In 10 Wochen von Singapur nach Bangkok

Reisezeit: Juni - August 2006  |  von Susanne und Heiko walking about

Malaysia: Kuala Lumpur 08.-12.06.2006

Unser Transfer von Melakka nach Kuala Lumpur verlief ohne Zwischenfaelle. Wir wollten gerade vom Hostel los gehen, als es wieder fuerchterlich anfing zu regnen. So haben wir uns ein Taxi rufen lassen. Ich glaub, das war die witzigste Taxifahrt, die ich jemals hatte. Der Fahrer hiess Albert, er konnte etwas Deutsch sprechen, er meinte, er uebt noch fuer seinen Deutschlandurlaub, hatte das aber schon ganz gut drauf. Dann hat er uns eine Deutschen und Franzosen gemimt, wie die auf Taxifahrer reagieren - urkomisch. Und der Hoehepunkt: er machte uns vor, wie ein Kleinkind klingt, wenn es lacht, weint, vor sich hinbrabbelt usw. Wir haben uns vor Lachen fast gebogen. Er ist uebrigens in ein paar asiatischen Reisefuehrern bereits verzeichnet. Die Bustour war auch nicht weiter erwaehnenswert, wir hatten 10 Reihen mit je drei Sitzen, sehr komfortabel, sogar besser als im Flugzeug.

In Kuala Lumpur angekommen sind mir schon bei der Einfahrt die recht herunter gekommenen Wohnhaeuser aufgefallen.
Wir sind direkt in Chinatown untergekommen, aber das Hostel sagt uns nicht so recht zu. Daher machen wir uns ohne Gepaeck auf den Weg, ein anderes zu finden. So kommen wir durch's Goldene Dreieck, wo es sehr viele hochpreisige Shoppingcenter gibt. Eines davon ist das Lot 10, sieht zwar von innen ganz interessant aus, aber die Laeden und ihre Preise lassen zu wuenschen uebrig (alles viel zu teuer!). Am Abend finden wir dann doch noch ein anderes Hostel und beschliessen, am Morgen ersteinmal umzuziehen.

Kuala Lumpur bei Nacht

Kuala Lumpur bei Nacht

Wir sind endlich in einem anderen Hostel. Dieses liegt auch in Chinatown, ist aber etwas schoener und wir haben ein Fenster in unserem Zimmer.
Nach unserem Umzug starten wir zur Stadterkundung. Als erstes finden wir uns an der Old KL Railway Station wieder, gegenueber davon steht das Railway Administration Building. Beides sehr schoene Gebaude im neomaurischen Stil, das Administration Building wurde zum Ende des I.WK fertiggestellt. Der Hauptbahnhof wurde 1910 im maurischen Stil erbaut. Dem um die Jahrhundertwende bekannten britischen Architekten A. B. Hubbock gelang es, dass der Bahnhof den Eindruck von einem Palast hervorruft. Anlässlich einer Renovierung im Jahre 1986 wurde der Bahnhof gründlich modernisiert und mit Klimaanlagen ausgestattet.

Die National Mosque (nationale Moschee) konnten wir leider nur von aussen betrachten, es war gerade Gebetsstunde und ausserdem ist ja heute Freitag. Malaysias Nationalmoschee befindet sich in der Nähe des Hauptbahnhofs und ist vor allem durch ihr gefaltetes Dach ein markanter Punkt in der Innenstadt.

Von da aus ging es durch die Lake Gardens ("Taman Tasik Perdana"). Dieser fast in der Innenstadt von Kuala Lumpur gelegene Park, stammt aus dem Jahre 1880. Der Park ist etwa 91,6 Hektar groß und hat in der Mitte einen künstlich angelegten See.

Weiter ging's ueber den ASEAN Sculpture Garden und das National Monument zum Dataran Merdeka. Der Platz der Unabhängigkeit, wie der große Platz mitten im Herzen von Kuala Lumpur heißt, ist ein wichtiger historischer Punkt für alle Malaysier. Hier wurde am 31. August 1957 die britische Flagge eingeholt und die Flagge Malaysias gehisst, an der Stelle, wo heute der mit 100 Metern wohl höchste Fahnenmast der Welt steht. Der ganze Platz war früher das Sportfeld des Selangor Clubs, das Clubhaus wurde 1910 im Tudorstil erbaut; es steht immer noch gut restauriert am Rande des Platzes.

Schraeg gegenueber vom Platz der Unabhaengigkeit befindet sich das Sultan Abdul Samad Building, hier sticht besonders der Uhrturm hervor. Das Gebaeude wurde mit maurischen Stilelementen, glänzenden Kupferkuppeln und einem 130 Meter hohen Uhrturm erbaut. Das Gebäude wurde von den Architekten Norman und Bidwell geschaffen. Es wurde im Jahre 1897 nach mehr als zweijähriger Bauzeit fertiggestellt. Es war lange der Verwaltungssitz der Briten, danach waren hier die unterschiedlichsten Regierungsstellen zu Hause.
Vor wenigen Jahren zogen die malaysischen Justizbehörden hier ein.

