Abenteuer Südindien

Reisezeit: Februar / März 2010  |  von Stefan Böhm

05.-07.02. Mamallapuram: Erste Highlights

Auch hier ist das Frühstücksbuffet sehr indisch obwohl fast nur ausländische Gäste im Hotel sind. Einziges Zugeständnis ist schwarzer Kaffee mit extra Milch und Toastbrot mit Marmelade. Dafür gibt es frisch gebackene leckere hauchdünne Teigfladen mit Würztunke und süßem Chutney. Ein ganz typisch indisches Frühstück. Gegen 10:00 bin ich zur Besichtigung aufgebrochen und kreuz und quer auf den monolithischen Felsen herumgeklettert um den sich die ganzen Reliefs und Höhlen herum gruppieren. Das machen wohl alle hier so. Der Witz ist, dass nirgendwo eine Eintrittskarte verkauft wird und auch keiner danach fragt. Die einzige Stelle, an der Eintrittskarten verkauft werden, ist wohl tatsächlich der Strandtempel.

Das große Felsrelief gilt aus Hauptattraktion von Mamallapuram und ist wie die Felshöhlen Weltkulturerbe.

Das große Felsrelief gilt aus Hauptattraktion von Mamallapuram und ist wie die Felshöhlen Weltkulturerbe.

Gegen 12:00 wurde es so heiß, dass ich die Besichtigung erst einmal unterbrach und mich an den Pool im Hotel zurückzog. Als Mittagssnack habe ich mir hier Frühlingsrollen mit Shrimpfüllung gegönnt - sehr lecker.
Gegen 15:30 wollte ich nach einem Kaffee im Nautilus, einer Empfehlung aus meinem Know-How, meine Besichtigungen fortsetzten. Das hatte aber leider Mittagspause. In der Straße zum Strand gibt es drei Schuster. Die kommen mir gerade recht. An beiden Schuhen ist vorne oben die Naht am platzen und an einem Oberleder an der Zehenspitze bricht das Leder. Ich fürchte schon die ganze Zeit, dass mir die Schuhe komplett kaputt gehen könnten und ich habe keinen Ersatz dabei. Also bin ich zu dem, der im Vorbeilaufen den besten Eindruck auf mich macht. Der schneidet die Naht im Oberleder auf, schneidet kleine Lederflecken zureckt und klebt und näht sie anschließend so ein, dass es aussieht, als sei das Muster so gewollt. Damit sind meine Schuhe für die nächste Zeit erst einmal gerettet. Als ich ankam, war schon ein deutsches Mädchen bei ihm, die sich Sandalen anfertigen lässt. Die kosten 700 RS. Mein Schuster ist so lange mit meinen Schuhen beschäftigt, dass sein Nachbar es schafft, mich in der Zwischenzeit in seinen Laden zu locken, wo ich auch tatsächlich jetzt schon die Ohrringe für meine Mutter kaufe, die sie in jedem Urlaub von mir mitgebracht bekommt. Außerdem kaufe ich noch einen Anhänger für eine Kette. Mal sehen wer den bekommt.
Als meine Schuhe fertig und auch gleich noch gründlich geputzt sind, frage ich was es kostet und er meint "What you want". Nicht schon wieder. Den Spruch habe ich auf meiner Indienreise 1992 am Ende gehasst. Ich überlege, dass die neuen Sandalen 700 kosten und biete ihm 300 RS. Überraschenderweise war er auf Anhieb einverstanden. Also war es wohl viel zu viel. Andererseits waren es mir die umgerechnet knapp 5 € dicke Wert, jetzt wieder viel sicherer herumlaufen zu können.
Von hier aus bin ich dann noch einmal zum alten Leuchtturm auf den man laut Handbuch rauf kann. Das ist aber offensichtlich leider nicht der Fall. Dafür hat man von dem Monument auch einen sehr schönen Ausblick.

Leuchtturm

Leuchtturm

Zum Abendessen bin ich in das Seashore Restaurant, eines der Seafoodrestaurants am Meer. Hier sitzt man um einiges schöner und es gibt auch eine Speisekarte (zusätzlich zu dem frisch herumgezeigten Fisch) zum auswählen. Ich habe Fischsuppe gegessen, die genauso zubereitet war, wie im Blue Elephant gestern. Sie schmeckt nicht schlecht, kostet aber 50 RS gegenüber den 30 RS gestern. Außerdem habe ich ein richtig scharfes aber leckeres Shrimp-Curry mit Reis für 150 RS gegessen, ein Lassi und ein Bier getrunken. Hier ist richtig viel los. Allerdings hörte ich eben wie ein anderer Gast sich beschwert, dass das aber nicht das Fischstück sei, das er vorab gezeigt bekommen habe. Hier sagten sie ihm, das sei ja auch nur das "Ausstellungsstück" gewesen. Wenn ich es richtig mitgekommen habe, haben sie sich aber entschuldigt und wollten nachbessern. Da war beim Luna Magica gestern keine Rede davon. Der Beschiss mit dem Fisch scheint hier aber echt Methode zu haben.

© Stefan Böhm, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer 8-wöchigen Indienrundreise 1992 bei der ich überwiegend im Norden unterwegs war, folgt diesmal eine Reise durch Südindien mit Schwerpunkt Tamil Nadu, "das Urindien" sozusagen.
Details:
Aufbruch: 02.02.2010
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 09.03.2010
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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