Laos in a rush

Reisezeit: Oktober / November 2009  |  von Misch und HO :-)

Mit dem Bus in Richtung Laos...

Um es gleich vorneweg zu sagen, ich bin unsportlich. Sehr unsportlich. Und faul... sehr sehr faul. Aber dennoch war ich mir nicht zu schade meinen Rucksack heute vom Backpacker zur Busstation zu tragen. Ist ja nix? Nun.... gefühlte 123.78 kg auf dem Rücken - in Tat und Wahrheit werden es wohl nur 18 gewesen sein - lassen einen in dieser Hitze schon ein wenig ins Schwitzen kommen. Ausserdem war der Busbahnhof nicht gerade um die Ecke...

Ich also ab zum Busbahnhof und auch gleich den ersten Bus der sich mir angeboten hat bestiegen um in jenem Vehikel - anders kann man es nicht ausdrücken - in ca. 2 - 2.5 Stunden nach Chiang Khong zu fahren.

So fährt man heute in Thailand....

So fährt man heute in Thailand....

Erst hab ich mich ja noch gewundert, dass ich der einzige Farang in diesem Bus war... dazu bestand aber kein Grund, war ich doch in jenem Bus gelandet, der mit vielen Zwischenstopps und einer 5 Minuten Pause, die sich dann ca. 30 Minuten hinzog, statt jener angekündigten 2.5 Stunden eben 3.5 Stunden unterwegs war. Hm.... na ja, Zeit zu lesen, sich im Lonely Planet über Laos zu informieren und um ein Nickerchen zu machen. Kostet ja nur 70 THB die Tour (für alle unaufgeklärten: 100 THB sind ca. CHF 3.50 (aufgerundet), bzw. Euro 2.20). Aber was lernen wir daraus??? Erst fragen, dann einsteigen.

Nach x Kilometern durch Reisfelder, ist auch ein Buch mal wieder interessant...

Nach x Kilometern durch Reisfelder, ist auch ein Buch mal wieder interessant...

Also... für jene THB 70 bin ich also 3.5 Stunden im Bus nach Chiang Khong getuckert, einer Grenzstadt am Mekong gelegen. Von hier aus sollte es nach Laos gehen. Kaum aus dem Bus ausgestiegen wurde ich auch schon von 1001 Seiten vollgelabert... Tuk Tuk.... Tuk Tuk.. Tuk Tuk... Also erst mal eine Rauchen und abwarten, wer nach der Wartezeit dann noch immer versucht mir sein Gefährt anzudrehen. Ging überraschend schnell und es war nur noch ein Anbieter zugegen, der auf meine Frage, was denn eine Fahrt zur Grenze kosten würde, freundlich auf ein Schild zeigte. Also THB 30. Eigentlich wollte ich ja laufen, aber die Info, dass es drei Kilometer wären, hat mich dann doch davon abgehalten. Also rein ins Tuk Tuk und ab die Fahrt... tatsächlich... die drei Kilometer waren sogar richtig. Zum Laufen wäre es echt zu weit gewesen. Schliesslich hatte ich ja 191.58 kg zu tragen.

Tuk Tuk

Tuk Tuk

An der Grenze dann zur Immigration Office, offiziell den Ausreisestempel aus Thailand geholt und erst mal auf die andere Seite geschaut... das also ist Laos... schön... Schaut gut aus... Richtige Häuser, man sieht auch Verkehr und schon von hier aus Menschen, die nicht in Lumpen rumlaufen, wie es einem mancher einreden will. Also zum Fähranleger gelaufen, die Überfahrt bezahlt (THB 30 + 10 für's Gepäck (günstig für 222.21 kg)) und auf die Fähre - ein schmales Longtailboat. Nach fünf Minuten war die Fähre auch voll und es ging über den Mekong nach Laos...
Während der Fahrt hat mich dann noch eine Amerikanerin angesprochen - die weder wusste was das für ein Ort ist zu dem wir fahren, noch dass es gerade mal 3 Minuten fahrt sein würden. Man was war die glücklich als sie bemerkte, dass sie gleich in Huay Xai anlegen würde - dem Ziel ihrer Reise für diesen Tag. Ich dafür war neidisch auf ihr Gepäck und hab festgestellt, dass ich definitiv mit viel zu viel Kleidung unterwegs bin. Wann lerne ich es endlich???

Mein erster Blick auf Laos - Huay Xai

Mein erster Blick auf Laos - Huay Xai

Und vorerst der letzte Blick auf Thailand....

Und vorerst der letzte Blick auf Thailand....

