Entdeckung Namibias

Reisezeit: April / Mai 2005  |  von Cerstin Hahn

Khoriax - Etosha Nationalpark (Halali)

Am kommenden Morgen war Cerstin beim Aufbruch dann doch mehr als verwundert als der Stein auf dem Rasen vor unserem Zimmer sich in Bewegung setzte. Die ganze Nacht hatte die Straußendame ruhig schlafend keine Regung von sich gegeben.Als unser Auto von einer guten Seele des Hauses gewaschen wurde, musste sie sich dann doch in Bewegung setzen um den Wassereimer mit dem Putzwasser auszutrinken. Andere Länder - andere Sitten.......

Dieser Morgen verhieß nur Gutes. Die Tankstelle hatte wieder Strom und wir konnten uns mit großen Schritten Richtung Etosha aufmachen - und dies alles auf asphaltierten Strassen. Es war zu schön um wahr zu sein. Schneller als gedacht erreichten wir das Eingangstor Okaukuejo des Parks und durften nach den üblichen Formalitäten einfahren.
Dienstleistung oder Hilfsbereitschaft wird hier sehr klein geschrieben. Man ist zwar nett aber distanziert, Hinweise über gewisse Abwicklungen wird man jedoch nie behalten. So wurde uns nicht mitgeteilt, dass die Zahlung der Parkgebühren nur im ersten Rastlager bezahlt werden kann. Also durften wir am zweiten Tag die gesamten 70 Kilometer wieder zurück fahren. Aber so sind sie eben die Beamten - egal in welchem Land.
Schon kurz nach der Einfahrt in den Park wurden wir für all die staubigen und stressigen Tage zuvor entlohnt. Die erste Giraffe blinzelte uns schmatzend aus luftiger Höhe an. Auf dem weiteren Weg zum Rastlager sahen wir noch eine Elefantenherde (wir durften flüchten), zwei Löwen, Erdhörnchen, Kuhantilopen, Gnus, Buschböcke, tausende Zebras und Springböcke. Die Masse dieser Tiere war einfach zu beeindruckend. Endlich im Halali-Rastlager angekommen wurde uns schnell klar, wieso dies das schlechteste aller Lager sein sollte. Cerstin hatte sich vor der Reise noch gefreut, dass im Reiseführer stand, dass Halali das neueste der drei Rastlager sei. Neu ist eben relativ - und 1962 ist eben schon ein paar Tage her! Aber was solls - nach dem "Einchecken" ging es los zur ersten Erkundungstour und danach zur Erfrischung in unseren Pool.

Zum Abendessen hatten wir uns zum Buffet im Rastlager entschlossen. Viele Möglichkeiten werden einem ja nicht geboten, da die Rastlager einfache Regelungen zum Schutz der Tiere und Menschen festgelegt haben. Zum Sonnenaufgang werden die Tore geöffnet und zum Sonnenuntergang werden die Tore geschlossen. Wer dann nicht da ist hat eben Pech gehabt. Also kann man nur Buffet im Restaurant essen oder sich vor der Hütte selbst etwas Grillen. Wer allerdings einmal das Buffet in Halali genossen hat, wird sich schnell auf das Grillen umstellen.

Um den wunderschönen Tag abzurunden entschlossen wir uns nach Einbruch der Dunkelheit die Wasserstelle des Camps aufzusuchen. Nach stundenlangem Warten (zwischenzeitlichem holen von Jacken, Kissen usw.) wurden wir auf die schönste Art die man sich vorstellen kann belohnt. Es erschien eine Nashornkuh mit Kalb auf der Bildfläche. Wir konnten es gar nicht fassen. Bei dem Jungen muss es sich wohl um ein männliches Tier gehandelt haben. Zum Trinken legte es sich dann unter seine Mutter - anstatt stehen zu bleiben!! Es war unbeschreiblich. Wir lernten nun, dass wir an diesem Abend nicht mehr mit anderen Tieren rechnen konnten, da Nashörner ihr Wasserloch verteidigen. Aber das war auch nicht weiter schlimm, da die Nashornmutter mit Anhang noch mehrmals in Erscheinung trat. Müde und glücklich begaben wir uns in unsere "Suite".

© Cerstin Hahn, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
14-tägige Selbstfahrerrundreise mit allen Tücken: Nachdem wir vor einigen Jahren in Kenia mit dem Afrikavirus infiziert wurden, beschlossen wir anläßlich des 40. Geburtstages meines Schatzes uns diesen Traum zu erfüllen.
Details:
Aufbruch: 23.04.2005
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 09.05.2005
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Cerstin Hahn berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.