Heilbronner Land

Reisezeit: Juli / August 2022  |  von Herbert S.

Domizil - Bad Wimpfen: Stadtrundgang Bad Wimpfen

Wir beginnen unseren Stadtrundgang dort, wo wir nahe unserer Wohnung parken können: auf dem Marktplatz mit Kirche uind Rathaus

Die Stadtkirche in Bad Wimpfen im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg ist eine evangelische Pfarrkirche, deren älteste Teile, die Sockel der beiden schlanken Osttürme, aus dem frühen 13. Jahrhundert stammen und die ihr heutiges Äußeres im Wesentlichen durch Umbauten um 1500 erhielt.

evangelische Stadtkirche

evangelische Stadtkirche

Rathaus und Blauer Turm

Rathaus und Blauer Turm

Der Blaue Turm ist das Wahrzeichen der Stadt. Er wurde um 1170 als westlicher Bergfried der Königspfalz errichtet und diente der ehemaligen Reichsstadt Wimpfen als Hochwachtturm mit einst hochgelegenem Eingang an der Ostseite.
Im November 2017 wurde das Gerüst zur Sanierung des Blauen Turms in Bad Wimpfen errichtet. In der Zwischenzeit wurde an dem steinernen Riesen viel gemacht, um sein Überleben zu sichern.
So wurde das Mauerwerk mit unzähligen Nadelankern und Flüssigmörtel aufwendig repariert, um dem 800 Jahre alten Bauwerk die nötige Stabilität zurückzugeben.
Just vor unserer Ankunft wurde das Bauwerk wieder eröffnet.

Blauer Turm - erbaut um 1200

Blauer Turm - erbaut um 1200

Nadelanker zur Stabilisierung

Nadelanker zur Stabilisierung

Das Steinhaus im Burgviertel ist einer der größten romanischen Profanbauten in Deutschland und neben dem Blauen Turm der auffälligste Bau der ehemaligen Kaiserpfalz. Es diente ursprünglich als Kemenate der Königin. Im 15. Jahrhundert wurde es umgebaut und privatisiert. Im 1. Obergeschoss, dem großen Saal, sind wertvolle Wandmalereien zu sehen. Seit 1511 ist das Steinhaus in städtischem Besitz.

Die Arkaden sind die Überreste des Königssaales im ursprünglich zweigeschossigen Palas. Die unterschiedlich gestalteten Rundbögen, Würfelkapitelle und Säulen gelten als Besonderheit aus früherer Zeit. Über die Arkaden führt ein direkter Zugang zur Königsempore der Pfalzkapelle.
Der Palas war als der Ort, wo die reisenden Könige des Mittelalters Hof hielten, das wichtigste Gebäude der Pfalz. Im Untergeschoss befanden sich Wirtschafts- und Lagerräume, im Obergeschoss Wohnräume mit einer Altane zum Neckar hin und der Saal, der etwa 180 m² groß war und einen direkten Zugang zur Pfalzkaplle hatte. Von der einst prächtigen Ausgestaltung des Palas zeugen noch heute die Arkaden der Nordseite als hervorragendes Beispiel für die imperiale Bauweise der Staufer.

Arkaden des staufischen Palas - um 1200

Arkaden des staufischen Palas - um 1200

der Unterbau diente wohl später als Stadtmauer

der Unterbau diente wohl später als Stadtmauer

weiter Blick über den Neckar

weiter Blick über den Neckar

Die Pfalzkapelle ist eine ehemalige Hofkapelle mit direktem Zugang vom Palas auf die Königsempore. An der Südseite befinden sich Doppelfenster der Kaiserempore, die Wand ist durch Lisenen und Rundbogenfries gegliedert. Die Sakristei und der Chor wurden im 14. Jahrhundert nachträglich angebaut.
1837 wurde die Pfalzkapelle in ein Bauernhaus mit Stall und Scheune umgewandelt; allerdings 1908 dann in den alten Zustand zurück gebracht.
Heute befindet sich ein kirchenhistorisches Museum in dem Gebäude, das allerdings z.Zt. dauerhaft geschlossen ist.

Pfalzkapelle

Pfalzkapelle

Der Rote Turm ist der östliche Bergfried der Kaiserpfalz. Die mit ihm verbundene Festungsmauer endet mit dem Nürnberger Türmchen. Der Rote Turm war einst der letzte Zufluchtsort des Burgherrn und verfügt über Kamin, Nischen, Schlüssellochscharten und Aborterker. Seinen Namen hat der Rote Turm von seinem roten Ziegelsteindach, das den Turm bis zum 30. jährigen Krieg zierte.

Roter Turm

Roter Turm

Nürnberger Türmchen

Nürnberger Türmchen

Das Hohenstaufentor oder auch Schwibbogen-Tor genannt - ist ein dreigeschossiger Torturm in der Pfalzmauer ohne Zugbrücke und ohne Fallgitter. Erkennbar ist noch das früher höher gelegene Straßenniveau.

Hohenstaufentor

Hohenstaufentor

Wir befinden uns nun (wieder) auf der Hauptstraße, in der wir wohnen. Etwas unterhalb liegt dann noch das untere Stadttor

In der Hauptstraße befindet im Alten Spital die Touristen-Info und das Reichsstädtische Museum. Von der ehemalige Spitalkirche ist kaum noch etwas erkennbar außer einem Schild und einer Tür auf Seiten der Hauptstraße.

Spital/ Reichsstädtische Museum (Rückseite)

Spital/ Reichsstädtische Museum (Rückseite)

Am anderen Ende der Hauptstraße (Nr. 83) bewundern wir noch eines der schmalsten Fachwerkhäuser - hier im alemannischen Fachwerk.

Hauptstraße 83

Hauptstraße 83

Geht man die Badgasse hoch, so findet man die im Museum beschriebene Groteskfigur als Spolie in einer Hauswand.

Badgasse

Badgasse

Im Nordwesten der Stadt finden wir dann bei der Hitze ein wenig Schatten auf dem ehemaligen Friedhof und können anschließend über den Hangweg mit Blick über die Neckarlandschaft zurück zum Marktplatz laufen. ,

Blick auf Offenau im Tal

Blick auf Offenau im Tal

© Herbert S., 2022
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir mussten aus haushaltstechnischen Gründen nach Aglasterhausen - buchten ein Hotel in Heilbronn und fanden dann stattdessen eine schöne Wohnung in Bad Wimpfen. Der kleine Ort empfiehlt sich als Standort, um sich das Heilbronner Land mit seine hübschen Fachwerkorten und Schlössern anzuschauen.
Details:
Aufbruch: 23.07.2022
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 01.08.2022
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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