Südostthailand und Kambodscha

Reisezeit: Februar / März 2011  |  von Stefan Böhm

08./09.03 Sihanoukville

08.03. Von Kep nach Sihanoukville

Um 10:00 soll ich abgeholt und zum Minibus gebracht werden, der dann um 10:30 startet. Die Zeit nach dem Frühstück bis dahin verbringe ich mit bearbeiten meines Tagebuchs. Es ist der Fahrer, der mich gestern hergebracht hatte, der jetzt wieder auftaucht und sich mit vielen tiefen Verbeugungen entschuldigt, dass er gestern Abend nicht mehr aufgetaucht ist. "Geschäfte". Ich glaub ich spinne. ''Ist mir egal sage ich ihm. Ich bin dann eben zum Krabbenhafen gelaufen und habe Geld gespart. Um 10:15 fahren wir zu dem Platz an dem ich gestern am Meer unten auch mit dem Bus angekommen bin. Sein Kumpel oder was auch immer stellt meinen Koffer in seinen Laden und meint, ich müsse noch etwa 10 Minuten warten. Als er wieder weg ist meint mein doch tatsächlich, ich solle ihm einen Dollar geben. Na so weit kommt es noch. "Gestern hättest du Dir 5 USD verdienen können, wenn Du aufgetaucht wärst. Lass Dir Deinen Dollar von Deinem Kumpel geben. Für mich ist das Abholen umsonst." Wenn man so was anfängt spricht sich ganz schnell herum, dass man mit dem Zubringerdienst auch Geld verdienen kann und es hat sich mit dem kostenlosen Einsammeln.

Zentraler Platz in Kep wo auch die Überlandbusse anhalten.

Zentraler Platz in Kep wo auch die Überlandbusse anhalten.

10:45 ging es dann los und der Fahrer hat noch mehr Gäste aufgelesen bis der Minibus voll war. Ich hatte mich auf den Notsitz neben der Schiebetür gesetzt weil ich da mehr Platz für die Beine habe. Allerdings ist der Bus schon älter und der Sitz wackelt ständig hin und her.
Bei einer Pause unterwegs merke ich irgendwann, dass sich ein Mann mit Krücken mit drei Mädchen auf Deutsch unterhält. Das heißt, das wir von 9 Fahrgästen 5 Deutsche, bzw wie sich herausstellt 4 Deutsche und ein Österreicher sind. Der Österreicher lebt in Kambodscha und ist auf dem Weg nach Pattaya um einen Bekannten zu besuchen. Ich bekomme noch mit wie der den drei Mädchen etwas von einem Kinderheim erzählt, für das er wohl tätig ist und NGO Arbeit und die drei sind ziemlich beeindruckt.
Um 12:30 sind wir in Sihanoukville wo wir im Zentrum rausgeworfen werden. Leider fährt er nicht die drei wichtigen Stadtteile an. Mit einem Italiener und einer Koreanerin teile ich mir ein TukTuk zum Victory Hill. Erst will er 6 USD. Dann einigen wir uns auf drei. Sie wollen sich eine Bungalowanlage anschauen am Anfang einer kleinen Gasse zum Victory Hill hoch. Ich habe meine Reservierung im La Reserve, noch 50-100 Meter den Berg hoch.
Mein Hotel Le Reserve klingt nicht nur französisch, sondern es ist wohl tatsächlich ein französisches Hotel mit französischem Eigentümer oder zumindest Manager und französischem Restaurant. Das Zimmer ist toll, nur an den Terrakotta Boden mit den breiten Fugen muss ich mich erst gewöhnen. So etwas finde ich als Hotelfußboden nicht so wirklich passend. Dafür gibt es einen tollen Balkon vor jedem Zimmer mit Blick auf den riesigen Pool und auf das Meer.

