Abenteuer Südindien

Reisezeit: Februar / März 2010  |  von Stefan Böhm

18./19.02. Kanjakumari

Die TukTuk-Fahrer wollten heute morgen 80 - 100 RS zum Busbahnhof. Ich war erst einmal entrüstet, bis ich merkte, dass der Busbahnhof für die Busse nach Kanjakumari ein anderer ist als der an dem ich angekommen war und ewig weit draußen liegt.
240 Kilometer sind es nach Kanjakumari und mein Bus, in dem ich mit meinem Gepäck einmal wieder auf die Hinterbank verfrachtet worden bin, hat offensichtlich keinerlei Federung mehr. Jedes Schlagloch schlägt unmittelbar auf mein Kreuz und meine Bandscheiben durch. Zum Glück ist der Bus den größten Teil der Strecke nur teilweise besetzt, so dass ich trotzdem einigermaßen bequem die fast 6 Stunden hinter mich bringe. Unterwegs haben wir irgendwo im Nirgendwo eine Pause eingelegt.
Erfreulicherweise hat mir die Rezeption im Padman noch ein Zimmer im Maadhini Hotel reserviert. Ursprünglich wollte ich mit dem Minibus fahren, das vom Padman "Reisebüro" betrieben wird, aber mit dem wäre ich um 02:00 Nachts in Kanjakumari angekommen. Daraufhin meinte ich "Das mache ich nur, wenn ich dann dort schon ein Zimmer habe". Im Maadhini meinten sie aber, ab Mitternacht geht nichts mehr mit Check in. Daraufhin stellte dann selbst mein Mann im Padman fest, dass ich dann doch lieber mit dem regulären Bus fahre.
Mein Zimmer hat einen kleinen Balkon und Meerblick. Leider ist die Klimaanlage defekt und bläst mir genau gegen den Kopf. Was ich nicht verstehe ist, dass das Maadhini sein Freilufrestaurant nach "hinten" raus und unterhalb des Straßenniveaus gelegt hat und nicht vorne raus mit Blick aufs Meer. So kommt man sich vor wie in einem Kellerloch.

Mein Bus nach Kanjakumari

Mein Bus nach Kanjakumari

Mitfahrer

Mitfahrer

unterwegs

unterwegs

unterwegs

unterwegs

Blick aus meinem Zimmer

Blick aus meinem Zimmer

und in die andere Richtung

und in die andere Richtung

auf die Tiruvalluvar Statue

auf die Tiruvalluvar Statue

Zum Abendessen habe ich gestern Fisch Tikka und die obligatorische Suppe vorab bestellt. Es war absolut lecker. Gestern morgen hatte ich Durchfall und wegen der Busfahrt eine Immodium Akut genommen. Heute Morgen auf dem Weg zum Bahnhof ist der Durchfall dann wieder durchgebrochen oder wegen dem Fisch gestern Abend neu aufgetreten. Auf jeden Fall habe ich es gerade noch auf mein Hotelzimmer zurück geschafft, wo das Hotelpersonal gerade dabei war, die Aircondition und die Dusche zu reparieren. Aus der Dusche kommt nämlich kaum Wasser. Beides habe ich beim Gehen reklamiert und bin jetzt erfreut, dass sich doch tatsächlich etwas getan hat.
Ach ja, um 05:45 klingelte heute morgen das Telefon "Sonnenaufgang 06:20". Den Service finde ich ja grundsätzlich ganz nett, einmal davon abgesehen, dass ich Morgenmuffel bin. Ärgerlich ist nur, wenn es dann so bewölkt ist wie heute und vom Sonnenaufgang kaum etwas zu sehen ist.

Hotelrestaurant

Hotelrestaurant

Nach dem Toilettengang bin ich wieder aufgebrochen und habe mir die Kirche angeschaut, die für einen so kleinen Ort erstaunlich groß ausfällt. Die Kirche ist wie wohl die meisten in Indien in gotischem Stil gebaut, aber schneeweiß. Das sieht recht gut aus. Während ich auf die Kirche zulaufe höre ich eine Kapelle spielen uns sehe dann, dass eine Hochzeit stattgefunden hat und die Gesellschaft gerade die Kirche verlässt. Das bedeutet für mich, dass ich mir die Kirche von innen mit voller, bunter Beleuchtung begutachten kann.

Als nächstes stand das Vivakananda- Denkmal auf dem Programm. Das Denkmal ist auf zwei kleinen Inselchen verteilt, die mit einem kleinen Fährverkehr angelaufen werden. Das Gebäude auf der einen Insel ist schon recht alt. Die Statue auf der Nachbarinsel aber wohl erst vor 5 Jahren gebaut worden. Das Problem ist, dass es nur zwei Fähren gibt, die im Kreis fahren und zu klein sind, um den Andrang zu bewältigen, was dazu führt, dass man insgesamt mit 30 - 45 Minuten Wartezeit auf die Boote rechnen muss.

Warten auf die Fähre

Warten auf die Fähre

Vivekananda Dankmal

Vivekananda Dankmal

Der übliche Markt um den zentralen Tempel

Der übliche Markt um den zentralen Tempel

Der zentrale Tempel von Kanjakumari ist größer als es hier den Anschein hat.

Der zentrale Tempel von Kanjakumari ist größer als es hier den Anschein hat.

Zum Abendessen war ich wieder in Restaurant vom Maadhini. Wie gestern war es auch heute wieder gut besucht. Neben ausländischen Touristen sind auch recht viele Inder anwesend. Heute habe ich Maiscremesuppe (noch so eine Standardsuppe in Indien) und ein Fischcurry mit Reis gegessen. Anschließend habe ich mir an der Bar ein Bier geholt und bin auf mein Zimmer. Bisher hatten alle Hotels in denen ich abgestiegen bin Star World und HBO empfangen, die Filme auf englisch zeigen.

© Stefan Böhm, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer 8-wöchigen Indienrundreise 1992 bei der ich überwiegend im Norden unterwegs war, folgt diesmal eine Reise durch Südindien mit Schwerpunkt Tamil Nadu, "das Urindien" sozusagen.
Details:
Aufbruch: 02.02.2010
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 09.03.2010
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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