Simson Tour 2020 durch Bayrisch-Sibirien

Reisezeit: Mai / Juni 2020  |  von Flaps !

Abfahrt & Tag 1

Früh am Morgen

Früh am Morgen

Ab in die Berge mit gewissen Modifikationen

Nach der Hörnerschau und den darauffolgenden Tagen kam der Start der Tour immer näher.
Aufgrund der bereits kritischen CORONA Situation und unserer überpackten treuen Fahrzeugen die in den letzten 10 Jahren Touren mit weit über 12.000 Km und bestimmt doppelt so vielen Höhnemeter hinter sich gebracht hatten, wollte ich nicht noch durch Blinklicht und überbreite Stierhörner die freundlichen Beamten auf uns ziehen.
Daher entschied ich mich für eine etwas kleinere Touren geeignete Hörner Variante. Die Jungs lästerten und mein Rückzieher hatte das auch verdient.

Wene liebt es "zierlich"

Wene unser alter Minimalist wollte die Schmach des Dildo´s nicht auf sich sitzen lassen. Warscheinlich hatte er auch Angst, dass wir ihm tatsächlich ein Kondom mit schönen Accessoirs über sein Horn ziehen, dies Fotografieren und gandenlos ablästern würden...
War ihm wohl dann doch zu peinlich und da er eh auch auf kleine Motorräder, kleine Autos, kleiner Felgen, Kleine Wohnmobile und viele andere kleine Sachen steht, disponierte er auf ein Geweih"lein" um.
... Da lässt sich schlecht ein Kondom rüber ziehen... "Alter Spielverderber !!! "

Geweih...
Kein kapitaler 12-Ender, nein ...
ein ganz zierliches Böcklein sollte es sein.
Als Horndriver hatte er sofort seinen neuen Titel und Spitznamen.
Er mutierte zum > Rehlein <

Das passte super zu unserem zierlichen Wene

Ob ihm das gefiel ??? ... nach der Tour hatte er sich daran gewöhnt.

Erster Defekt bei Stoney

Erster Defekt bei Stoney

Die Philosophie des Glühdrahtes

Bereits beits nach den ersten 10 Km versagte bei Stoney der Binker.
An der Ampel ... "Das fängt ja schon gut an! " Gelästere ...

Doch Stoney konterte in Gelassenheit. "Bei den Vibrationen der Kiste und dem Gehoppel durch das, doch sehr strapaziete, Fahrwerk können sich die beiden losen Drähte doch wieder kreuzen und da verschweißen."

"Somit wäre der Austausch hinfällig und völlig überflüssig..."

Außerdem werden Lampen total überbewertet...

Über Donsdorf hoch zur Kuchalb

Über Donsdorf hoch zur Kuchalb

Hoch auf die Kuchalb

Die ersten Km zollten Tribut.
Es war arschkalt und nach anstrengender Bergetappe auf die Albhochfläche wurde die Sonne begrüßt und der Hintern etwas gelüftet.

Gut abgehangen

Der Gockel von Stoney hing erstaunlicher Weise immer noch gut an Ort und Stelle. Ein echter Hingucker.
Die Freistaat Flagge funktionierte aber nicht wirklich.
Im Luftwirbel klebte sie förmlich hinter der üppigen Gepäckrolle,
Was er da wohl wieder alles dabei hatte???
3-Mannzelt, aufgeblasene Gummi Puppe, Schminksach, oh man böse Gedanken, die aber alle natürlich nicht stimmen!

Nach Kurzer Pause ging es weiter in die grobe Richtung Heidenheim. Käffchen war angesagt

Die obligatorische frühe Kaffeepause.

Der eine ißt ein Coissant zum Cappuccino...
Der andere eine fette Scheibe Zwiebel-Leberkäse mit Senf.

Oh Gott! ... um die Urzeit... das dies nicht zur spontanen Flitzekacke führt?
Unbegreiflich...

Und weiter ging der Ritt auf dem Alteisen

Aufgewärmt und frisch gestärkt ging es weiter in Richtung Augsburg.
Davor führte die Tour durch eine reizvolle Gegend auf der Ostalb.

Die Gegend um das Eselstal bei Herbrechtingen ist ein Ausflug wert.
Es gibt viele schöne Wander oder Fahrradrouten in der Nähe.

Eine weitere Stunde Fahrt und eine erneute kleine Rast um die kalten Knochen durch-zu-bewegen.

Abstandsregeln in Corona Zeiten

Sauber mit Auge vermessen und mit Kreide markiert. Damit uns keiner krumm kommen kann. Ganz nach den uns selbst auferlegten Hygieneregeln.

Beim näheren Umschauen wagten wir einen Blick in den offenen leeren Kessel des Aufliegers und entdeckten ein interessanten Aufkleber. So weit auf dem Land hätte ich einen anderen Spruch erwartet.

