Venezuela individuell April/Mai 2007

Reisezeit: April / Mai 2007  |  von Jens-Torsten Bohlke

Tag 20 ... Von Barinas per Bus nach Choroní

Leider wurde es doch nichts mit dem Brennen der Video-Aufnahmen auf DVD, weil die Ruckelei die Verarbeitung der Filmdateien zu sehr beschädigt hatte. Also nichts mit Marionettentheater und Kulturhaus Barinas, Aufnahmen aus Barinas und einigen andinen Landschaften auf der Fahrt von Mérida nach Barinas.

Früh um 7 Uhr sitze ich im Aircon-Bus und werde gut gekühlt nach Maracay befördert. Statt 6 Stunden braucht der Bus allerdings gute 8 Stunden. Und statt die 4 Aussteiger in Maracay am Terminal abzusetzen, hält der Bus nur auf dem Seitenstreifen der Autobahn vor einer Brücke in Maracay, wo unten an einer Kreuzung auch Stadtbusse halten. Der Abstieg von der Autobahn dorthin ist für mich mit dem grossen Rollenkoffer ziemlich halsbrecherisch.

Um ca. 15.30 Uhr sitze ich in einem Taxi und lasse mich für 15.000 Bolivares mal eben zum Terminal in Maracay bringen, der am anderen Ende der Stadt liegt. Dort erreiche ich direkt binnen 10 Minuten den Kleinbus nach Choroní, Fahrkosten 6.000 Bolivares (por supuesto - Tarif), Fahrzeit mit 20 min Pause beim Bäcker in Maracay etwas mehr als eine Stunde. Ringsum etliche dunkelhäutige Schülerinnen im Backfischalter, die ihre Musikwünsche zum Fahrer schreien und tanzen, dass die Bude äh der Bus nur so wackelt... . Ein wenig davon habe ich auf DVD speichern können als Video!

Von mir wollen sie nur wissen, woher ich komme. Von Belgien wissen sie so gut wie nichts, aber Venezuela ist ja sowieso viel schöner als Belgien. "Ich will doch nur, dass Du mich küsst, mein Freund, aber heiss heiss heiss..." klingt es aus allen Kehlen zu einem gerade recht populären Musiktitel hier. Temperament haben die Süssen hier, da kommt Freude auf!!!

Es geht auf eine atemberaubende Höhe von fast 2.000 Meter, und der grüne Regenwald wechselt in einen gespenstisch anmutenden nebligen Hochwald in diesem Naturschutzgebiet Henri Pittier. Leider schaukelt das Gefährt, auch weil der Fahrer wie ein Henker durch die Serpentinen düst, laut hupend vor unübersichtlichen Kurven ... . Jedenfalls ist die Landschaft extrem reizvoll und die Musik im Bus extrem laut, die Stimmung steigt auf Höhepunkte ... die wenigen Erwachsenen lachen über die Backfische, und die Mädels tanzen, was das Zeug hält. Auch Bauchtanzelemente scheinen sie zu beherrschen, so wie sie mit den Hüften wackeln... .

Der erste Halt hinter dem Naturschutzgebiet ist LA LOMA, hier beginnt Choroní. Und gleich wird überall an der Strasse für Posadas geworben, wo man absteigen kann. Ich hatte am Vortag in der HOSTAL COLONIAL ein Zimmer für 45.000 Bolivares pro Nacht für mich reservieren lassen, dort komme ich nun auch hin. Wir halten in PUEBLO und sind dann am Ende von Choroní, wo fast schon Puerto Colombia beginnt. Dort ist die Endstation und auch die Posada HOSTAL COLONIAL des Deutschen Karl Jerg, leicht zu finden im Internet. Der Chef selbst ist zwar noch nicht da, aber um 17.30 Uhr weist mich eine freundliche Rezeptionsmitarbeiterin gut ein und gibt mir den Schlüssel für Zimmer 7 ... Ventilator, Bett, Schrank, Nachtisch mit Lampe, Zimmerlampe, Bad mit WC und Dusche und Waschbecken ... was brauche ich mehr?! Der Preis ist okay. Ringsum gibt es auch Quartiere für 20.000 Bolivares, d.h. ein Überangebot davon ist vorhanden.

Abends lerne ich noch den Chef kennen, der mir gleich Internetzugang ermöglicht, zum Nulltarif. Ein funktionierendes Restaurant hat die Posada nicht, aber draussen ist gleich gegenüber ein Lebensmittelkiosk, wo ich mich mit Mineralwasser (4.000 Bolivares für 1,5 Liter) eindecke. Es gibt hier auch einige kleine Restaurants, die an Imbissstuben vom Niveau erinnern. Merkwürdigerweise haben sie keinen Fisch, sondern nur die landesüblichen Arepas mit Hähnchenfleisch, Büffelkäse oder sonstigem Fleisch. Die Preise liegen allgemein für Lebensmittel 30% über den normalen Provinzpreisen in Venezuela.

Ich filme kurz noch etwas um die Posada herum, surfe dann im Internet und lege mich beizeiten zur Ruhe, denn am nächsten Tag will ich zum Strand und einen Ausflug in das Naturschutzgebiet machen. Gut N8!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieser Reisebericht enthaelt meine ersten Erfahrungen mit Venezuela, wohin ich gereist bin, um mich insbesondere ueber die politische Entwicklung unter Hugo Chavez kundig zu machen und natuerlich dieses Land ausgiebigst kennenzulernen.
Details:
Aufbruch: 26.04.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 20.05.2007
Reiseziele: Venezuela
Der Autor
 
Jens-Torsten Bohlke berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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