Sutter & Schottka in Indochina

Reisezeit: Januar - April 2009  |  von Peter Schottka

Da Lat

18.Maerz 2009
Aufbruch nach Dalat mit Minibus von Sinh Cafe. Fahrtkosten je Person 100 000 Dong, etwa 5 Euro.Wir fahren von 1 bis 6 Uhr nachmittags fuer ca. 270 KM auf ueberraschend schlechten Strassen. Umsobesser aber war die Unterhaltung im Bus. Ein deutsch/franzoesisches Ehepaar in unserem Alter, ein junges Paar aus Kanada fuhren mit. Die Oldies sind so gut wie immer unterwegs, einmal hatten sie sogar eine Asienreise gemacht, die ein ganzes Jahr gedauert hat. Die Jungen haben auf den Philippinen gelebt und dort einen Peace-Coffeeshop betrieben und setzen sich fuer fairen Handel ein. Zwischenstop an einem Stausee. Eigentlich habe ich fuer Peter und mich je einen schwarzen Kaffee bestellt, bekam aber eine Nudelsuppe mit Ei serviert. Mein English muss offensichtlich sehr nach Nudelsuppe geklungen haben. Letztendlich bekamen wir dann doch noch unseren Kaffee, der hier angebaut wird. Gratis durften wir das Freiluftklo benutzen. Bretter auf Stelzen, ein Loch im Bretterboden und ein Vorhang drumherum. Geht alles!

Dalat liegt 1500 m hoch und hier ist ewiger Fruehling bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad. Die Einheimischen hier tragen Winterklamotten.Unser Hotelfavorit war leider belegt, so sind wir nun anstelle des Dream Hotels nebenan im Thanh The Hotel zu 15 $ auch ganz gut untergebracht (einschliesslich 0815 Fruehstueck). Grad habe ich erfahren, dass die Zimmer im Dream Hotel fantastisch sein sollen, zu 20$, aber Reisende, reservieren!

Tags darauf ist City Tour angesagt. Per Minibus geht es kreuz und quer durch Dalat. Ein junger Mann aus Suedkorea und ein junges Paar aus Hanoi waren mit von der Partie.

Der junge Mann studiert in China, die Freundin in Singapur, wo sie auch bleiben will. Der junge Mann aus Suedkorea macht vor Beginn des Arbeitslebens eine Reise, denn Urlaub dort betraegt nur 14 Tage im Jahr. Es waren wieder angenehme und angeregte Gespraeche mit den Mitreisenden. Der Junge aus Korea hatte die Ansicht, jedermann in Deutschland haette eine eigene Yacht, dies Bild mussten wir leicht korrigieren. Und Stuttgart und Mercedes, das gehoert einfach zusammen. Kennt fast jeder.

Dalat ist ein Ferienparadies fuer Vietnamesen und ein Ziel fuer Flitterwoechner und die Hochburg des Kitsches. Die Attraktion hier ist die Seilbahn von Doppelmayr, die ueber 2,6 KM einige Huegel verbindet und eine prima Aussicht auf Dalat bietet. Das Paar aus Hanoi ueberwand die Furcht und stieg zum 1.mal in eine Seilbahn. Der Koreaner hat gekniffen und blieb im Bus.

18.Maerz 2009
Den heutigen Tag wollen wir individuell gestalten. Zu Fuss erkunden wir die Stadt und erledigen einiges. Am Abend essen wir wieder in einem der gemuetlichen Lokale und dazu ein Glas des hiesigen Weines. Vom gesamten Ambiente her koennten die Lokale auch in Frankreich sein. Kerzen auf dem Tisch, frische Blumen und Tischtuecher und freundliches Personal, all dies geniessen wir neben dem guten Essen sehr. In der Tat, Dalat hat franzoesiches Flair!