Sultan Abdul Samad Building

Sultan Abdul Samad Building

Die Jamek Moschee haben wir nur von weitem gesehen auf unserem Weg zum Kuala Lumpur Tower. Hier haben wir es uns natuerlich nicht nehmen lassen, mit dem Lift nach oben zum Observationsdeck zu fahren und die Aussicht zu geniessen.

Kuala Lumpur Tower von unten

Kuala Lumpur Tower von unten

Ausblick vom KL Tower

Ausblick vom KL Tower

Zum Abschluss unserer Tour haben wir den Central Market bestaunt, der uns aber nicht wirklich vom Hocker gerissen hat. Der Zentralmarkt war vor etwas ueber 50 Jahren noch der große Markt der Stadt, wo die Leute ihren gesamten Lebensbedarf kauften.

Gestern haben wir es durch unseren Umzug ja nicht hinbekommen, zeitig unterwegs zu sein. Daher hiess es heute fuer uns zeitig aufstehen, denn wir wollen zu den Petronas Twin Towers. Uns wurde von anderen Gaesten des Hostels gesagt, man muss echt zeitig da sein, am besten VOR oder spaetestens 08:00 Uhr, um Karten zu bekommen. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, sind mit der Putra, das ist hier die S-Bahn, zum KLCC (Kuala Lumpur City Center) gefahren. Dort befinden sich auch die Twin Towers. Aus der Bahn raus waren wir erst einmal etwas planlos, da wir nicht wussten, welche Richtung wir laufen mussten. Wie immer musste ein Einheimischer dran glauben und unsere Frage nach dem Wohin? beantworten. Er gab uns eine grobe Richtung und wir haben uns dann auch recht schnell zur Kartenausgabe gefunden.
Puenktlich 08:00 kamen wir da an. Aber es gab Leute, die waren schon vor uns da. So mussten wir uns in die Reihe der Wartenden einreihen und es kamen immer mehr Leute. Wir wussten, dass etwa 1000 Tickets pro Tag ausgegeben werden. Etwa 08:30 ging es dann los, der Ausgabeschalter wurde geoeffnet und die ersten Karten wurden verteilt. Wir standen immer noch in der nicht endend wollenden Schlange, und es wurden mittlerweile angezeigt, dass nun Karten fuer 10:00 Uhr ausgegeben wurden. Hmm, da muessen wir ja ein ganzez Stueckchen Zeit ueberbruecken. Aber dann kam einer der Kartenverteiler an und gab uns Karten fuer 09:30 Uhr. Dass hiess jetzt, wir haben noch etwa 25 min Zeit, um uns die Ausstellung anzuschauen. Ha, doch weit gefehlt! Wir hatten gerade mal 15 min, denn bereits 10 min vor unserer Zeit mussten wir durch die Kontrolle (wie beim Flughafen) gehen und dann gings auch schon los.

Mit einem der Lifts ging es in 41 sec in die 41. Etage, sprich wir sind mit 1 Etage je Sekunde da hoch gefahren. Insgesamt haben die Twin Towers jeder 88 Etagen, und die Skybridge, auf der wir nun rumlaufen durften, verbindet die 41. und 42. Etagen der Tuerme miteinander. Auf der Skybridge konnten wir rumlaufen und Fotos schiessen, soviel wir wollten.
Die Petronas Towers wurden von den fünf Pfeilern des Islam inspiriert und sind das Zentrum Kuala Lumpurs. Die Türme beherbergen unter anderem die Petronas Philharmonie sowie die Petronas Performing Arts Group.

Verglichen mit dem gestrigen Besuch des Kuala Lumpur Towers war die Aussicht hier nicht besonders doll, aber dafuer, dass es kostenfrei war, war es dann doch ok. Der ganze Besuch der Skybridge dauerte uebrigens nicht viel laenger als 5 min. Dann wurden wir von dem "Tourguide" wieder herauskomplimentiert. Schade! Die Petronas Twin Towers sind insgesamt 452 m hoch, die Skybridge ist etwa bei 160 bis 170 m anzusiedeln. Der KL Tower dagegen ist der dritthoechste Fernsehturm der Welt mit seinen 421 m.
Als wir dann wieder festen Boden unter den Fuessen hatten, sind wir noch ein wenig durch das KLCC gebummelt, eines der groessten Einkaufscentren Kuala Lumpurs. Was hier natuerlich nicht ausbleibt, dass hier vor allem mittel- bis hochpreisige Laeden angesiedelt sind.

