Iceperience - wetterfest oder wetterscheu?

Reisezeit: August 2005  |  von Andrea Becker, Bochum

10.08. Von Reykjavik nach Akureyri: Gullfoss & Co.

Gullfoss
Auch die isländischen Straßen sind "verlässliche" Partner - zumindest was atemberaubende Naturschönheiten angeht. Nur wenig später führt uns die Straße zum Gullfoss, einem Wasserfall des Flusses Hvítá. Gullfoss besteht aus zwei Abschnitten, die leicht versetzt herabstürzen. Ich bin beeindruckt und jede Minute verliebe ich mich mehr in dieses Land. Ein bisschen bedauere ich, dass ich mit dem Bus weiter fahren muss. Noch einmal wird der Fahrer sicher nicht auf mich warten.

Gullfoss

Gullfoss

Langsam aber sicher erreichen wir das richtige Hochland. Wir fahren in etwas 650 Metern Höhe (laut Prospekt des Busanbieters) über die Hochebene Kjölur. Kilometerweit, egal wo man hinschaut befindet sich Steinwüste. Bei einem kurzen Stopp an einem Schild werden Lebensmittel (ich sehe in der Hauptsache Bierdosen) vom Bus in einen Geländewagen geladen. Ich frage mich, wo und wovon die Leute hier wohl leben. Weit und breit nichts als Steine. Wunderschön. Aber dem Lebensunterhalt nicht eben zuträglich.

Langjökull und Hveravellir
Die weitere Fahrt führt uns am Langjökull vorbei - einem Gletscher. Dem ersten Gletscher meines Lebens, um genau zu sein. Er liegt zwar in einiger Ferne, strahlt aber eine majestätische Ruhe und eine enorme Anziehungskraft aus. Wir stoppen in Hveravellir und damit mitten im Nirgendwo. Egal wohin man schaut, nur endlose Weite - und natürlich ein Naturwunder: heiße Quellen. Der Aufenthalt ist lang genug, um ein Bad zu nehmen. Ich verzichte jedoch (weil mein Badezeug irgendwo in meinem Rucksack ist, der wiederum irgendwo im Kofferraum des Busses steckt) zu Gunsten einer kleinen, viel zu kurzen Ortsbegehung. Direkt hinter dem Parkplatz, der dortigen Hütte, dem Campingplatz und dem Toilettenhäuschen ist man in der Einsamkeit. Die Weite macht es möglich. Wir entdecken die heißen Quellen und ein Grassodenhäuschen, dass wohl abends als Aufenthaltsraum von Campern und Wanderern genutzt wird. Auch an dieser Stelle beschließe ich, ganz dringend wieder nach Island zu fahren, um diesen Punkt näher zu erkunden. Ich möchte es denjenigen gleich tun, die hier ausgestiegen sind, um zu wandern.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine erste Nacht in einer Berghütte, meine erste quasi offroad 4 WD Fahrt, meine erste Fischsuppe, meine erstes Camping bei 8 °C sowie die Antwort auf die Frage: Iceperience - wetterfest oder wetterscheu? DAS ist meine persönliche Bilanz meines ersten Islandabenteuers.
Details:
Aufbruch: 05.08.2005
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 21.08.2005
Reiseziele: Island
Der Autor
 
Andrea Becker, Bochum berichtet seit 21 Jahren auf umdiewelt.
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