Abenteuer Südindien

Reisezeit: Februar / März 2010  |  von Stefan Böhm

08./09.02. Pondicherry: Stadtrundfahrt

Um kurz nach Neun war ich (mit der Riksha) beim Touristoffice und fragte wieder nach der Tour. Ich soll um 09:30 wiederkommen hieß es. Die Tour startet dann um 09:45. Also bin ich wieder ins Le Cafe und wäre beinahe zu spät zurück gekommen nachdem der Kellner mich mit Cappuccino und Rechnung jeweils warten lies. Irgendwann bin ich dann aufgestanden und zum Zahlen zu ihm hin "I have to go".
Es waren überraschenderweise nur drei Inder und sonst lauter Ausländer dabei. Das ist hier in Indien ganz ungewöhnlich. Sonst ist es umgekehrt.
Als erstes waren wir im Ashram von Sri Aurobindo, der zwar vor einigen Jahren gestorben ist (wie seine französische Wegbegleiterin), der aber in Pondicherry offensichtlich noch eine maßgebliche Macht darstellt. Der kurze Besuch im Ashram hat mir gezeigt, dass so etwas nichts für mich ist. Diese verzückte Anbetung eines Verstorbenen Yogalehrers und Philosophen - mehr war er nicht - damit komme ich nicht klar.

Innen ist fotographieren leider verboten.

Innen ist fotographieren leider verboten.

Da finde ich den bunten, lebhaften Ganeshatempel schon ansprechender. Nächstes Ziel ist das Pondicherry Museum. Es ist nichts besonderes, aber wenn man schon einmal hier in Ponidcherry ist, ganz nett anzuschauen.

Ganmeshatempel

Ganmeshatempel

Anschließend ging es raus aus Pondicherry zum "Wasserpark". Eine Bootsfahrt war angesagt, ähnlich den Backwaters in Kerala. Eine halbe Stunde kostet 40 RS und das ganze kommt mir ziemlich lächerlich vor. So scheint es den anderen auch zu gehen. Es war immerhin noch besser, als 30 Minuten auf dem Parkplatz herumzustehen.

Dann ging es zurück in die Stadt zu dem von den Franzosen angelegten Botanischen Garten. Auch der hat schon bessere Tage gesehen und kommt recht verwahrlost daher.

Nächster Programmpunkt war unser Mittagessen im Restaurant des Salt & Pepper Hotels. Das vegetarische Essen (zwei Reissorten, eine Würzpaste mit den typischen Käsewürfeln und eine Scheibe Nan war würzig und recht lecker. Jetzt ging es zurück zum Touristoffice wo drei weitere Gäste zustiegen.
Als nächstes besichtigten wir die Kirche "Sacred Hearts", eine sehr farbenfrohe katholische Kirche.

Von hier aus ging es wieder aus der Stadt in das 14 Kilometer entfernte Auroville, dem Projekt der Gefährtin Aurobindos. Hier sollen Menschen aus allen Nationen, mit allen Glaubensrichtungen etc frei und in Frieden zusammen leben. Den Mittelpunkt der Anlage bildet eine Goldene Kugel, die offiziell aber von Touristen nicht betreten werden darf, weil es ein "Raum der Andacht und Konzentration" ist. Hier drin soll eine Glaskugel sein, die das von oben einfallende Licht bricht und die von der deutschen Firma Zeiss gebaut worden ist. Wir mussten uns aber mit einem Blick aus der Ferne vom offiziellen Aussichtspunkt aus begnügen. Um da hin zu kommen, mussten wir erst ein 10minütiges salbungsvolles Video über uns ergehen lassen und dann einen Kilometer weit laufen. Nur Alte und Gehbehinderte werden das größte Stück gefahren.

Als "Krönung der Tour" durften wir dann noch 30 Minuten am Strand nördlich von Pondicherry verbringen. Immerhin hat man mit dieser Tour mehr oder weniger alles Sehenswerte in Pondicherry gesehen und das sagt mir, dass ich hier nicht unbedingt noch einmal herkommen muss. Zumal der Strand, anders als vom Know-How Autor beschreiben, schmutzig und nicht wirklich zum baden geeignet ist.
In einem recht netten Internetcafe habe ich endlich einmal zwei Mails geschrieben. Ach ja, gestern habe ich zwei Postkarten zur Post gebracht. Der Angestellte wollte unbedingt, dass ich sie in den Briefkasten werfe. Ich bestand aber darauf, dass er sie abstempelt. Erst als ich meinte, dass das letzte mal 60 Postkarten nie zu Hause angekommen sind, hat er seinen Stempel draufgeknallt und gemeint "Zufrieden?". Ich bezweifle, dass die ankommen. Auch wenn er sie jetzt nicht mehr noch einmal verkaufen kann.
Zum Abendessen war ich heute im Satsanga. Laut Handbuch "das" Restaurant in Pondicherry. Es ist sehr groß und trotzdem musste ich kurz an der Bar warten, dass ein Tisch für mich frei wird. Ich habe Tomatensuppe mit Parathi und dann Fischcurry mit Reis gegessen. Die Tomatensuppe war ziemlich blass, aber das Curry war recht scharf und ganz gut. Zum Nachtisch gab es süße braune Kugeln mit Eis. Leider weiß ich den Namen nicht mehr, aber es war lecker. Insgesamt hat das Essen mit einem Bier und Trinkgeld 600 RS gekostet und ist damit (bis jetzt) jetzt das teuerste Essen der Reise.

© Stefan Böhm, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer 8-wöchigen Indienrundreise 1992 bei der ich überwiegend im Norden unterwegs war, folgt diesmal eine Reise durch Südindien mit Schwerpunkt Tamil Nadu, "das Urindien" sozusagen.
Details:
Aufbruch: 02.02.2010
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 09.03.2010
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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