Teil der Festung anzusehen. Dabei entdecken wir eine moderne Skulptur – Trophée - geschaffen 1990 aus Glasfasern, von Jean Claus. Irgendwie passt die Skulptur hier gut in die Festungsanlagen.

Nach der Besichtigung der Festung machen wir uns auf den Abstieg in die Altstadt.

Am Place d’Armes ist zunächst einmal das Rathaus sehenswert, vom Ingenieur Mareschal als Stadtpalais für Francois Noblat erbaut. 1784 von der Bürgerschaft Belforts aufgekauft, umgebaut 1789 unter Jean Baptiste Kleber.

Ein schöner Pavillon und das Denkmal „Quand-Même“ erregen meine Aufmerksamkeit. Das Denkmal Quand-Même ist ein Werk von Mercie – 1884. Das Denkmal stellt eine Elsässerin während der Belagerung von 1870/71 dar, die einen sterbenden Soldaten in ihren Armen hält.

Rolf empfindet diese Dinge als eher unwichtig und wendet sich daher der Cathédrale Saint Christophe zu. Sie wird zurzeit restauriert.

Die 1727 errichtete Kirche aus rotem Sandstein hat eine klassizistische Fassade (18. Jh.). In der Französischen Revolution wurde sie zum „Tempel der Vernunft“ erklärt.

Die Kirche wurde 1979 zur Kathedrale erhoben. Sie ist außen und innen stilistisch einheitlich. Ein Fries aus plastisch herausgearbeiteten Engelsköpfen umzieht das Hauptschiff.

Das schöne schmiedeeiserne Chorgitter erinnert an die Gitter auf dem Place Stanislas in Nancy. Der Altar aus buntem italienischen Marmor stammt aus dem 17. Jh. Die Orgel, 1750, von Valtrin, gestaltete Calinet im 19. Jh. um, bevor sie 1966 von Schwenkedel renoviert wurde. Nennenswert sind auch zwei Gemälde von Gustave Dauphin – 1830 und 1843.

Ein Vater ist mit seinem Sohn in der Kirche. Dieser, ca. 6 Jahre alt, schreit und springt umher, was einige der Gläubigen, die in der Kirche beten, arg stört. Der Vater, der wie ein Wilder fotografiert kümmert sich überhaupt darum. Unmöglich so etwas.

Nachdem wir uns die schöne Kathedrale angesehen haben, wandern wir weiter. Wir kommen an der zum Place de la République. Hier befinden sich der Justizpalast, die Präfektur und die Festhalle, alle aus dem 20. Jh.. Die Festhalle wird zurzeit auch restauriert.

In der Mitte des Platzes sticht uns sofort das Monument des Trois Sièges de Belfort – Denkmal für die drei Belagerungen – ins Auge. Auch dieses Denkmal hat Bartholdi geschaffen. Es stellt Frankreich und die Stadt Belfort mit ihren drei Verteidigern dar – Legrand, Lecourbe und Denfert-Rochereau.

Wir treffen hier auch wieder auf den Vater mit seinem ungezogenen Sohn. Inzwischen scheint der sich ausgeschrien zu haben.

Bevor wir den geschichtsträchtigen Ort verlassen, kaufe ich noch bei einem Metzer einige Leckereien ein. Ich bin immer wieder überrascht, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen hier sind, da ich ja leider kein Französisch spreche und daher auf Englisch, Italienisch und mit Händen und Füssen rede.

D 83 Roppe, abbiegen auf D 12 Petitmagny. Dies ist ein schöner Ort, mit vielen herrlichen Häusern. Weiter Giromagny. D 465. Wir passieren den Roche du Cerf (Hirschberg) bei Lepuix. Über den Ballon d’Alsace. Hier oben auf dem Berg ist es recht frisch. An einer Pferdekoppel ist wohl der Elektrozaun gerissen, alle Pferde sind ausgebüxt. Einige Leute sind unterwegs, sie wieder einzufangen. Gefährliche Situation mit den Pferden auf der Straße. Aber wir passieren, ohne dass uns eines der Tiere vor das Motorrad läuft. Weiter bis zur N 66. Ein Haus mit einem interessanten Dach erweckt meine Aufmerksamkeit, aber ich sehe es ja ein, dass wir nicht immer halten können. Weiter über Fresse sur Moselle nach Le Thillot.

Gegen 15.30 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz, nach 65 Meilen = 105 km. Die Temperatur liegt nur bei 18 Grad. Ein Unterschied zu den heißen Tagen.

Zum Abendessen haben wir Sardinen, Kartoffeln, Salat, Trauben, Brot, Käse und Wein.

Gott sei Dank sind die lärmenden Holländer fort. Die haben uns ganz schön genervt. Leider freuen wir uns zu früh, die Chaoten kommen zurück und führen sich auf, als seien sie allein auf dem Platz. Ich kann so Menschen nicht ausstehen.

Bilder auf meiner Facebook Seite:
Uschi & Rolf – Frankreich www.facebook.com/Figline1.Uschi1.Rolf1

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch Vogesen Teil III - 18. bis 24. September 2016 Touren durch Elsaß, Lothringen, Champagne, Burgund, Französischer Jura
Details:
Aufbruch: 18.09.2016
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 24.09.2016
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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