Iceperience - wetterfest oder wetterscheu?

Reisezeit: August 2005  |  von Andrea Becker, Bochum

8.8. Heimaey

8.8. Heimaey

Nach einem schönen Frühstück liefen wir direkt los. Inselerkundung und Papageientauchersuche. Leider nieselte es immer noch leicht, leider lag Heimaey immer noch in dichtem Nebel. Alles kein Problem für uns "Equipmentfreaks". Dann regnete es schlimmer und was der Regen nicht erledigte, schafften wir mit Heranrobben an Papageientaucher. Nach drei oder vier Stunden, wir wissen es nicht genau, war alles außer unsere Oberkörper patschnass (Jacken = Gore Tex). Wir beschlossen, doch um 15.30 Uhr in die Vulkan-Show zu gehen (und zurück zu gehen).
Die Stunden im Regen hatten sich allerdings gelohnt: Wir haben echte, lebende Papageientaucher aus wenigen Metern Entfernung gesehen. Sie sind "wie erfunden". Sie bewegen sich ein bisschen flapsig, flattern in einer hohen Frequenz, steuern mit nach vorne gestreckten, weit auseinander stehenden Beinen und verschwinden plötzlich im Meer. Es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis sie zu Hollywoodstars werden.

Die Vulkanshow ist beeindruckend. Irgendjemand hat während des Vulkanausbruchs ab dem 22.01.1973 (der Ausbruch dauerte ca. 6 Monate) eine (Super8?) Kamera dabei und mitgefilmt. Wie die Insel langsam aber sicher in der Asche versank, wie die Leute evakuiert worden sind und tapfere Menschen gegen die Lavamassen ankämpften, den Hafen retteten und dann langsam aber sicher wieder ihre Insel aufbauten. Der Film ist eine Ode an die Helfer und Helferinnen, pathetisch appelliert er an den Gemeinschaftssinn. Das darf er aber auch, denn die Leistung ist kaum vorstellbar.

Nach dem Kinobesuch gab es dann noch leckeres Essen (Fischplatte, was könnte es anderes sein, auf der Insel, die sich für ca. 15 % des gesamten Fischexports Islands verantwortlich zeichnet) und das Beste daran: Wir haben zwei Amerikaner getroffen, die mit uns die Fährfahrt durchgemacht hatten. Sie hatten ein Mittel gegen Seekrankheit gekauft und steckten mir unaufgefordert einige Tabletten zu.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine erste Nacht in einer Berghütte, meine erste quasi offroad 4 WD Fahrt, meine erste Fischsuppe, meine erstes Camping bei 8 °C sowie die Antwort auf die Frage: Iceperience - wetterfest oder wetterscheu? DAS ist meine persönliche Bilanz meines ersten Islandabenteuers.
Details:
Aufbruch: 05.08.2005
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 21.08.2005
Reiseziele: Island
Der Autor
 
Andrea Becker, Bochum berichtet seit 21 Jahren auf umdiewelt.
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