Bebber auf dem Anhänger

Bebber auf dem Anhänger

Erste Panne stellte sich ein

Wene fummelte an seiner Kiste rum.
Offenbar versagte so langsam sein Handy mit dem er Musik hörte um sich von der Mischung aus sonorem Klappern & Dengeln abzulenken.

Nach intensiver Suche war seine Diagnose eindeutig. "Das Ladekabel ist he!"

... wirklich ???

"Jungs Augen aufhalten, suche einen Discounter um für schmales Gelt was passendes finden"

Tanken muss auch sein

Tanken muss auch sein

In der nähe der ersten Tankstelle fanden wir einen passenden Laden.
alles 1 €! nun konnte ja nichts schief gehen.

Die Fahrt ging zügig in Richtung Süden weiter.
Die Berge erschienen und ein Hüngerchen stellte sich ein.
WIr hatten den Lech etwas nördlich von Landsberg am Lech gequert.
Kurz nach der Brücke lud eine nette Seitenstraße zur Rast ein.

Wo was rein geht muss auch was raus!
Ohhh Baby schüttel dein Horn ... Hahaha

Wo was rein geht muss auch was raus!
Ohhh Baby schüttel dein Horn ... Hahaha

Panne, oder "Aus" auf Raten

Etwas nördlich von "Landsberg am Lech"

Oh je, ... wenn Wene an der Elektrik schraubt kommen ganz üble Schwingungen auf...

In der 2019er Tour (nur auf Film) viel Wene am 1. Tag mit kapitalem Elektronik Schaden aus.
... und nun schraubte er schon wieder?

Wenn Wene das Meßgerät zückt bekommen wir seit 2019 immer Gänsehaut...

Aber nach einiger Zeit stellte sich heraus das nur eine Sicherung defekt war. Wahrscheinlich wegen des defekten Kabels.
Also überschaubar.

Heureka

Zwischen Ammersee und Stranberger See

Nachdem das Werkzeug verstaut war und auch Stoney seine Blinkerlampe getauscht hatte, ging es zügig zum Ammersee.

An der nördlchen Spitze vom See gab es ein größeren Parkplatz, zwar recht vollgeparkt aber am Wasser waren wenige Menschen. Es war einfach Arsch kalt und das Wasser bestimmt noch kälter.

Bilder ohne andere Autos und Motorräder gingen nur im Parkverbot.

Für eine größere Rast waren hier viel zu viele Leute. Was uns etwas auf den Wecker ging. Die Bepackten Gefährten lässt "Mann" nicht alleine.
... könnte ja was weg kommen ...
Allerdings glaube ich das es durchaus auch Leute geben könnte die etwas dazu legen, ...
Einen Trost und unterstüzungs- Euro...

Vielleicht sollten wir mal eine "Fahrtkostenspendenkasse" anbauen und die Kisten bewusst an einem überlaufenen Platz abstellen. (Nach Carola) Ähhh Corona.

Die treue KR51/2,5

Die treue KR51/2,5

Flachköpper Andeutung

Flachköpper Andeutung

Aber nach der Umparkaktion musste ein kurzer Ausflug ans Wasser sein.
Flachköpper ist sonst eher die Sache von Wene, aber an diesem Tag war es sogar ihm zu kalt.

einfach zu kalt

einfach zu kalt

Vom Ammersee zum Starnberger See dauerte es nur rund ne halbe Stunde. Dennoch war Rast angesagt.

Wir hatten ja keine definierte Strecke mit zwanghaften Zielen, so wie in den letzten Jahren, wo wir immer möglichst am ersten Abend bereits in den Bergen irgendwo abseits pennen wollten.
Es war zwar geplant im Alpenvorland irgendwo zu pennen, aber wir lagen sehr gut in der Zeit. Die kleinen Pannen waren kaum der Rede wert.

Sonne, wo ist die Sonne?

Wenn man morgens mit dem ersten Hahnenschrei, ... wobei der von Stoney schreit nicht mehr..., aufsteht ist es ganz normal das es frisch auf den Bock ist.

Irgendwann kommt dann die Sonne raus und Ende Mai sollte es dann auch zugig warm werden. Daher hatten wir traditionell die Tour immer auf diesen Zeitraum gelegt. Es gab Jahre da fuhr ich um die Uhrzeit schon im T-Shirt rum und schwitzte dennoch.

Weit gefehlt! 2020 war in jeder Hinsicht ein beschissenes Jahr. Neben dem Corona Scheiß war es auch sehr kalt und die Wetterprognose war alles andere als gut.

Ich hatte ca. 3-4 Lagen Wäsche unter der Jacke und die Kutte war prall gefüllt. Ich kam mir vor wie eine lebendige Presswurst und es war dennoch kalt!

Zu mindestens regnete es nicht, ... Noch nicht.

Starnberger See

Starnberger See

Sehnsuchtsvoll blickte Wene über das Wasser.
Es machte den Eindruck, dass er doch ein wenig traurig war.
Ohhhhhh.

Nicht plaschen können ist ein hartes Los.

