Abenteuer Südindien

Reisezeit: Februar / März 2010  |  von Stefan Böhm

26.-28.02. Kochi (Cochin): 27./28.02. Stadtbesichtigung

27.02.
Heute ist Sightseeing angesagt. Ich fahre mit der Fähre nach Fort Cochin und bummle durch das alte Viertel. In den Bereichen, in denen der Tourismus eingezogen ist, sind die Häuser sehr schön renoviert.

Gerade im historischen Bereich und bei den Fischernetzen scheint es auch deutlich mehr nette Kneipen zu geben als im Stadtteil Ernakulum. Das hatte ich eigentlich anders erwartet. Als letztes wollte ich mir noch die Synagoge in Mattancherry anschauen, aber die war sowohl gestern, also auch heute geschlossen. Also muss ich morgen noch einmal herkommen.

St. Francis Kirche

St. Francis Kirche

"Aircondition" im Handbetrieb

"Aircondition" im Handbetrieb

Mattancherry-Palast

Mattancherry-Palast

Jetzt wollte ich mit der Fähre von Mattencherry aus zurück, musste aber feststellen, dass erst in 1,5 Stunden wieder eine Fähre eintrifft. Das dauert mir zu lange. Sop bin ich die Inselstraße "oben herum" zur Fähranlegestelle "Fort Cochin" gelaufen. Auf diesem Stück ist von Tourismus noch nichts zu spüren. Reisgroßhändler und andere Gewerbe bestimmen das Bild. Das merkt man auch gleich an den nicht renovierten Gebäuden. Von Fort Cochin fahren viel mehr und vor allem regelmäßiger Fähren ab.

Gegen 17:45 war ich beim "I see India ". So hatte mir der Mann am Helpdesk aufgeschrieben gehabt. Es war aber noch alles verriegelt. Erst ab 18:00 wird zur Schminkprozedur geöffnet. Wie im Know-How beschrieben, erklärt Devdas, der Chef der Company seeeehr ausgiebig, so dass ein Norweger neben mir eingeschlafen ist. Bei etwas Interesse, waren die Erläuterungen aber wirklich interessant. Nur das Verhältnis von Schmink- zu Tanzvorführung fand ich nicht ganz angemessen.

Heute bin ich dann nach der Vorführung zum Abendessen doch zum China Garden und diesmal waren auch ein paar Inder anwesend. Die Hühnersuppe und die Garnelen mit Bambus und Champignons waren ok aber nichts besonderes.
28.02.
Nachem ich erste etwas länger geschlafen habe, konnte ich mich vor der Mittagshitze nicht aufraffen groß etwas zu unternehmen. Ich wusste, dass die Synagoge heute Mittag von 15 - 17:00 geöffnet ist. Kein Problem also. Gegen 14:00 zog ich los und habe im Indian Coffee House (eine wohl größere Restaurantkette) einen Kaffee getrunken. Dann das große Erwachen. Vor dem Schalter an der Fähre steht eine endlose Schlange am Männerschalter und eine kurze am Frauenschalter. Irgendwann öffnen die Schalter, kurz darauf wird wieder geschlossen.

Die aktuelle Fähre ist voll. Nach 15 Minuten wird wieder geöffnet, aber ich komme immer noch nicht mit, während sich am Frauenschalter, der zwischendrin leer war, wieder eine Schlage gebildet hat. Seit ich hier anstehe habe ich plötzlich heftige Magenkrämpfe und weiß nicht, wo die auf einmal herkommen. Nach knapp 1,5 Stunden bekomme ich endlich meine Fahrkarte. Die nächste Fähre nach Mattancherry geht 16:25. Ich frage den Kontrolleur "Ferry to Mattancherry?" "Yes", und deutet au fdie Fähre. Naja, könnte noch reichen, denke ich mir. Wir fuhren los - und legten in Fort Cochin an. Alles steigt aus. Ich will sitzen bleiben, aber ein Kontrolleur schmeißt mihc raus. Ich sage "Mattencherry", aber der meint "Nee, wir fahren zurück". Darauf habe ich erst mal ziemlich laut "Schei...." gerufen und mich ziemlich aufgeregt. Mit einer Riksha schaffe ich es nicht mehr rechtzeitig. Hätten sich nicht so viele Inder vorgedrängelt, wäre ich ein oder zwei Fähren früher dran gewesen. So habe ich den Mittag verplempert mit Schlangestehen im überhitzen Fährgebäude. Voller Wut habe ich mich nicht hinten angestellt um eine Fahrkarte für die Rückfahrt zu kaufen. Von der Fähre runter muss man am Kartenhäuschen vorbei und so bin ich einfach gleich vorne stehen geblieben, gegebenenfalls auch auf einen Streit vorbereitet, aber keiner sagte was und so war ich mir der nächsten Fähre unterwegs zurück. Nach einem kleinen Stadtbummel bin ich wieder ins Hotel zurück. Hier habe ich heute auch zu Abend gegessen. Als erstes gab es eine ziemlich enttäuschende Meeresfrüchtesuppe. Nachdem das Restaurant trotz Lifemusik recht leer war befürchtete ich schon einen Flop. Allerdings war das Prawncurry danach sehr lecker. Zum Nachtisch gab es Vanilleeis. Kleiner Wehrmutstropfen war, dass es wieder einmal kein Bier, zum Abendessen gab. Nach dem Abendessen versuchte ich noch, ein Frühstück für morgen zu bestellen. Das Frühstückbuffet beginnt erst um 07:30 und ich muss um 06:30 schon auschecken weil um 08:30 mein Flug nach Bangalore startet. Irgendwie funktioniert das aber nicht richtig. Auf einmal heißt es, dass ich morgen früh beim Roomservice anrufen muss. Na mal sehen. Auf jeden Fall bestelle ich unten an der Rezeption noch einen Weckruf für 06:00 und gehe auf mein Zimmer um schon einmal das Meiste zu packen.

© Stefan Böhm, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer 8-wöchigen Indienrundreise 1992 bei der ich überwiegend im Norden unterwegs war, folgt diesmal eine Reise durch Südindien mit Schwerpunkt Tamil Nadu, "das Urindien" sozusagen.
Details:
Aufbruch: 02.02.2010
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 09.03.2010
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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