Wi-Fi ist auch wieder kostenlos. Das Zimmer ist mit 40 USD allerdings auch mein teuerstes in ganz Kambodscha. Es sind zwei Franzosen hier, die zum Hotel gehören, Ein etwas korpulenterer, gemütlicher, Weißhaariger und ein etwas Jüngerer, drahtiger, der meist an der Rezeption sitzt sofern das kein junger Kambodschaner macht, Der Ältere scheint mehr für Internet und so zuständig zu sein. Wer der Chef ist kann ich nicht sagen. Der junge Kambodschaner an der Rezeption will mir bis morgen eine Busfahrkarte zur Grenze besorgen. Es soll 7 USD kosten. Es gibt auch Bustickets bis nach Trat wo ich übermorgen hin will, aber das würde 23 USD kosten. Außerdem möchte ich sehen wie es "auf eigene Faust" funktioniert.
Die Fahrt vom Zentrum hier raus war ziemlich lange. Zum Glück gibt es ganz in der Nähe zum einen das beste Seafoodrestaurant, das Chhne Meas und auf dem Weg dahin die Airport Disco. Beide werde ich heute Abend besuchen. Damit ist die Abendunterhaltung gesichert. Den Mittag verbringe ich - alleine - am Pool. Allerdings habe ich erst einmal sehen müssen, wo ich ein Handtuch für den Pool herbekomme. Überhaupt scheint das Hotel ziemlich ausgestorben zu sein. Es ist an sich schon nicht sehr groß und es scheinen nur sehr wenige Gäste anwesend zu sein.
Wie geplant bin ich zum Abendessen ins Chhne Meas. Das ist ein Riesenrestaurant mit lauter runden 10er Tischen. Außer mir ist aber nur noch eine Gruppe da und die gehen während ich noch wähle. Auf der ersten Seite sehe ich gleich "Rohen, marinierten Fischsalat mit irgendwas". Ich bin zwar kein Salatfan, aber den muss ich jetzt endlich probieren. Angeblich soll Sihanoukville berühmt sein für seine Jakobsmuscheln. Leider kann ich auf der gesamten umfangreichen Karte keine finden. Sehr schade. Auf die habe ich mich so gefreut. Also nehme ich eine Portion "gebratene Blood Claim", die mir nicht mehr sagen, als das es sich um Muscheln handelt und nachdem man alles in Klein auswählen kann, noch eine Shrimpsuppe. Die ist mit 5 USD für die kleine Portion am teuersten.
Ehrlich gesagt waren die Shrimps dann auch das einzige was mir wirklich geschmeckt hat. Wohlgemerkt nicht die Suppe, weil die eher nach gewürztem Kochwasser geschmeckt hat und die Kräutereinlagen weitgehend eh nicht essbar waren. Die Muscheln waren komisch und der Salat nur zitronensauer und sehr scharf. Für das ganze habe ich dann stolze 16 USD gezahlt. Mit einem großen und einem kleinen Bier und Reis natürlich. Aber trotzdem recht teuer. Wobei das Restaurant natürlich nichts dafür kann wenn ich "falsch" wähle.

Seafood ganz frisch?!?

Seafood ganz frisch?!?

Wie geplant bin ich als nächstes in die Airport Disco und kann nur sagen, ein absolut cooler Laden. Der wäre auch cool wenn er so in Stuttgart stehen würde, was wegen der Temperaturen natürlich leider nicht geht. Sie ist wie ein zum Meer hin offener Hangar mit einer echten Antonov als Dekoration drin. An der Rückwand eine große Bar, davor zwei Billardtische. Neben den Tischen eine Bühne für Lifekonzerte mit kleiner Tanzfläche davor, dann kommen an der Seite Sofagruppen und in der Raummitte Stehtische. Am Rand zum Meer hin gibt es noch richtige Tische, wo man auch essen kann. Schade das fotografieren nicht erlaubt ist. Bis 22:30 wird mehr gemischte Musik aufgelegt, dann kommt reine Housemusik. Zumindest war das so, so lange ich da war. Aber ich bin gegen 23:30 dann gegangen.

