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Reisezeit: Oktober 2006 - Januar 2007  |  von Rolf Weiersmueller Jolanda Erny

Dalat: Dalat 3. Tag

Am Morgen wurden wir wieder einaml von unseren neuen Tourguides abgeholt und gingen mit Ihnen auf die Tour. Wie versprochen sind wir ins Hinterland gefahren. Dabei fanden wir heraus, dass die Laotisch-Amerikanische Familie, die wir beim Morgenessen kennengelernt haben auf eine aehnliche Tour gingen. Unsere Reise ging an verschiedenen Feldern vorbei. Bei einem Bauernhof hielten wir an, um eine Kaffeeplantage anzuschauen. Die Sorten die hier angebaut werden sind Arabica und Robusto. Der Unterschied ist vorallem im Wuchs der Straeucher und Baeume. Die einen Hoch (Robusto) und die anderen eher Buschartig (Arabica). Was auch noch sehr interessant ist, was wir nicht wussten, dass die Avocade an einem Baum waechst und nicht an einem Strauch. In der Schweiz koennen wir eine vietnamesische Gruenteefarm eroeffnen, da wir einige Samen bekommen haben. Die Vietnamesen trinken auch die schon ausgewachsenen Blaetter, die bei uns verschmaeht werden. Bei dieser Farm gab es auch noch Papayapalmen und Granataepfelbaeume.

Als wir weiterfuhren, kamen wir an einem Jackfruitbaum (Stinkfrucht/Durian) vorbei. Der Guide war so aus dem Haeuschen, dass er gerade die Frucht abgekauft hat. Wir dachten, dass es jetzt im Auto stinken wuerde, jedoch erklaerte er uns, dass erst nach etwa 3-4 Tagen der Geruch entstehe.

Der naechste Programmpunkt war die Pilzfarm. Wir dachten da an ein Hightech- und Reinraum, doch es stellte sich heraus, dass es eine schaebige Huette mit Plastikplanen als Dach und Bananenblaetterwaenden ist. Als Nahrungsgrundlage hingen PET-Flaschen an Schnueren von der Decke. Sie waren mit Reis und "Mineralien" gefuellt. Daraus wuchsen die Pilze. War nicht sehr appetitlich.

Die Seidenspinnerei stand als Naechstes auf unserem Plan. Da wurden die Kokons in heissem Wasser aufgeweicht und in duenne Faeden gesponnen. Die Frauen, welche an den Maschinen arbeiteten, hatten schon ganz aufgeweichte Haende (Keine Handschuhe!). Wir sahen auf dem Weg dorthin schon an mehreren Orten die Zuchten fuer die Kokons mit den Seidenraupen.
Es wurden gerade vor Ort auch einige Stoffe gewoben. Ich konnte mir gut vorstellen, das es bei uns im fruehen 20. Jahrhundert im "Zuerioberland" ausgesehen haben muss.

Die Reisweinproduktion spielt im Leben der Vietnamesen eine wichtige Rolle. Darum haben auch wir eine solche besichtigt. Die Destillierie war bei einem Bauern neben den Schweinentroegen. Die Schweine bekamen auch gerade den "Trester" als Futter. Sie waren also konstant im Dilirium. Man koennte sagen ein "Sauleben". Aber der Reiswein war mittelmaessig und bei einem Bordeaux wuerde man sagen er schmeckt nach Pferdesattel aber hier wuerde man sagen er schmeckt nach Saustall .

Ich habe gar nicht gewusst, dass die Japaner zu Weihnachten Vietnamesische Blumen kaufen, denn auf der naechsten Farm wurden Blumen fuer den Export gezuechtet. Rosen und Gerberas waren die Renner.

Der Elefantenritt rundete unseren Trip ab. Wir haben herausgefunden, dass die Gegend nicht das Beste fuer ein solches Vorhaben ist. Es war einfach zu huegelig. Da der Elefant richtig gelaendegaengig ist hatten wir unsere liebe Muehe uns an dem Stuhl festzuhalten. Manchmal wussten wir auch nicht wer jetzt der Fuehrer war, der Elefant oder der Typ der hinter den Ohren sass. Einmal wollte der Elefant einfach in den See hineingehen. Doch es stellte sich heraus dass er einfach nur durstig war. Die Elefantendame nahm sich auch immer wieder die Freiheit zu grasen wann es nach ihrem Sinn war.

Als wir auf dem Nachhauseweg waren lud der Guide uns auf einen Umtrunk ein. Wir sagten zu und wurden am 18.30 Uhr abgeholt. Wir wurden in ein "Lokal" gebracht, das wir sicher nicht gefunden haetten. Wir waren ein bisschen deplatziert, da es sich um ein Vorwiegend von Vietnamesen besuchtes Lokal handelte. Wir begannen mit warmen Reiswein. Der Guide sagte, das es sich um einen Kraeuterwein handelt. Wir haben aber die Vermutung, dass sie uns einen Schlangenwein aufgetischt haben. Der Schlangenwein ist ein Reiswein in dem mehrere Schlangen gelegt wurden. Der Trank sollte heilende Wirkung fuer alle moeglichen Dinge haben. Als naechstes wurden wir gefragt was wir essen wollten. Doch wir waren nicht so hungrig da das Angebot eher duerftig war. Wir beschlossen, dass wir lieber vegetarisch essen moechten. Es kamen einige Speisen. Bei einer Speise wurde uns gesagt, dass es sich um Pilze handelt. Aber wir haben das Gefuehl, es waren Nieren eines Tieres (evt. Hund!?!). Die Guides, er hatte noch einige Freunde eingeladen, sahen uns erwartungsvoll an, als wir die ersten Bissen herunterwuergten. Es war eifach schrecklich!!! Nachdem wir uns verabschiedet hatten sind wir noch ein feines Dessert essen gegangen, damit wir den fiesen Geschmack aus unserem Munde entfernen konnten.

Damit waren unsere Tage in Dalat gezaehlt und wir machten uns mit dem "Open Bus" auf den Weg nach Saigon.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In drei Monaten ans andere Ende der Welt und zurück. Mit folgenden Fixpunkten: Zürich-Singapur-Bankok-Hanoi-HCMC-Phnom Penh-Singapur-Christchurch-Auckland-Singapur-Zürich
Details:
Aufbruch: 22.10.2006
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 11.01.2007
Reiseziele: Singapur
Vietnam
Kambodscha
Neuseeland
Der Autor