Let's ROCK the world - Eine Kletterweltreise
Osterprozessionen in Antigua - vor Ostern :)
16.4.2010 bis 19.4.2010
Auf dem Weg von Semuc nach Antigua wechselten wir den Bus in Guatemala City. Die Hauptstadt ist ein wahrer Moloch: riesig, laut, dreckig und gefährlich.
Das nur 45min entfernte Antigua ist das komplette Gegenteil.
Ankunft in Antigua. Erst im Nachhinein haben wir bemerkt, dass wir in die Intimsphäre des Busfahrers (hinten links) eingedrungen sind. Taktvoll wie wir sind, stellen wir das Foto doch gleich mal ins Netz!
Zufällig kamen wir mit hunderttausend anderen Besuchern in Antigua an, denn zu Ostern pilgert halb Guatamala in diese Stadt um den Prozessionen beizuwohnen.
Wir lieben ja Herausforderungen und hatten deshalb kein Hostel vorgebucht. Nach unzähligen Versuchen haben wir dann eine nicht weiter nennenswerte Unterkunft gefunden und für die folgenden zwei Nächte unser eigentliches Ziel, das Hostel "Dionysos" reserviert.
Um das Loch im Magen zu stopfen folgten wir der Empfehlung unseres Freundes Eyal, der zuvor in Antigua war, und wurden nicht enttäuscht. Dort trafen wir einen Backpacker aus Melbourne, der den allerbesten Rum verkostete. Das Schokoladen- und Zimtaroma ist ihm leider entgangen, da er von Geburt an keinen Geruchssinn besitzt (auf Reisen oft von Vorteil). Der billigste Fusel hätte es also auch getan..
Während der "Semana Santa" steht die ganze Stadt Kopf. Da werden alle Straßen gesperrt, in mühevoller Kleinarbeit farbenprächtige Blütenteppiche gestreut, die Guatemalteken werfen sich in traditionelle Gewänder und an jeder Ecke wird gebrutzelt.
Wenn man das Endergebnis sieht (nächstes Bild), kann man sich vorstellen, wie lange die Herstellung des Blütenteppichs dauert.
Die Prozession dauerte den ganzen Tag!
Da man dies als Heide kaum adäquat beschreiben kann, lassen wir lieber Bilder sprechen.
Zu melancholischer Musik wankend wird das Holzpodest mit einer Marienfigur den ganzen Tag bei brütender Hitze durch die Straßen Antigua's getragen.
Bei den jüngeren Gläubigen beliebte Utensilien: Turnschuhe, MP3-Player und Smartphone.
Erst stundenlang am Blütenteppich gewerkelt - dann einmal mit dem Festumzug drüber und alles ist pfutsch!
Für den kleinen Hunger zwischendurch.
Die Mode des Tages, nur wir waren nicht vorbereitet.
Angesteckt von dem Geschehen machten wir auf dem Heimweg unsere eigene Prozession. Die Kuh haben wir später an Kinder verschenkt.
auf dem Markt waren wir eigentlich zum einkaufen fürs Abendessen. Mit dem verschenken der Kuh haben wir Krieg unter den Kids ausgelöst...
"Genug Kultur, lass uns einen Berg besteigen", dachte wir uns, als wir am nächsten Morgen Richtung Pacaya (einem aktiven Vulkan) aufbrachen.
Als uns das Colectivo am Bergfuß absetzte, waren wir schon von Gäulen umzingelt. Die modernen Gauchos spekulieren auf faule Touristen und preisen ihre "Taxi ecologica" auf dem ganzen Weg (!) nach oben an. Fragt nicht, wie es Sylv mit ihrer Pferdehaarallergie erging...
Vulkan im Morgennebel
Der Pacaya hat vor 10 Monaten das letzte Mal Lava gespuckt. Bis vor kurzem konnte man noch Marshmallows über die Glut halten, heute sieht man nur noch ein Rauchfähnchen.
In einem Schacht ist es so heiß, dass sich das Holz selbst entzündet!
KJ hat sich lieber ein Taxi genommen. Der Aufstieg zu Mirador in Semuc Champey hatte ihr als Wanderausflug gereicht.
Unterirdische Sauna aus Vulkangestein.
Eine weitere Attraktion Antigua's ist der Marktplatz. Es gibt nichts, was es dort nicht gibt: Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch, Klamotten, Stoffe, Gemälde, Schuhe, Antennen, Hühner, Autoradios, tote Schildkröten...nur Kokosmilch konnten wir nicht finden, obwohl an jedem Baum in Guatemala Kokosnüsse hängen.
Für die Einen ist es ein toter Frosch, für die Anderen die skurrilste Geldbörse der Welt.
Die Einkäufe vom Markt hat Sylvie im Hostel verarbeitet. Kokos-Curry mit Fisch und dazu Guacamole, yum
Von Antigua reisten wir weiter zum Lago Atitlan, um dort die Seele baumeln zu lassen. Ob das gelang, lest Ihr im nächsten Bericht!
| Aufbruch: | 22.03.2011 |
| Dauer: | 13 Monate |
| Heimkehr: | 15.04.2012 |
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