Wenigstens die Ente hatte Spaß.
... so wie es aussieht hatte diese Ente vieeel Spaß

Da es an Seen recht langweilig ist wenn man weder baden noch einkehren kann, liefen wir uns etwas locker, machten ein paar Bilder und philosophierten in hochgeistiger Flughöhe...

Soweit es uns bei den vorhandenen Ressourcen halt möglich war...

Also eher, ... wer redet den besten Schwachsinn und Müll. Lachen gibt im Übrigen warm was uns in der Wettersituation wirklich half.

Dann ging es wieder auf den Bock, den der Tag hatte noch viele ungenutzte Stunden die mit "Weiterfahren" totgeschlagen werden konnten.
Kopf frei fahren war schon erledigt.
... wenn es nur nicht so scheiß kalt gewesen wäre...

Bad Tölz

Bad Tölz

Späte Mittagspause in Bad Tölz

So gegen 14:00 Uhr erreichten wir Bad Tölz.

Ein Schönes Turi Städtchen. VielBetrieb trotz Corona Vorschriften.
WO kein Kläger da kein Richter, dachte ich als wir die gut besetzten Gaststätten sahen.

Was hier erst in normalen Zeiten los ist?

Mit frei gefahrenen Kopf besinnten wir uns auf das Wesentliche im Leben.
Jeder auf seine Weise.
Ich hatte zum Beispiel schon wieder Hunger.

Stoney sinniert.

Stoney sinniert.

In Blickweite zum Parkplatz wurde gerade ein Sitzplatz im Freien leer, den wir uns sogleich sicherten.

Unter normalen Umständen wäre dies nun der ideale Zeitpunkt für ein erstes erfrischendes Radler gewesen.
In 2020 war alles anders. Hier war ein wärmender Pfefferminz-Tee angesagt.

Der Tee wirkt... und die Fahrt zeigt Wirkung

Der Tee wirkt... und die Fahrt zeigt Wirkung

Die Fahrt in die Berge

Nach einer knappen Stunde Pause an der wir auch ausgiebig die Donau begutachteten falteten wir unsere Hinterteile wieder auf den Sattelbänken zwischen das Gepäck und gaben kräftig Gas.
Ab in die Bergen war nun die Devise. vielleicht finden wir ja ein schönes ruhiges Plätzchen. in einem Sacktal oder so.

Nun lief es richtig gut.

Die Simmen dengelten auf hochtouren und wir schossen über die Voralpenhügellandschaft.

Auf einmal ein scharfes Bremsenquitschen. Hinter mir ein Fluchen aber alles gut!

Wene und seine Trophäe

Wene und seine Trophäe

Auf die Hörner genommen

Wie das auch immer geschah wird nie ganz klar raus kommen. Da hat sicher jeder eine andere Story.
Was ja auch ganz gut ist, den so entstehen Mühten und Legenden.

Als alter Verschwörungstheoretiker behaupte ich ja das sich der Marder völlig verschätzt hatte und somit mit dem Fahrzeug kollidierte. Dies führte dann in der Folge zu mehreren nicht mehr ganz nachvollziehbaren Ereignissen und das Ergebnis war ein weiterer Stopp bei dem die Situation festgehalten werden musste.

Das Rehlein mutierte zum Raubreh und präsentierte auf dem stattlichen Geweih sein Jagterfolg.

Marderschaden ?

Kaum standen wir in der Einfahrt und machten ein paar Bilder, kam der Kneipenwirt um die Ecke. Er hatte offenbar nichts zu tun lauerte uns auf und musste seine schlechte Laune an uns aus lassen.

"Gehts fort mit dem Drecksfieh"

Zeltplatz hinter Bayrisch Zell

Also suchte ich das abgelegte Vieh und trug es über die Straße.
Wir machten uns von dannen und dengelten in die Berge.

Die ersten Skigebiete erschienen auf den Hügeln und die Täler wurden schmäler.
Dann endlich eine kurvige, steile Strecke mit Kehren.
Stoney lederte uns zunächst ab, genau seine Steigung bis zur ersten Kehre. Dann kackte er ab, da seine Kiste einen so hohen Schwerpunkt hat das es fast unmöglich ist sie um die Kurve zu biegen.

Oben angekommen waren wir uns einig.

==> Quartier suche starten

recht geradlinige Streckenführung

recht geradlinige Streckenführung

© Flaps !, 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Jubiläums-Ausfahrt. 10 Jahre plagen sich alte Säcke jedes Jahr auf´s neue mit ihren Simson Mokicks rum. Fahrten die viel zu lange sind, Berge die zu steil sind, Technik die veraltet ist und viel zu viel Gepäck. Die besten Grundlagen für viel Spaß und Abenteuer. Auch wenn ab und an der Körper schon zwickt.
Details:
Aufbruch: 30.05.2020
Dauer: 4 Tage
Heimkehr: 02.06.2020
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Flaps ! berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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