Frankreich - Vogesen 2016 - Teil III

Reisezeit: September 2016  |  von Uschi Agboka

18. Tag - 20. September 2016: Informationen Festung von Belfort

Informationen Festung von Belfort

Wir machen uns nun auf den steilen Weg hinauf zur Festung von Belfort.

Ab 1686 wurde die Zitadelle der Stadt von Vauban im Auftrag von Ludwig XIV. zur Festung ausgebaut, die Stadt ummauert und mit einer Vielzahl heute noch erhaltener wehrhafter Türme versehen.

Errichtet wurden die Festungsanlagen mit Blick auf die Stadt auf einen Felsvorsprung östlich der Altstadt.

Neben der Festungsanlage und den Gräben enthält sie an der Westflanke der Kaserne als weitere Sehenswürdigkeit den aus gehauenen Sandsteinquadern gebildeten monumentalen „Löwe von Belfort“ des Bildhauers Frederic-Auguste Bartholdi aus den Jahren 1875/80. Bartholdi schuf dieses Meister-werk unentgeltlich, aus Patriotismus gegenüber der einzigen Stadt, die nach dem Friedensvertrag von 1871 französisch blieb. Er konnte sich diese Geste leisten, stammt er doch aus einer begüterten italienischen Familie, die ins Elsass einwanderte.

Den Löwen wählte Bartholdi als Symbol für Standhaftigkeit, Widerstand und Tapferkeit.

Der in Colmar geborene Bildhauer Bartholdi schuf viele andere patriotische Denkmäler, die berühmtesten sind der Löwe von Belfort und die Freiheitsstatue von New York.

Der „Löwe von Belfort“ gilt als das Wahrzeichen der Stadt. Dieses riesige Denkmal, 22 m lang und 11 m hoch, vor der Felswand unterhalb der Haxo-Kaserne, symbolisiert den Widerstand Belforts im Krieg 1870/71. Es ist mehr als beeindruckend.

Die Zitadelle von Belfort mit dem Löwen von Belfort ist seit dem 23. Oktober 1907 als Monument historique klassifiziert.

Festung ist ein allgemeiner Oberbegriff für einen durch Wehranlagen stark befestigten Ort. Im engeren Sinne bezeichnet Festung in der Neuzeit eine eigenständige, militärische Wehranlage permanenter Bauart, die systematisch sowohl für den Schutz gegen feindliche Feuerwaffen (insbesondere die Artillerie) als auch deren defensive Verwendung durch eigene Kräfte eingerichtet ist. Festungen dieser Art wurden seit dem 15. Jahrhundert als Reaktion auf den Einsatz schwerer Pulvergeschütze erbaut und waren bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts üblich. Sie konnten der Grenz- oder Küstensicherung dienen, den Ausgangspunkt einer Offensive bilden und sich zurückziehende Heere aufnehmen. Darüber hinaus wurden manche Festungen als Verwaltungssitz, Gefängnis oder Aufbewahrungsort staatlicher Reserven an Geld oder Edelmetallen genutzt.

Der vierte Graben der Festung Belfort diente als Kulisse für ein berühmtes, international unter dem Namen „Le Fusillé souriant“ - der lächelnd Erschossene - bekanntes Foto. Auf diesem steht der Resistance-Kämpfer George Blind an einer Mauer und lächelt bei der Hinrichtung durch Wehrmacht-Soldaten in die Kamera. Das im Oktober 1944 aufgenommene Foto wurde zu einem Symbol der Résistance selbst.

Spätere Recherchen haben ergeben, dass es sich dabei in Wirklichkeit um eine Scheinhinrichtung handelte, bei der der Widerstandskämpfer zum Reden gebracht werden sollte. George Blind starb zwei Monate später im Arbeitslager Blechhammer.

Obwohl heute Ruhetag ist, kann man die Festungsanlagen in Ruhe besichtigen, war wir auch tun.

Rolf lässt es sich dann nicht nehmen, um die komplette Festung herum zu laufen, zu klettern, während ich mich auf einer Bank ausruhe und einigen Arbeitern, die an einer Felswand Bäume beschneiden etc., zuschaue.

Nachdem Rolf von seiner Tour zurück kommt, überredet er mich, mit ihm noch einen weiteren Teil der Festung anzusehen. Dabei entdecken wir eine moderne Skulptur – Trophée - geschaffen 1990 aus Glasfasern, von Jean Claus. Irgendwie passt die Skulptur hier gut in die Festungsanlagen.

Bilder auf meiner Facebook Seite:
Uschi & Rolf – Frankreich www.facebook.com/Figline1.Uschi1.Rolf1

© Uschi Agboka, 2017
Du bist hier : Startseite Europa Frankreich Informationen Festung von Belfort
Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch Vogesen Teil III - 18. bis 24. September 2016 Touren durch Elsaß, Lothringen, Champagne, Burgund, Französischer Jura
Details:
Aufbruch: 18.09.2016
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 24.09.2016
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors