Südostasien, doch schon wieder....

Reisezeit: Dezember 2010 - März 2011  |  von Esther und Hardy

Indonesien: Bali

Das war vielleicht eine lange Nacht, kurz nach 1 Uhr waren wir schon in Bangkok am Flughafen, die Autobahn unterwegs total leer. Einige andere Leute hatten es sich auch schon "gemütlich" gemacht. Also haben wir ebenfalls Holzbänke aneinander geschoben, Rucksäcke als Kopfkissen drauf, und versucht, ein wenig zu schlafen, was uns zwischendurch immer mal gelungen war.

Airportbett

Airportbett

Erst um halb vier hat "Air Asia" seine Schalter geöffnet. Diesmal ging es sehr schnell durch die Immigration, obwohl auch hier nur 2 Mann Dienst gemacht hatten. Wir haben noch gemütlich gefrühstückt, bevor wir dann in einem 4-Stunden-Flug die Hauptstadt Balis, Denpasar, erreicht hatten. Nun die Uhr noch 1 Stunde zurück gestellt, damit die Zeit wieder passt.

In Bali 25 $ p.P. für das Visa on Arrival gezahlt. Vor den Immigrationschaltern große Schilder mit dem Hinweis, dass auf Einfuhr von Drogen die Todesstrafe steht. Mit einem 30-Tage-Visum im Pass, haben wir uns ein Taxi gesucht und sind zum vorgebuchten Hotel gefahren, recht neues Haus mit Dachpool, "A Residence", großes modern eingerichtetes Zimmer mit Balkon. Das Haus ist nur über einen schmalen Weg zu erreichen und umgeben von unbewohnten Gebäuden, die aussehen, als wären sie nie fertig gestellt worden oder ständen kurz vor dem Abriss. Das Umfeld sieht ein wenig verkommen aus, aber für die 3 Nächte wird es gehen.

Nach dem Einchecken, haben wir versucht zu schlafen und am Nachmittag die Umgegend erkundet. In ein paar Minuten ist man an der Hauptstraße. Dort reihen sich Restaurants, Märkte, Geschäfte, Reiseschalter, Geldwechsler aneinander, sehr viel Verkehr auf der Straße. Wir hatten Schwierigkeiten, ein Restaurant zu finden, wo es balinesische Kost gibt und sind zuletzt bei Pizza Hut gelandet. Unseren ersten Abend auf der "Insel der Götter" wollten wir eigentlich anders ausklingen lassen.

Auf dem Rückweg haben wir versucht, Geld zu tauschen, mitten in einem Klamottenmarkt, hinten ein kleiner Stand mit 2 Personen. Nachdem uns der Gegenwert 'zig Mal vorgezählt wurde und ich genau nachgezählt habe, mir das Geld wieder aus der Hand genommen wurde, um es uns dann erneut vorzuzählen, war ich schon leicht genervt. Dieses Spiel wiederholte sich einige Male, da ich aber bei so etwas sehr stur bin, habe auch ich immer wieder nachgezählt, bis die Summe auf einmal nicht mehr stimmte. Wir haben beide gesehen, wie einige Scheine nach "seinem" Zählen in die offen stehende Schublade "gefallen wurden". Damit hatten die beiden wohl nicht gerechnet, zumal sie andauernd versucht hatten, uns in Gespräche zu verwickeln. Nach einem kurzen Wortgemenge haben wir unsere Dollars genommen und sind gegangen.

Am nächsten Morgen, zu Beginn unserer Tour, haben wir unterwegs unseren Umtausch nachgeholt. Für diesen Tag hatten wir im Hotel ein Auto mit Fahrer gemietet, um uns einen Teil der Sehenswürdigkeiten Balis anzusehen.

Nach über zwei Stunden Fahrt, teilweise durch starken Verkehr, waren wir am ersten Haltepunkt, dem "Ulun Janu Lake Temple" angekommen. Liegt sehr schön an einem See, gerade als wir da waren, fand eine balinesische Zeremonie statt. Das "Nyepi-Fest" steht vor der Tür, am 5. März, da soll das komplette Leben hier auf der Insel zum Stillstand kommen. Überall unterwegs sind uns Vorfeiern begegnet. Bin mal gespannt, wo wir dann sind, denn hier in Kuta wollen wir keinesfalls bleiben.
Der nächste Stopp war am "Taman Ayun Temple", der im Jahre 1634 für die königliche Familie gebaut wurde und angeblich eine der schönsten Tempelanlagen Balis sein soll.

In "Tegalalang" den Reisterrassen bei Ubud, machten wir den nächsten Halt. Sehr schön anzuschauen, die verschiedenen Grüntöne mit Palmen dazwischen. Unseren Lunch hatten wir in einem ganz einfachen Straßenrestaurant. Unser Fahrer wollte uns unbedingt in ein anderes Restaurant bringen, es hat gedauert, bis er verstanden hat, dass wir typisch balinesische Kost probieren wollten. Es gab Reis mit Kostproben aller vorhandenen Gerichte für uns und hat gut geschmeckt. Bei den Balinesen gibt es schon zum Frühstück Reis mit Fisch, Gemüse, Ei oder Fleisch.

Abschließend gings noch zum "Tanah Lot Temple", einem beliebten und sehr bekannten Postkartenmotiv der Insel. Er ist auf einen Felsen ins Meer gebaut. Dieser Tempel ist touristisch total vermarktet. Großer Parkplatz für Autos und Busse, hunderte von Metern Verkaufsbuden mit allem was man braucht oder auch nicht. Und viele Menschen, zu viele, obwohl sich heute die Sonne recht rar gemacht hatte. Normal bleibt man dort, bis sie untergeht, aber da es immer noch sehr bewölkt war, sind wir zurück ins Hotel gefahren.

Von den Tempeln sind wir insgesamt etwas enttäuscht, irgendwie erinnern sie uns, zumindest teilweise, an Hotel-Bungalowanlagen in parkähnlichen Grundstücken.

Ulun Janu Lake Tempel

Ulun Janu Lake Tempel

Feierlichkeiten vor dem Nyepi-Fest

Feierlichkeiten vor dem Nyepi-Fest

Eingang zum Taman-Ayun-Tempel, dem  angeblich schönsten der Insel

Eingang zum Taman-Ayun-Tempel, dem angeblich schönsten der Insel

Reisterrassen bei Ubud

Reisterrassen bei Ubud

Tanah-Lot-Tempel

Tanah-Lot-Tempel

Nachdem wir uns ausgeschlafen und gefrühstückt hatten, haben wir erst einmal unsere Bustickets für morgen früh gekauft. 85.000 IR p.P. für die Fahrt nach Padang-Bai. Wenn es uns dort besser gefällt, bleiben wir bis nach dem Nyepi-Fest, wenn nicht, geht es spätestens am nächsten Tag mit der Fähre nach Lombok. Dann hatten wir zu tun, einen WiFi-Anschluss zu finden. Sitzen im Moment im Hard-Rock-Cafe von Bali und sind am Schreiben.

Da es hier nicht übermässig viel WiFi gibt, kann es ein paar Tage dauern, bis der Bericht fortgesetzt wird. Also einfach gelegentlich reinschauen, ob sich was getan hat.

Das mit dem Hochladen des Berichts und der Fotos hatte im "Hard Rock Cafe" sehr gut geklappt und ging recht schnell, danach sind wir noch am Strand entlang. Auch hier fand eine Zeremonie für das Nyepi-Fest statt, dem balinesischen Neuen Jahr. Das war das dritte Mal, dass wir an verschiedenen Stellen in Kuta am Meer waren. Optisch wirklich sehr schön, recht breit, der Sand ziemlich dunkel, jetzt am Nachmittag hohe Wellen und starker Wind. Aber leider sieht man überall mehr oder weniger Plastik und anderen Müll herumliegen, obwohl einiger Unrat schon zu Haufen zusammengetragen wurde. In einer Passage haben wir tatsächlich doch noch indonesiche Restaurants gefunden, von balinesicher Kost bis zum Kebab. Man muß halt nur lang genug suchen.

Kuta-Beach

Kuta-Beach

Am nächsten Morgen gings mit dem Shuttle-Minibus direkt vom Hotel nach Padang-Bai. Vorgebucht hatten wir nichts, aber eine Engländerin hat uns ihre Unterkunft einige Häuser weiter empfohlen, dort haben wir uns auch eingemietet.

