Venezuela individuell April/Mai 2007

Reisezeit: April / Mai 2007  |  von Jens-Torsten Bohlke

Von Choroni via Maracay nach Caracas

Ich bin wieder sehr frueh gegen 5.40 Uhr aufgestanden an diesem 22. Tag meiner Venezuela-Reise. Es wurde aber nichts mit Affenschau oder Filmen eines Affen. Daher packte ich mein Zeug zusammen und stand um 6.30 Uhr an der Bushaltestelle vor der HOSTAL COLONIAL in Choroni.

Dort boten mir Taxifahrer an, fuer 60.000 Bolivares nach Maracay zu fahren. Soviel wuerde ein Taxi dorthin kosten, pro Platz 20.000 Bolivares. Ich meinte nur, der Bus kostet 6.000 Bolivares und tue es ja auch... .

Allerdings durfte ich nun eine Stunde warten, bis der Bus erschien und abfuhr. Es war einer jener Kleinbusse, die auf dem letzten Loch pfeifen, technisch gesehen... . Am Ortsausgang von Choroni, Haltestelle LA LOMA, blieb der Bus stehen. Der Fahrer baute ein Teil aus dem Bus aus, und wir alle warteten auf den naechsten Bus. Dies war dann ein grosses Gefaehrt, wo auch der Fahrer des anderen Busses dann mitfuhr mit jenem defekten Teil.

Es ging dann durch die anderen beiden kleinen Doerfer hindurch hoch in die Serpentinen des Nationalparks Henri Pittier. An engen Kurven musste der Bus manoevrieren, um ueberhaupt da herumzukommen. Es wackelte dermassen, dass ich es unterliess, hier zu filmen.

In Maracay konnte ich kurz einen Mordaufruf gegen Hugo Chavez filmen, der da auf eine Mauer gemalt war. Denn der Bus stand da kurz an einer Kreuzung im Stau.

So kam es, dass ich zwar ab 6.30 Uhr abfahrbereit in Choroni gestanden hatte, aber erst um 10 Uhr rasch umgestiegen bin im Terminal von Maracay Richtung Caracas in einen nichtklimatisierten Bus, welcher fuer 18.000 Bolivares in 2 Stunden nach Caracas fuhr. Ich war ziemlich hungrig und hatte mir fuer 8.000 Bolivares ein Sandwich und 2 Wuerste sowie eine kleine Flasche Mineralwasser in Maracay im Terminal geleistet, durch rasches Umsteigen kam ich aber nicht mehr zum Verzehr dieser Nahrung. In den Bussen ist Speisen nicht erlaubt, ich speiste also heimlich... .

Vom Terminal in Caracas kostete mich die Taxifahrt zur HOSTAL HOGARENA 20.000 Bolivares. Ich fragte bei mehreren Taxifahrern an verschiedenen Stellen an, weil mir der Preis hoch vorkam ... aber letztlich war es doch eine nicht gerade kurze Strecke von dort bis nach Quinta Crespo. Fuer 60.000 Bolivares erhielt ich ein Zimmer fuer 2 Naechte, denn am Samstag ist ja mein Abflug.

Nachdem ich mich etwas frischgemacht hatte, war ich dann gegen 13 Uhr auf eine 1,5 Literflasche Mineralwasser in der Baeckerei an La Soublette, 3 Minuten vom Hotel entfernt. Anschliessend lief ich zur KP Venezuela zu deren Gebaeude Cantaclaro nahe der Metrostation Capuchinos und wurde dort herzlich von Freunden bei einem Kaffee empfangen. Ich hielt mich da nicht lange auf, denn die Genossen haben sehr viel zu tun.

Am Capitolio auf der Plaza de Bolivar traf ich meinen peruanischen Bekannten, der dort immer noch mit seinen Parolen beschaeftigt war. Diesmal gab ich ihm etwas Geld und lud ihn zum Essen ein. An der Plaza machen Anhaenger des Praesidenten sichtbar mobil. Es fand eine Kundgebung gegen RCTV, jenen in 9 Tagen lizenzablaufenden Privatsender statt, welcher als Stimme des State Department und der CIA gebrandmarkt wurde. In einem der roten Zelte liessen sich Menschen fuer die PSUV registrieren als Kandidaten fuer eine Mitgliedschaft in dieser Partei des Praesidenten. Ich filmte dies alles.

Dann war ich noch auf der Plaza de la Revolucion, wo ich etliche TShirts und Souvenirs kaufte und einen Revolutionskaffee fuer 200 Bolivares trank. Die nette Snack-Verkaueferin dort erkannte mich auch wieder, ich hatte also so einige freundliche Unterhaltungen dort. Bis es dunkel wurde, und ich dann doch besser zurueckfuhr mit einem Bus zum Hotel. Abends schaute ich mir noch die Nachrichten im Regierungsprogramm an und brannte meine Aufnahmen auf 2 DVDs. Miguel rief mich an, er will Freitagabend eine kleine Abschiedsfeier abends fuer mich veranstalten... .

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieser Reisebericht enthaelt meine ersten Erfahrungen mit Venezuela, wohin ich gereist bin, um mich insbesondere ueber die politische Entwicklung unter Hugo Chavez kundig zu machen und natuerlich dieses Land ausgiebigst kennenzulernen.
Details:
Aufbruch: 26.04.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 20.05.2007
Reiseziele: Venezuela
Der Autor
 
Jens-Torsten Bohlke berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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