09.03. Wieder einam eine Lebensmittelvergiftung

So, jetzt hat es mich richtig erwischt. Es war wohl nicht nur geschmacklich, sondern auch gesundheitlich die falsche Wahl. Ich habe mir eine ordentliche Lebensmittelvergiftung eingefangen. So langsam kenne ich das ja. Beim Frühstück war noch alles ok. Das sehr spärliche Frühstück besteht aus Kaffee und ein paar Scheiben Baguette mit etwas Marmelade und Butter. Für alles andere muss man zuzahlen. Bei dem Übernachtungspreis finde ich das heftig. Aber das ist wohl eher französische Lebensart. Von einem TukTuk lasse ich mich für 5 USD erst zu einem Tempel und dann zum Denkmal mit den Goldenen Löwen fahren.
Der Tempel lieg auf dem Victory Hill, ist recht hübsch und man hat eine ganz nette Aussicht auf Sihanoukville. Es sind überraschend viele ältere Touristen hier aber da fällt mir ein, dass ich heute Morgen beim Blick aus meinem Fenster ein großes Kreuzfahrtschiff an einer Mole liegen sehen habe. Ob hier öfter solche Potte anlegen?

Das Löwendenkmal ist etwa 40 Jahre alt, ziemlich imposant und das Zentrum eines Kreisverkehrs zwischen Stadtzentrum und Strandregion und heute so etwas wie das Wahrzeichen Sihanoukvilles. Die Strandregion wollte ich heute in erster Linie einmal studieren.

Nachdem ich den Zugang zum Strand einmal gefunden hatte, war das Thema aber auch sofort wieder erledigt. Zum Baden nach Sihanoukville? Niemals. Da fallen mir auf Anhieb mehrere Strandregionen ein die mir hundertmal lieber sind. Hier stehen auf einem Sandstreifen von vielleicht 15 Meter Strandliege an Strandliege in Zweierreihen. Nicht einmal Tischchen als Ablagen passen mehr dazwischen. Dahinter kommt ein Fußgängerweg und direkt danach Kneipe an Kneipe. Man könnte statt dem Weg auch einen Weg durch die Kneipen nehmen um Schatten zu haben. Ich habe in der ersten Kneipe rechts, dem Blue Dolfin, einen Mangoshake getrunken der relativ wenig nach Mango geschmeckt hat. Allerdings muss ich zugeben, dass die runden Korbstühle schon extrem bequem sind. Nervig sind auch die vielen Händler und Damen die Massage und Maniküre anbieten. Die gibt es natürlich anderswo auch, aber nicht so viele.

Zugang zum Meer

Zugang zum Meer

Serendipity Beach - Richtung Süden

Serendipity Beach - Richtung Süden

Serendipity Beach - Richtung Norden

Serendipity Beach - Richtung Norden

Das ist also Serendipity Beach, der wichtigste Strand in Sihanukville bzw Kambodscha

Das ist also Serendipity Beach, der wichtigste Strand in Sihanukville bzw Kambodscha

Ich habe mich kaum noch dazu aufraffen können, mich wieder auf den Weg zu machen, zumal es meinem Kreislauf immer schlechter gegangen ist und mir ganz allgemein immer schlechter wurde. Dann schaffte ich es aber doch und ging los. Ich wollte ein Stück weit laufen bevor ich ein Tuck Tuck anhalte, aber das habe ich dann recht schnell bleiben lassen und engagierte den nächsten Fahrer den ich antraf für 4 USD. Unterwegs lies ich ihn noch kurz an einem Supermarkt halten um Kampotpfeffer als Mitbringsel und etwas zu trinken zu kaufen.
Im Hotel habe ich eine Buskopan gegen die Magenkrämpfe genommen und bin den Rest des Tages zwischen Bett und Toilette gependelt. Zwar habe ich am Abend überlegt, ob ich irgendeine Kleinigkeit essen kann es aber ganz schnell gelassen. Am Spätnachmittag habe dann noch Schüttelfrostphasen dazu bekommen und vorübergehend die Klimaanlage ausgemacht. Drei Stunden Schlaf am Nachmittag haben aber schon einmal ganz gut getan.

© Stefan Böhm, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 09.02.2011 soll es wieder los gehen. Nichts wie weg aus unserem Winter. Von Bangkok aus soll es auf dem Landweg mit kleinem Umweg über Ayutthaya nach Kambodscha gehen. Dort möchte ich mich 3-4 Wochen aufhalten und das Land erkunden. Über Sihanoukville möchte ich mit dem Schiff wieder nach Thailand zurück und dort noch etwas den Südosten anschauen.
Details:
Aufbruch: 09.02.2011
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 19.03.2011
Reiseziele: Kambodscha
Thailand
Türkei
Deutschland
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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