Also... zurück zum Thema: runter von der Fähre, die ersten Schritte auf laotischem Boden und rauf zur Immigration. Dort das Visaformular ausgefüllt und abgegeben, einen Obulus von US 35 entrichtet (30 für das Visum und 5 für den Zuschlag für einreisen nach 16.00 h - es war 16.03 h...) Kaum die Formulare abgegeben kam auch schon die Nachricht - ich als Schweizer müsse kein Visum haben, wenn ich bis 15 Tage im Land bleibe. Länger hab ich ja auch nicht vor... also verzichte ich auf das Visum, bekomme meinen Reisepass zurück und ... sonst nix. Der Visumverzicht bedeutet also nicht zwingend, dass man auch sein Geld zurück bekommt. Ging dann aber doch, nachdem ich kurz aber deutlich erwähnt habe, dass da noch 35 USD ausstehend sind und ich diese bitte auch noch gerne hätte, bekam ich das Geld sogar zurück - mit einem hämischen Grinsen - wohl, weil ich so ein Geizhals bin. Anzumerken wäre noch, dass man mir auch mein (sinnlos gewordenes) Knastbild zurückgab. Da ich ja kein Geld hinterlies, wollte man diese Andenken wohl nicht behalten...

Also umgedreht, zwei Schritte nach links gemacht und zum nächsten Schalter. Den Einreisestempel abholen. Der kostet bis 16.00 h nichts, danach je Stunde Verspätung erneut einen USD, bzw. 40 THB. Nun... damit kann ich leben.

Jetzt erneut umgedreht, vier Schritte nach links gemacht und vor dem Geldwechselschalter gelandet, wo ich mich mit der hiesigen Währung einzudecken gedachte.

Nur wieviel Geld wechselt man? Ich nahm mal Thai Bath im Gegenwert von CHF 250 zur Hand, reichte sie in das Häuschen und wurde somit zum Millionär. Für THB 7500 bekommt man hier - und jetzt muss ich an meinen Bericht von Kambodscha vor 4 Jahren erinnern - eine Summe Geld welches die Mächtigkeit von 1'902'000.00 hat. Mangels kleinerem Wechselgeld wurden mir sogar 1'906'000.00 überreicht. Wow... so schnell wird man reich.

Jetzt stellt sich die Frage welchen Wert diese Währung hat. Wir erinnern uns also an die Währung von Kambodscha - welche wir wegen der Unaussprechlichkeit derselben Khmer nannten - und stellen fest, dass diese in einem gewissen Verhältnis umgerechnet wird. Hier in Laos haben wir das Glück, dass der Name der Währung wenigstens auszusprechen ist - KIP. Okay, also war ich Kip Millionär. Soviel habe ich verstanden. Nachdem ich dann die Passkontrolle (ein weiterer Schalter ein wenig den Berg hoch) hinter mich gebracht hatte und das Büro der Gibbon Experience gefunden hatte um für den kommenden Tag einzuchecken, machte ich mich also auf die Suche nach einem Backpacker. Zum Glück konnte ich die mittlerweile 353.56 kg auf meinem Rücken während der Suche vergessen, da ich sie im Büro zwischenlagern konnte.

Also... ein Backpacker musste her. Gesagt, gesucht, gefunden. BAP Guest House, ca. 100 Meter die Strasse runter. Im Restaurant stand eine alte Laotin, die mir einen Schlüssel in die Hand drückte, sagte ich solle das Zimmer anschauen und mir noch den Preis von THB 300 mit auf den Weg gab.

B.A.P. Guesthouse Huay Xai

B.A.P. Guesthouse Huay Xai

Zimmer: Cool....!!!! 2 Betten, ein Bad mit WC und HEISSER Dusche... Allerdings, und da hatte der Taxifahrer recht, teuer. Na ja... eigentlich nicht wirklich, aber es könnte ja günstiger sein. Den Preis aber wirklich wert.

Das Zimmer...

Das Zimmer...

Zurück an der Rezeption hat mir die gute Laotin dann den Preis in Kip genannt. 80'000.00 Aha... ein Preis von THB 300 hat hierzulande also die Mächtigkeit von Kip 80'000. Wo ich gerad da war hab ich gleich noch das Zimmer für die Nacht vom 24. auf den 25.Oktober bezahlt, noch einmal Kip 80'000 über die Theke geschoben und auch noch das Slow Boat für den Trip nach Luang Prabang gebucht und bezahlt. Hm... Kip 250'000.00..... also mal ehrlich Jungs und Mädels... könnt ihr dem ganzen Folgen. Da werden Summen über die Tische geschoben zu denen man kein Verhältnis aufbauen kann.

