Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Reisezeit: Oktober 2006 - Januar 2007  |  von Rolf Weiersmueller Jolanda Erny

Der Nordwesten Vietnams: Polizeiepisode

Die Polizei, dein Freund und Helfer!

Auf der Strecke von Sapa nach Hanoi haben wir mit der Polizei Bekanntschaft gemacht. Es geschah in den Vororten Hanois, noch ca. 1h Stunde von unserem Ziel entfernt. Nghie, unser Fahrer, fuhr mal wieder zu schnell und promt hat uns die Polizei an den Strassenrand gewunken. Nghie hatte anstelle von 60km/h, 80km/h! Dafuer wollte die Polizie nun 1 Million Dong!! (ca. 80 CHF). Hung erklaerte uns, dass man dies nun gleich Bar bezahlen muesse, sonst werde einem der Fahrausweis fuer 15 Tage entzogen und wir muessten gleich hier an dieser Stelle aussteigen und das Auto stehen lassen. Fuer das Parkieren des Autos muesste man dann auch noch aufkommen. Nach mehrmaligen Aussteigen, sagte uns Hung, dass die Poizei nun 2 Millionen Dong wollen! Wir kramten alle in unseren Taschen, um unsere Dongs zu zaehlen. Waerend dem ich mein Portemonnaie nach Geld durchforstete, oeffnete sich ploetzlich abrupt die Autoruere neben mir. Ein grimmiger Polizist starrte entsetzt auf mich. Ich warf ihm einen boesen und bestimmten Blick zu, was ihm denn hier einfalle. Schnell schloss er die Tuere wieder ohne ein Wort zu sagen. Hung meinte, er wollte schauen, ob noch mehr Vietnamesen im auto saessen. Dann haette er ja vielleicht mehr Geld verlangen koennen. Nghie versucht nun mit der Polizei zu verhandeln, damit er nur 1 Million zahlen muss.
Sie gehen auf den Diel ein. Da Nghie keine Million besitzt und auch Hung nicht, leihen wir ihnen das Geld. Gesagt, getan. Nghie erhaelt seine Papiere zurueck und wir wollen weiter fahren. Doch ploetzlich bemerkt Nghie, dass man ihm die falschen Papiere, eines anderen Fahrers, zureuckgegeben hat. Er meldet dies der Polizei und die sagen, er solle im Auto warten. Wir haben davon nichts mitbekommen, da natuerlich alles in vietnamesisch gesprochen wurde.

Auf einaml reisst der Polizist die Autotuere von Rolfs Seite auf, sieht ihn und schliesst wieder. Dann macht er die Beifahrertuere (von Hung) auf und fordert ihn aggressiv auf, auszusteigen. Es wird wild mit den Haenden gewedelt und wir verstehen immer noch kein Wort. Hung steigt widerwillig aus dem Auto und wir brausen im Eiltempo davon. Wir sehen hinter uns Hung verschwinden. Der Polizist beginnt mit dem Natel zu telefonieren und schreit wild durch die Gegend. Nghie kann nur "Sorry" sagen, mehr englisch kann er nicht. Wir haben keine Ahnung, wohin wir nun gebracht werden, noch was wir verbrochen haben! Nghie will mit dem Natel telefonieren, doch der Polizist verbietet es ihm.
Bei einer Kreuzung machen wir eine Spitzkehre und sausen wieder zurueck. Nun steigt der Polizist wieder aus und Hung ein. Dabei vergisst der Bulle sogar noch seinen Schlagstock!
Hung erklaert uns nun, dass der Polizist gemeint habe, dass die Papiere von Nghie ein anderes Auto schon mitgenommen hatte und wir haetten es einholen sollen. Aber seine Papiere waren immer noch da!

Die Spitze des Eisbergs kommt aber erst noch: Hung sagt uns, dass die Polizisten meist das errungene Geld in die eigene Tasche stecken und dies als persoenliche Provision betrachten!!! Deshalb auch diese verschiedenen Preise. Um eine Erfahrung reicher, erreichen wir dann Hanoi, wo wir von Nghies Frau die Million Dong zurueck bekommen. Ich glaube, Nghie musste dieses Geld aus eigener Tasche bezahlen und haetten wir das Auto da stehen lassen muessen, haette er vermutlich sein Job verloren.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In drei Monaten ans andere Ende der Welt und zurück. Mit folgenden Fixpunkten: Zürich-Singapur-Bankok-Hanoi-HCMC-Phnom Penh-Singapur-Christchurch-Auckland-Singapur-Zürich
Details:
Aufbruch: 22.10.2006
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 11.01.2007
Reiseziele: Singapur
Vietnam
Kambodscha
Neuseeland
Der Autor