Vom Roten Fluss zum Mekong Delta

Reisezeit: November / Dezember 2006  |  von Ina G.

Von Dalat ins Mekong Delta: Dong Xuai -My Tho

Sonnabend,16.12.
Auf geht's Richtung Mekong Delta. Die Sonne brennt nun wesentlich unbarmherziger. Bang hat noch immer Sorge, dass ich nicht genug esse. Aber ich habe ja zum Glueck einige Reserven. Bang hielt spaeter an einer Ananasplantage an und besorgte mir erst einmal "Fruehstueck".
Heute muss ich nun auch die Staubmaske benutzen. Wir fahren oft ueber unbefestigte oder gerade im Bau befindliche Strassen. Ich mache mir gerade Gedanken, was waere, wenn jeder Vietnamese statt eines Mopeds ein Auto haette. Geht gar nicht .
Unterwegs sind heute vor allem eine Menge Kautschukplantagen und Ziegelfabriken zu sehen.

Hier wird der Saft gezapft aus dem spaeter Gummi hergestellt wird

Hier wird der Saft gezapft aus dem spaeter Gummi hergestellt wird

Spaeter besuchen wir dann auch eine der Gummifabriken. Wie oft hier in Vietnam einfach eine ueberdachte Flaeche. Bang erklaerte mir die einzelnen Herstellungsschritte.

zum Trocknen aufgehaengte Gummiflecken

zum Trocknen aufgehaengte Gummiflecken

Naechster Stop war eine Sperrholzfabrik.

Dann kamen wir mal wieder an einer Baustelle vorbei: Strassenbau auf vietnamesisch: man mache ein grosses Feuerchen und stelle ein paar Teerfaesser hinein. Wenn der Teer dann kocht wird das Fass dann mittels einer grossen Stange Richtung Strasse getragen und er Teer mit einer Kelle geschoepft. (Auch das erinnert mich wieder an die fruehen Tage meiner Kindheit)

Sehr oft haben wir heute auch eine Pflanze gesehen, deren Wurzel gekocht und mit einer Mischung aus Kokosnuss und Zucker gegessen wird. Ich habe den Namen noch nicht herausgefunden. Bang erzaehlte mir, dass sie vor allem im Krieg den Vietcong als Nahrung diente, das sie sehr saettigend ist und in den Waeldern natuerlich nicht soviel Reis mitgenommen werden konnte.

Dann machten wir halt an den Chu Chi Tunneln. Nach Angaben des dortigen Guides ist es ein Netzwerk von 250 km Tunnel unter der Erde. Viele der Gaenge waeren fuer Europaer gar nicht zu begehen. Deshalb sind ein paar Ausgaenge fuer Touristen "bearbeitet" worden. Voller Begeisterung stellte er uns vor allem die vielen verschiedenen Fallen vor, mit denen der Feind im Vietnamkrieg aufgespiesst wuerde.
Na ja, irgendwie traegt auch diese Geschichtsstunde zur Allgemeinbildung bei.

Tretfalle (Darunter warteten spitze Eisenpfaele)

Tretfalle (Darunter warteten spitze Eisenpfaele)

Einer der Eingaenge (mittlerweile befestigt)

Einer der Eingaenge (mittlerweile befestigt)

im Tunnel

im Tunnel

Danach brauchte ich erst mal eine Rast. Ich liebe diese Sorte Restaurant, wo neben jedem Tische eine Haengematte angebracht ist.

Gegen Abend kamen wir dann endlich im Mekong Delta an. Nachdem mir die Hotels in der Stadt alle ein wenig zu stickig waren, brachte mich Bang auf eine Insel. Ich musste zwar die Geraeusche der Faehre, die direkt vor dem Hotel vorbeifuhr in Kauf nehmen, aber dafuer hatte ich schoene frische Luft.
Der angemietet Bootsfuehrer bewirtete uns zu Hause mit koestlichen Koenigskrabben und anderen vietnamesischen Leckereien und anschliessend wurde mit mir noch eine Nachtfahrt auf dem Mekong unternommen. Den Bruchteil einer Sekunde dachte ich ja, die Maenner machen sich einen Scherz mit mir und haben Gluehlaempchen in den Baeumen aufgehaengt. Aber es waren wirklich Gluehwuermchen und zum Beweis haben sie mir dann welche eingefangen und in die Flasche gesteckt.

Bang und der Bootsfuehrer beim Gluehwuermchen fangen

Bang und der Bootsfuehrer beim Gluehwuermchen fangen

© Ina G., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Individualreise von den Bergen im Norden Vietnams über die Halong Bucht und die alte Kaiserstadt Hue bis zum Mekong Delta im Süden
Details:
Aufbruch: 26.11.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 21.12.2006
Reiseziele: Vietnam
Der Autor
 
Ina G. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.