Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Reisezeit: Oktober 2006 - Januar 2007  |  von Rolf Weiersmueller Jolanda Erny

Der Nordwesten Vietnams

Am 1. November haben wir unsere Privatreise durch den Nordwesten Vietnams begonnen. Begleitet werden wir von einem Driver (Nghie) und einem englisch sprechenden Guide (Hung No.1) und einem Toyota 4x4.
Leider ist es ein bisschen teurer als wenn man auf eigene Faust geht, aber dafuer hat man mehr Informationen ueber Land und Leute. Falls man ein schoenes Sujet sieht kann man anhalten und viele Fotos schiessen. Wir werden jetzt sechs Tage mit unseren Begleitern unterwegs sein.

Hanoi- Son La:
Nach dem verlassen der Vororte Hanois bezaubern uns die ersten Weihnachtssterne in der Wildnis! Jetzt sehen wir, dass die Weihnachtssterne eigentlich riesige Stauden sind und wir nur die mini groesse im Topf haben. Im Nordwesten Vietnams sind immer noch etwa 100 verschiedenen Bergvoelker heimisch. Alle tragen eine andere Tracht und sprechen eine eigene Sprache. Sie sind sehr kurz gewachsen, so kommt sich Joli als Riese vor und ich bin die Attraktion. Auch in der Architektur der Haeuser unterscheiden sich die Voelker sehr. Die einen bauen beinahe eben erdig (Hmong-Voelker) und die anderen 2-4 Meter ueber Boden (Thai-Voelker). Die Pfahlhaeuser sollen Schutz vor wilden Tieren bieten. Unter dem Haus wurden die Haustiere gehalten. Der Boden der Thai-Haeuser besteht aus plattgedrueckten Bambusrohren. Diese Leute leben noch wie zu Gotthelfs Zeiten. Man sieht auf den Feldern haeufig noch Wasserbueffel am pfluegen. Ueberhaubt haben sie hier wenige, wir sahen noch keinen, Traktor. Gebadet und gewaschen wird im Fluss. Im Gegensatz haben die meisten Haeuser Satellitenschuesseln aber keinen Kuehlschrank. Vor zehn Jahren waren sie noch die besten Reiter, doch heute haben sie umgesattelt und benutzen Mopeds.

Waehrend der Fahrt haben wir fast schon unser Mittagessen gesehen. Ein Laster vor uns hat einen Hahn angefahren. Der Fahrer bretterte einfach weiter, als waere nichts geschehen.

Die Felder entlang der Strecke bestanden hauptsaechlich aus Reis, Zuckerrohr, Fruchtplantagen oder Tee.

Wir hatten die Moeglichkeit in Mai Chau (Dorf der Weissen Thai) unser Mittagessen einzunehmen. Das Essen wurde uns im Schlaf-, Wohn- und Essraum serviert. Die reichhaltige Mahlzeit bestand aus Klebreis, lokalem Suesswasser-Fisch, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fruehlingsrollen und frischen Bohnen. Yammie! Bei dieser Kost nehmen wir sicher nicht ab.

Im Nachbardorf bei der Weiterfahrt, fand gerade eine Beerdigung statt. Das ganze Dorf war auf den Beinen. Ein reichgeschmueckter Sarg mit einem Tuch bedeckt. Symbolische Waffen, in Form von Hellebarden, sollten den Sarg beschuetzen. Anhand der getragenen Kopftuecher konnte man den Verwandschaftsgrad zum Verstorbenen erkennen. Hier trugen alle weisse Kopftuecher, was darauf schliessen laesst, dass jemand Junges gestorben ist. Wenn noch gelbe und rote Tuecher getragen werden ist es jemand altes.

Am Nachmittag kamen wir am Haus der Schwester vom Guide vorbei und hielten fuer einen Tee und etwas Suesses. Wir bekamen zum ersten Mal ein Stueck Zuckerrohr zu essen. Was sehr erfrischen schmeckte. Hung und seine Schwester haben sich ca. ein Jahr nicht mehr gesehen. Die Freude war darum sehr gross. Der Abstand der Wohnorte ist etwa 130 km!

Der Schwager hat einen kleinen metallverarbeitenden Betrieb, in dem er Moebel und Gartenzaeune herstellt. Er beschaeftigt 3 Mitarbeiter und zahlt diesen etwa 130 Dollar im Monat.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In drei Monaten ans andere Ende der Welt und zurück. Mit folgenden Fixpunkten: Zürich-Singapur-Bankok-Hanoi-HCMC-Phnom Penh-Singapur-Christchurch-Auckland-Singapur-Zürich
Details:
Aufbruch: 22.10.2006
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 11.01.2007
Reiseziele: Singapur
Vietnam
Kambodscha
Neuseeland
Der Autor