Iceperience - wetterfest oder wetterscheu?

Reisezeit: August 2005  |  von Andrea Becker, Bochum

12.08. Die Entdeckung des Morgentaus: Hverfell und Dimmuborgir

Der Hverfell ist ein Explosionskrater, der bei einem Vulkanausbruch vor circa 2500 Jahren entstand. Das ist die geologische Erklärung. Ich habe ein ca. 150 Meter hohes, sehr frühes Sportstadion gesehen.

Auf dem Hinweg...

Auf dem Hinweg...

Und nicht nur gesehen, ich habe es auch erklommen. Unser Wanderweg führte uns direkt zu einem Weg auf den Kraterrand. Oben angekommen, hat man nicht nur eine phantastische Aussicht auf das gesamte Umland, es weht einem auch eine wirklich steife Brise entgegen. Leider haben irgendwelche Idioten sich im wahrsten Sinne des Wortes im Inneren des Kraters verewigt. Sie haben ihre Namen und sonstige Geistlosigkeiten in das lockere Lavagestein geritzt. Ich hoffe, dass isländische Elfen sie verfluchen.
Wir wählen den anderen, zweiten Weg, um wieder nach unten zu gelangen. Dieser ist deutlich steiler, ich sackte stark mit meinen Schuhen ein und meine Oberschenkelmuskeln durften mal so richtig zeigen, was sie drauf haben.

Der weitere Weg in Richtung Dimmuborgir führte mehr oder minder durch ebenes Gelände. Schon wenige Meter hinter dem Hverfell ändert sich die Landschaft deutlich. Während der Hverfell selbst und auch seine direkte Umgebung aus lockeren, kleinen Steinen zu besteht (geologisch bewanderte Leser mögen mich aufklären), ist Dimmuborgir eine Sammlung bizarrer, meterhoher Formen. So verwundert es nicht, dass Dimmuborgir "dunkle Burgen" bedeutet und dass vermutet wird, dass hier einige Trolle ihre Heimstatt gefunden haben. Wir wagen eine kleine Pause mitten in diesem verwunschenen Land.
Irgendwie scheinen wir damit den Regenzuständigen erzürnt zu haben; es setzt ein heftiger "Morgentau" ein. Wir werden mächtig nass, doch dieses Mal haben wir die richtigen Hosen gewählt: Ein Großteil des Wassers perlt ab. Erst nach einer deutlichen Intensivierung des Taus (= peitschender Regen) geben die Hosen auf und unsere Beine werden mal wieder richtig nass... Unseren Gore-Tex Jacken hatte der Regenmacher jedoch nichts entgegen zu setzen. Die haben tapfer gehalten und uns nicht nur einen trockenen Kopf bewahrt.
Der weitere Weg zurück nach Reykjahlid führt über die Ringstraße. Entgegen unseren Schätzungen sind es doch einige Kilometer mehr, der Regen hört auf und die Hosen trocknen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine erste Nacht in einer Berghütte, meine erste quasi offroad 4 WD Fahrt, meine erste Fischsuppe, meine erstes Camping bei 8 °C sowie die Antwort auf die Frage: Iceperience - wetterfest oder wetterscheu? DAS ist meine persönliche Bilanz meines ersten Islandabenteuers.
Details:
Aufbruch: 05.08.2005
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 21.08.2005
Reiseziele: Island
Der Autor
 
Andrea Becker, Bochum berichtet seit 21 Jahren auf umdiewelt.
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