Sutter & Schottka in Indochina

Reisezeit: Januar - April 2009  |  von Peter Schottka

Saigon oder Ho Chi Minh City

4.2.2009
Flug mit Vietnam Airlines nach Saigon, der fruehren Hauptstadt von Vietnam. 6,4 Millionen Einwohner, 300 Jahre alt ist diese Stadt, in der 2015 eine U-Bahn fertiggestellt sein soll. Mopeds praegen das Strassenbild, es fliesst ineinander, der Verkehr ist unglaublich. Regeln gibt es nicht. Auch nicht fuer den Fussgaenger. Man ueberquert die Strassen indem man munter in den fliessenden Verkehr schreitet, immer in der gleichen Geschwindigkeit. Bleibt man stehen oder wird man aus Gruenden der Panik schneller, so kann sich der Mopedfahrer nicht mehr auf diese Person einstellen. Bisher haben wir alle diese Strassenueberquerungen schadlos ueberstanden. Der Blutdruck steigt kurzzeitig. Blinken gibt es bei den Mopeds kaum, nur ein paar wenige Weicheier, Warmduscher, Schattenparker tun das.Wir sind beeindruckt ob der Tatsache, wie alles sich so harmisch ineinander fuegt, zudem wirkt keiner gestresst. Hupen bedeutet - ich komme. Gehupt wird eigentlich staendig.

Ein Wort zur Schadensregulierung im Falle eines Verkehrsunfalles:

Schuld hat immer das groessere Fahrzeug. Ist ein Auto gegen ein Moped beteiligt, dann ist das Auto schuld. Ist ein LKW dabei, dann hat dieser die Schuld. Egal, was sich ereignet hat. Ist eine Person verletzt beim Unfallgeschehen, so hat der Fahrer die Erlaubnis, sich sofort vom Unfallort zu entfernen und sich innerhalb von 24 Stunden bei der Polizei zu melden. Dies gilt nicht als Unfallflucht, sonder als eine Art der Selbstverteidigung. Man wuesste nicht, was geschieht, wenn z.B.auf dem Land die Dorfbevoelkerung zum Unfallgeschehen trifft. Macht den Fahrer vom Auto kaputt, so unser Guide.

Man hat den Eindruck alle Bewohner dieser Stadt sind gleichzeitig auf dem Moped unterwegs. Ganze Familien werden auf einem Moped befoerdert. Die Babys scheinen das Fahren sehr zu moegen, schlafen friedlich und ganz entspannt. Pakete, Baumaterial und alles Moegliche und Unmoegliche wird transprtiert. Und alle bleiben sie gelassen, alles wirkt locker, alles fliesst, unglaublich.

60% der Mopedfahrer haben keine Fahrerlaubnis. Man kann einen Fuehrerschein machen, muss aber nicht sein. Man faehrt mit dem Moped vor, macht die Pruefung, faellt man durch, faehrt man mit dem Moped wieder weg, versucht es vielleicht ein andermal. Ohnehin haette Saigon nicht so viele Fahrschulen, um all den Leuten die Fahrpruefung abzunehmen. Will man einen Autofuehrerschein, so sieht die Sache anders aus. Da gibt es 8monatigen Vollzeitunterricht, wo man sogar lernen muss, die Autos selber zu reparieren. Sozusagen einen Mechanikerlehrgang. Allerdings tut man sich mit Eigenreparatur, je moderner die Fahrzeuge sind, heutzutage schwer. Da kann man dann nur den Motordeckel aufmachen, um ihn wieder zuzuklappen. Scheiss Technik!

Erster Stop in Saigon ist fuer uns die Dachterasse vom REX Hotel, wo in Kriegszeiten die Reporter untergebracht waren. Ein feines, kolonial gepraegtes Hotel, wo die Preise fuer unseren Drink dann auch europaeisches Niveau hatten.

Danach Pflichtprogramm Notre Dame, Post sowie den Ben Thanh Markt. Hier lassen wir die Bilder sprechen. Ganz von der franzoesischen Kolonilzeit gepraegtes Stadtbild und beliebtes Motiv fuer Hochyeitsfotos der vietnamesischen Paare.

Auf dem Markt haben wir natuerlich eingekauft. Uhren und mehr....

Unser Guide hat uns die Obstsorten erklaert.....als da waeren....Drachenfrucht, Mangostin, Grapefrucht, Sambodina, Milchaepfel, Lotusstiele(fuer Salat),Wurzeln der Lotusbluete zum Kochen(wird mit Zucker gegessen),Lotussamen, Maracuja, Aloe Vera, Kokusnuesse, Sternfrucht, Zitronengras, Bananenbluete, Bambus, Jakfrucht und vieles mehr.......

Manjok wird als Tee zubereitet, oder aber roh gegessen. In diesem Fall tunkt man die Fruechte in ein Gemisch von Salz,Zucker und gestampften Erdnuessen. Schmeckt wie gekochte Kartoffeln, lecker.

Auch Schlangen werden in Vietnam gerne gegessen, deshalb gibt es kaum noch welche. Besonders gut sollen Kobras schmecken. Noch lebend werden sie gekoepft, das Blut bekommen die Gaeste tropfenweise in den Reiswein, der wichtigste Mann oder aber, der der zahlt, bekommt die Innereien, die er roh isst, dann wird das Fleisch gekocht. Dies soll besonders bei Maennern ein beliebtes Ritual sein. Angeblich zur Staerkung der Manneskraft. Hat man keine frische Kobra zur Hand, so kann immer noch der Reisschnaps mit Schlange und Skorpion in der Flasche gekauft werden. Man/n moege die Wirkung dann eben austesten.

Reisschnaps darf jeder selber brennen, es wird keine Steuer oder Lizenz verlant. So ein liberaler Staat. Reisschnaps ist auch sehr billig.

Ein Mittel gegen Schlangen ist Zitronengras, das moegen die nicht. Aber wie gesagt, es gebe Schlangen kaum noch, weil sie so gut schmecken und gut tun.

Wir besichtigen die Jade Pagode, wo die Statue aber aus Papier und nicht aus Jade ist. Dennoch sind die Tempel und Pagoden jeweils sehr beeindruckend. Wir sehen eine Gottheit aus dem Taoismus, dort stehen Pferde mit Glocken. Man klingelt, nennt seinen oder einen anderen Namen, und traegt die Wuensche zur Gesundheit vor. Der Gott kennt uns ja nicht, wir muessen sagen, wem wir Gutes wuenschen wollen.

Abends buchen Peter und ich den Flug nach Vientiane. Kurfristig mussten wir die Reiseplaene aendern, da es keinen Flug nach Luang Prabang gab. So nehmen wir Vientiane ueber Phnom Penh mit Vietnam Airlines, die im Land Monopolstellung hat. Zirka 250 US Dollar kostet der Flug.

Unser Hotel kostet pro Tag 133 US Dollar, wir verzichten vorerst auf Verlaengerungstage. Sehen uns Guesthauses um die Ecke an, die gibt es um zirka 20 US.

© Peter Schottka, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere zweite Reise nach Asien führt uns vom Neckarstrand zum Mekong.Wir fliegen von Frankfurt nach Hanoi.Vietnam, Laos und Kambodscha sind unser Ziele.9 Wochen später Rückflug von Ho-Chi-Minh.Das Abenteuer kann beginnen.
Details:
Aufbruch: 29.01.2009
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 01.04.2009
Reiseziele: Vietnam
Laos
Kambodscha
Der Autor
 
Peter Schottka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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