Ein kleines Gästehaus mit Meerblick und WiFi (leider mit regelmässigen Ausfällen), Familienbetrieb, "Dharma Homestay". Da zu Ehren des Nyepi-Tages am 5. 3. das Leben für 24 Stunden still steht, man das Haus nicht verlassen darf, das Licht ausbleiben muss und einiges mehr zu unterlassen ist, haben wir dann wenigstens den Computer. Obwohl hier der Fähranleger ist, gefällt es uns schon wesentlich besser als in Kuta, alles ist gemütlicher. In einem Lokal mit 4 Tischen haben wir richtig gut gegessen. Vom "Bintang-Bier", dem balinesischen Gebräu, haben wir Abstand genommen und sind bei Wasser und Fanta gelandet. Das Bier schmeckt uns nicht, wahrscheinlich haben die Indonesier den Alkohol vergessen, schliesslich leben hier viel Moslems.

Nachdem wir ab Thailand mit täglichen Regenschauern leben, hat es heute Nacht mit Blitz und Donner ununterbrochen gegossen. Gestern abend waren wir noch mit Schirm, Notsarongs und Regenjacken beim Fest auf dem Marktplatz. Der Lautstärke und den Kostümen nach wurden böse Geister vertrieben....morgen geht es bis Mitternacht mit solchen Feiern weiter.

Leider hat es in Strömen geregnet

Leider hat es in Strömen geregnet

Waren heute schnorcheln in der kleinen Nachbarbucht, der "Blue Lagoon". So langsam stellt sich das Bali-Feeling doch ein. Sauberes klares Wasser, sehr gute Sicht, viele bunte Fische, und die Unterwasserwelt sieht sehr intakt aus.

Blue Lagoon

Blue Lagoon

Padang Bai

Padang Bai

Pünktlich zu Beginn der abendlichen Feiern, Gewitter und Regen. Glaube, die Einheimischen haben gestern Abend die bösen Geister nicht weit genug vertrieben. Die Leute können einem leid tun in ihrer festlichen weissen Kleidung. Wollten eigentlich heute noch mal los, aber bei dem Wetter lassen wir das, wir haben keine Lust uns noch einmal nass regnen zu lassen.

Die ganze Nacht Böllerei, Mopeds, aber gegen morgen war wirklich Ruhe. Hardy hat an diesem Tag mal wieder Zeit für seine Fotos, ich habe mir gestern in einem Book-Shop einen gebrauchten dicken Krimi gekauft, so werden wir den Tag schon rumkriegen.

Da alle Restaurants geschlossen sind, gab es mittags und abends Essen im Gästehaus. Reis, einige balinesische Beilagen, Kartoffelsalat, Gulasch und ein paar andere Kleinigkeiten. Ein Deutscher, der auf lange hier eingemietet ist, hat die indonesische Kost mit ein paar heimischen Gerichten aufgepeppt. Abends natürlich wieder Gewitter und Regen, hoffentlich bleibt das nicht jeden Tag so. Zum Dinner wurden die Tische umgestellt, damit wir nicht nass wurden, dann haben wir gemeinsam gegessen, bis man rein gar nichts mehr gesehen hat. Die letzten Bissen haben wir nur noch erfühlt. Gut, dass auch mal der Kühlschrank geöffnet wurde und ein paar Raucher dabei waren, da wurde es wenigstens manchmal heller. Nach zwei Verdauungsschnäpsen, Arrak, gemixt mit Honig, Lemon und Orange, haben wir uns dann zu unserem Zimmer die Treppe hinauf getastet.

Nyepi-Dinner

Nyepi-Dinner

Heute früh, am 6. März, geht es mit der großen Fähre nach Lombok. Hatten vorgestern noch 2 Fähr-Bus-Tickets gekauft (75.000 IR p.P.). Vom Fähranleger weiter mit dem Bus bis Senggigi.

© Esther und Hardy, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist so weit, das Reisevirus hat uns voll erwischt. Es soll noch einmal nach SOA gehen. Grob geplant sind bei dieser Reise die Länder Thailand, Myanmar, Laos, Kambodscha, Indonesien (Bali, Lombok), zum Abschluss noch ein paar Tage in Singapur bis zum Rückflug. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf die hoffentlich zahlreichen Leser unseres neuen Berichtes ab Dezember.
Details:
Aufbruch: 07.12.2010
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 24.03.2011
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Kambodscha
Kampot
Indonesien
Singapur
Der Autor
 
Esther und Hardy berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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