19.Maerz 2009
Heute machen wir eine Countryside Tour zu viert. Naemlich ein Fahrer, ein Guide und wir zwei, Peter und ich.
In einem nahe gelegenen Bergdorf besuchen wir die Lat Minderheit, einen der Bergstaemme hier. Der Haeuptling dort empfaengt uns in einem Langhaus, gibt uns Informationen und erklaert uns 2 Musikinstrumente. Ich durfte sogar aus einem Tonkrug mittels Schlauch einen Schluck Reiswein probieren.

Er erzaehlt uns Geschichten von frueheren Jagden auf Grosswild, die so erfolgreich waren, dass es heute keines mehr gibt.

Auch bei diesem Bergstamm muessen die Frauen die Maenner kaufen. Ein Mann kostet einen Bueffel. Fuer ihn aber musste seine Frau schon mal 5 Bueffel kaufen. Warum? Ja, er kann mehrere Fremdsprachen. Maenner ziehen nach der Hochzeit zur Familie ihrer Frauen. Die Nachkommen tragen die Namen der Frau. Die Langhaeuser sind aus Holz und stehen auf Stelzen. Sie sind 10 bis 15 Meter lang und bieten 12 bis 15 Familien Wohnraum. Unter den Haeusern wohnen Schweine, Huehner und Enten friedlich miteinander.Jeder der Bergstaemme hat eine eigene Sprache. Hier wird Baumwolle und Seide hergestellt und nach einem Einkauf eines gruenen Schals ziehen wir weiter. Dem chinesischen Einfluss ist zu verdanken, dass immer ein Schaelchen Tee gereicht wird.

Auf der Strecke zum Elefanten Wasserfall geht es vorbei an Gewaechshaeusern fuer Blumen,Feldern fuer Gemueseanbau, Kaffee- und Teeplantagen. Hier auf 1000 m Seehoehe ist es schon merklich waermer als in Da Lat. Wir sind am Wasserfall. Dieser ist inmitten eines Dschungels und voellig naturbelassen und einfach wunderschoen.

Danach gibt es Lunch auf vietnamesisch. Eine reichlich gedeckte Tafel mit Reis, Fisch, Tofu, Fleisch, Gemuese, richtig toll. Fuer dieses ueppige Mahl zahlten wir ueberraschenderweise nur 70 0000 Dong unclusive gruenem Tee und Cola. tee war vermutlich gratis, wie so oft hier.

Danach sehen wir eine Seidenherstellung, dann eine Chricket Farm. Man zuechtet dort grosse, mistkaeferaehnliche Tiere zum Verzehr.

Letzte Station ist das Crazy House der Architektin Hang Nga. Sie studierte und lebte in Moskau. Nach ihrer Rueckkehr baute sie unter anderen Objekten auch dieses verrueckte Haus. Den Baustil koennte man in etwa mit "Gaudi trifft auf Alice im Wunderland" beschreiben. Dagegen ist Hundertwasser richtig konservativ. Diese durchaus unsozialistische Architektur war hier wohl deshalb moeglich, weil Madame Nga's Vater Ho Chi Mingh's Nachfolger war.

Wer gute Nerven hat, der kann diese Tour auch mit einem Easy Rider per Motorrad machen. Wir haben uns sicherheitsbewusst fuer das Auto entschieden.

Es wird richtig interessant hier in Dalat und fast erscheint es uns zu frueh, morgen schon abzureisen. Jedoch das Ticket ist bereits gekauft und um 7 Uhr morgens ( also fuer uns mitten in der Nacht ) geht es wieder zurueck nach Mui Ne.

Dan

© Peter Schottka, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere zweite Reise nach Asien führt uns vom Neckarstrand zum Mekong.Wir fliegen von Frankfurt nach Hanoi.Vietnam, Laos und Kambodscha sind unser Ziele.9 Wochen später Rückflug von Ho-Chi-Minh.Das Abenteuer kann beginnen.
Details:
Aufbruch: 29.01.2009
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 01.04.2009
Reiseziele: Vietnam
Laos
Kambodscha
Der Autor
 
Peter Schottka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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