Nachdem das erledigt war, zurück zum Büro der Gibbon Experience und das Backpack geholt. Zeitgleich noch die Info, dass 100 Bath ca. 25'000 Kip sind. Demzufolge wären 1000 Kip also ca, 14 Rappen, bzw. 10 Cent. Das heisst die Übernachtung kostet CHF 11.20.

Ein hiesiges Bier - man nennt es Beerlao - wird in Flaschen à 640 ml geliefert, wenn man es in gross bestellt. Hierfür entrichtet man 12'000 Kip. Also kann man einmal nächtigen oder aber ca. 6.5 Bier zu sich nehmen. Ein Essen - Reis mit Cashew Nuts und Ananas kostet 15'000 Kip, also kann man für einmal übernachten 5.3 x zu Abend essen.

Hm... irgendwie ist das alles noch nicht wirklich greibar.

Sicher ist nur, dass ich für THB 7'500 über 1'900'000 Kip gekommen habe. Nach Entrichtung des Obolus für zwei Übernachtungen und einen Bootstrip nach Luang Prabang war ich um 410'000 Kip erleichtert, bin also nur noch 1.5 facher Millionär. Das Abendessen wird nicht wirklich einschenken, da dies mit Kip 27'000 also ca. CHF 3.80 vernachlässigbar ist.

Wo ich gerade beim Essen bin... es war wirklich gut. Und das hiesige Bier - 0.64 Liter für CHF 1.70 ist tausendmal besser als die Plörre die ich bei der Arbeit unter dem Namen Fosters ausschenke. Und das für viel viel weniger Geld. Für einen halben Liter Fosters in Zürich bekomme ich hier 5.05 grosse Beerlao, also 3.23 Liter....!!!

Fazit: ich rechne ab jetzt nicht mehr in Franken, Euro oder Bath sondern nur noch in Bier. Ist mir sowieso die liebste Währung und schmeckt fast überall. Ausserdem habe ich heute Kip im Gegenwert von 158.5 Bier, also über 100 Liter, gewechselt und das zu wissen macht mich zufrieden. *smile*

Meine neue Währung...

Meine neue Währung...

Einen Nachtrag hab ich noch zu bringen. Es ist noch die Frage offen,ob die in Zürich nicht direkt bis Chiang Rai einchecken können weil es sich nicht lohnt oder weil die Thais es nicht wollen. Die Erklärung ist einfach.

Chiang Rai ist ein kleines Städtchen mit ca. 40'000 Einwohnern. Nicht viel zu bieten, aber auch nicht wenig. Zwei, drei Tage dort verweilen wird sich wohl lohnen, wobei der grösste Teil der Touristen von dort aus in den nördlichsten Norden Thailands und nach Laos reist. Aber für einen Zwischenstopp ist es allemal gut.
Der Check In bis Chiang Rai ging wohl nicht wegen der Immigration und des Zolls, da ich mit einem Inlandsflug angereist bin und somit den Zoll nicht mit meinem Gepäck passiert hätte. Möglich gewesen wäre das nur mit einem Ticket für die gesamte Strecke, welches aber um einiges teuerer geworden wäre. Und seien wir mal ehrlich... wer spart nicht gerne 178 Bier um gefühlte 421 Kilo für 10 Minuten auf seinem Rücken durch den Flughafen von Bangkok zu schleppen?!?

In diesem Sinne...

Ho, der Beerlao'te.

P.S. Egal wie klein die Katze auch ist... hat sie eine Maus wird sie zum Tiger!!!

Susi hat ihre Maus durch das gesamte Guesthouse bis ins Restaurant verteidigt... (Namensgleichheiten sind rein zufällig... )

Susi hat ihre Maus durch das gesamte Guesthouse bis ins Restaurant verteidigt... (Namensgleichheiten sind rein zufällig... )

Only eins noch: Morgen um 08.30 h verabschiede mich in die stromlose Wildnis von Bokeo (so heisst die Region hier). Leider werde ich erst wieder am 24.10 online sein, um Euch von meinen neusten Erlebnissen zu berichten!

Hebt Euch Sorg...

Ho!

© Misch und HO :-), 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein "Kurztrip" nach Asien. Einmal entlang der "Touristen-Route" über Chiang Rai nach Huay Xai und über Luang Prabang und Vientiane nach Pakse. Der obligate Shoppingtrip nach BKK darf natürlich nicht fehlen.
Details:
Aufbruch: 19.10.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 11.11.2009
Reiseziele: Laos
Schweiz
Thailand
Der Autor
 
Misch und HO :-) berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.