Blick nach unten von der Skybridge

Blick nach unten von der Skybridge

Als wir davon genug hatten, sind wir mit der Putra nach Little India gefahren, um zu sehen, wie der Nachtmarkt hier so ist. Leider war es etwas enttaeuschend fuer uns, viele der Staende waren noch nicht aufgebaut und die die schon aufgebaut waren, hatten Tuecher, Tuecher und nochmal Tuecher.

Dann haben wir es doch noch geschafft, uns die Jamek Moschee anzuschauen. Dafuer mussten wir unsere Hosenbeine an die kurzen Hosen anzippen und durften in die Moschee hinein gehen. Die Moschee liegt in der City, in der Jalan Tun Perak und ganz nahe am Dataran Merdeka, dem Platz der Unabhängigkeit, genau an der Stelle, wo sich die ersten Siedler niederließen. Es ist der Zusammenfluss der Fluesse Gombak und Klang, ein Platz, der als Geburtsort von Kuala Lumpur bezeichnet wird. Erst im Jahre 1910 erbaut, ist die Moschee ein sehr markantes sakrales Bauwerk. Der Baumeister war Arthur Benison Hubbard, der großes Interesse an orientalischen Baukünsten und Baustilen hatte und der sich hier stark von dem indischen Mogulstil beeinflussen ließ.

Zurueck in unserem Hostel beschliessen wir, uns Chinatown mal bei Nacht anzuschauen. Als wir durch die kleinen Gassen und entlang der Staende schlendern, bleibt es nicht aus, dass wir immer wieder von den Haendlern angesprochen werden, dass wir doch etwas kaufen sollen. Irgendwie hab ich mich hier wie in Aegypten bzw. der Tuerkei gefuehlt. Alle Preise sind verhandelbar und wenn man nix kaufen moechte, dann laesst man es eben.

Gestern war es nun doch ein recht langer Tag und wir haben uns mal wieder richtig ausgeschlafen.
Dann sind wir nach einem kleinen Fruehstueck mit dem Bus Nr. 11 von der Hongkong Bank aus zu den Batu Caves gefahren. Das ganze hat uns 2 RM pro Person gekostet, das sind nicht mal 45 Eurocent. Die Fahrt dauerte etwa 30 min, ging durch Kuala Lumpur City, die Randbezirke und endete fuer uns an den Caves.

Eingang zu den Batu Caves

Eingang zu den Batu Caves

Von Weitem sahen die Caves richtig imposant aus. Ist man dann die vielen Stufen (so um die 270 Stufen) hoch gelaufen, sieht das auf einmal ganz anders aus. Es ist schmutzig, feucht, riecht fuerchterlich nach Abwasser ( ... und altem Klo ...puh ...) und wir haben versucht zu verstehen, warum im Januar/ Feburar so viele Leute hierher kommen und ihren Glauben manifestieren. Fuer uns war das nicht ganz verstaendlich, aber vielleicht sind wir auch zu pingelig, was unseren Anspruch an Sauberkeit anbetrifft.
Zurueck fahren wir auch wieder mit dem Bus und erwischen den Fahrer und Kassierer, mit denen wir schon hingefahren sind.

Am spaeten Nachmittag machen wir uns nochmal auf den Weg, die Tempel in unserer nahen Umgebung zu erkunden.

Sze Ya Tempel

Sze Ya Tempel

Nach einigem Verlaufen (die Stadtkarte entpuppte sich hierfuer als recht ungenau) haben wir den Sze Ya Tempel gefunden, ein Chinesischer Tempel, der 1896 errichtet wurde. Des weiteren haben wir den Sri Maha Mariaman Tempel besucht, der lt. Reisefuehrer der wohl prächtigste Hindutempel von ganz Malaysia sein soll. Der Tempel liegt in der Jalan Bandar, nahe am Stadtzentrum und wurde im Jahre 1873 gebaut. Die bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Verzierungen und Ornamente sind fein geschnitzt, mit Gold eingelegt und in sehr zeitaufwendiger Handarbeit hergestellt worden. Der Tempel genießt bei den Hindus nicht allein in Malaysia hohe Wertschätzung. Hier ist auch angeblich der riesige Prozessionswagen zu sehen, auf dem sich die Statue des Gottes beim jährlichen Thaipusam-Fest befindet, den wir leider nicht gesehen haben.

Sri Maha Mariaman Tempel

Sri Maha Mariaman Tempel

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In ein paar Tagen werden wir nach Asien fliegen und werden euch dann auf dieser Seite mit unseren Eindrücken beglücken.
Details:
Aufbruch: 01.06.2006
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 14.08.2006
Reiseziele: Singapur
Malaysia
Thailand
Finnland
Der Autor