Über Indien zu den hohen Bergen in Nepal und zurück!

Reisezeit: März - August 2009  |  von Jan Schäfer

Crazy Delhi: Abschied von Delhi und Fahrt nach Haridwar

Der letzte Tag in Delhi

An unserem letzten Tag in Delhi machten wir uns noch einmal auf und erkundeten das Strassenleben in unserem Viertel.
Dabei wollten ich mir auch mal die weniger gut zugaenglichen Nebenstrassen angucken. Hier findet man das andere Gesicht Indiens.
Der Faekalinegestank wird mit jedem Schritt haeftiger und die Kuehe bald so duenn, dass man die Anatomie der Knochen auch ohne Sezierbesteck genau verfolgen kann.
Doch ich habe keine Fotos von diesem Elend gemacht in dem viele Inder leben, da ich hier eher die schoenen Seiten Indiens wiedergeben will.
Doch auch auf der "normalen" Strasse bieten sich interssante Eindruecke. Die Kuehe geniessen solchen Respekt, dass sie auf dem Mittelstreifen der stark befahrenen Strassen doesen koennen.

Die vielen Hunde scheinen hier groessten Teils den Part der Resteverwerter zu erfuellen.

Mmmh lecker!

Mmmh lecker!

Indische Kinder lieben Kameras! Ja, vermutlich sogar mehr als ich. Und mit Sofortbildanzeige ist man sowieso der King!
Als ich in einer Seitengasse ein Foto machte kahmen sie sofort aus einer Haeuserecke geschossen und posierten mit ueberschaeumender Freude vor mir.

PARTEI!!!!!

PARTEI!!!!!

Danach gingen wir zurueck zum Hotel pakten unsere 7-tausend Sachen und schleppten uns zum Bahnhof.

Normales Chaos vor dem Bahnhof in Delhi

Normales Chaos vor dem Bahnhof in Delhi

Die Wartehalle des Bahnhofes

Die Wartehalle des Bahnhofes

Die Zugfahrt von Delhi nach Haridwar

Da wir nicht direkt nach Rishikesh reisen konnten mussten wir zuerst nach Haridwar (bedeutet Gottestor).
Die Zugfahrt begann ausserst unguenstig fuer uns.
Da wir am letzten Abend nicht alles Bier getrunken hatten, und Bier in Indien teuer (150 Rp = 2,10 Euro) ist, wollte ich meines unbedingt mitnehmen.
Als ich in dem engen, vollbesetzten Zugabteil meinen Rucksack auf die obere Gepaeckablage legen wollte, viel die Flasche Bier aus der Seitentasche meines Rucksackes heraus.
Da ich beide Haende voller Rucksack hatte, musste ich tatenlos zusehen, wie die Flasche (zum Glueck) zuerst auf die Kante eines Sitzes, danach den Kopf einer aelteren Dame traf und danach mit einem Knall am Wagenboden zerschellte.
Mist! Das war einer der peinlichsten Momente in meinem Leben und ich kuemmerte mich sofort um die altere Dame, die schon leise zu weinen begonnen hatte. Ich entschuldigte mich tausend mal doch sie war verstaendlicher weise sehr abweisend.
Zum Glueck war Tanja dabei, die schnell einen grossen Brocken Eis und ein kaltes Getraenk fuer die Dame holte. Das ganze Abteil half sofort mit und als einige Inder meinen verschreckten Blick sahen, laechelten sie mich an und gaben mir koerpersprachlich zu verstehen, dass das alles gar nicht so schlimm sei.
Trotzdem war es mir sehr peinlich. Doch gegen Ende der Zugfahrt suchte sogar die Tochter der aelteren Dame, die mich vorher auf English noch gut fertig gemacht hatte, Kontakt zu mir und ich betrachtete dieses Gespraech als Versoehnung.
Die Inder sind schon echt ein menschliches Voelkchen.

Auf der Zugfahrt lernte ich einen Guard und seine Familie kennen. Sehr nette Menschen. Sie waren vor allem an dem Reisefuehrer und meiner Kamera interessiert.
Auch wenn sein English sehr rudimentaer war, hatten wir trotzdem eine informative und lustige Unterhaltung. Jedes englische Wort welches er von mir verstanden hatte, wiederhole er und somit wurde die Kommunikation zwischen uns stets besser.
Er zeigte mir viele Bilder von Orten in und um Agra die er besucht hatte. Sein Interesse ging sogar so weit, dass wir Adressen tauschten. Er bestand sogar darauf, mir den Chai zu bezahlen, der ueberall im Zug von herumschreinden Verkaefern fuer 5 Rupies (8 cent!) angeboten wird.
Als Gegenleistung habe ich ihm meinen Hut geschenkt, den mir 1 Tag zuvor Roman geschenkt hatte. Mir war er allerdings zu klein.
Aus dem Fenster heraus konnte man die sich aenderne Landschaft betrachten. Besser als jeder Fernseher, wenn man sieht wie manche Menschen leben.
Nach 5 Stunden kahmen wir in Haridwar an.

Das laendliche Indien: Die Kuhfladen werden in der Sonne getrocknet und zu diesen lustigen Haufen aufgetuermt.

Das laendliche Indien: Die Kuhfladen werden in der Sonne getrocknet und zu diesen lustigen Haufen aufgetuermt.

© Jan Schäfer, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fotospielplatz der Welt, ich komme! 3 Wochen Indien dann 3 Wochen Nepal anschließend 3 Monate arbeiten in einem Kinderdorf (Pokhara). Dabei hoffe ich auf viele interessante Orte, Personen und Situationen zu treffen.
Details:
Aufbruch: 14.03.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 29.08.2009
Reiseziele: Indien
Nepal
Chitwan Nationalpark
Der Autor
 
Jan Schäfer berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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