USA 2011 - Süd- und Nordwesten

Reisezeit: Mai / Juni 2011  |  von Uschi Agboka

Dolores Tal - Telluride - Glenwood Springs

16. Tag

Freitag, 10. Juni 2011 - 16. Tag 231 Meilen (372 km)
Cortez - Dolores Tal (HW 145) - Telluride - HW 92 Hotchkiss -
Glenwood Springs, Colorado
Hotel: Americas Best Value Inn

6 Uhr, der Wecker schellt. Wir wollen um 7 Uhr zum Frühstück und dann früh los, in das schöne Dolores Tal, hinauf auf den Lizard Head Pass, eine traumhafte Strecke, nicht nur für Motorradfahrer. Wir nehmen den HW 145 - San Juan Skyway - durch den San Juan National Forest, eine grüne Landschaft und immer wieder fällt der Blick auf die schnee-bedeckten Berge.
Der Dolores River führt viel Wasser, teilweise ist er über die Ufer getreten. In all den Jahren, die wir den Westen der USA bereisen, haben wir niemals eine so grüne Landschaft erlebt, die eine Folge des vielen Regens ist. Gegen 9.30 Uhr kommen wir nach Rico. Leider hat das schöne Cafe und Hotel geschlossen, zu wenig Gäste. Es ist ziemlich kalt, nur 10 Grad. Wir ziehen uns alle etwas Warmes an, Gerhard legt einen tollen Striptease hin. Und weiter geht die schöne Fahrt, über den Lizard Head Pass, 3.116 m. Der Pass ist nach einem nahe gelegenen Berg - Lizard Head, 3.997 m, benannt, der wie der Kopf einer Eidechse ausschaut. Weiter fahren wir, steil bergauf, vorbei an einem wunderschön gelegenen See - Trout Lake. Um 10.30 Uhr kommen wir nach Telluride, am San Miguel River, auf 2.667 m Höhe. Wir wollen Kaffee zu trinken und einen kleinen Stadtbummel machen. Es gibt viele schöne Häuser und nette Geschäfte.

Früher wurde die Gegend um Telluride von den Ute Indianer bewohnt. 1858 aber wurde Gold entdeckt und so erfolgte die Ortsgründung um 1878. Bekannt ist Telluride durch Robert Leroy Parker - Butch Cassidy -. Dieser überfiel am 24. Juni 1889 die San Miguel Valley Bank in Telluride. Die Beute betrug ca. 24.000 US-Dollar. Es war Butch Cassidys erstes, schriftlich belegtes Verbrechen. Heute haben viele Prominente, wie Oprah Winfrey, Tom Cruise und Ralph Lauren in der Umgebung von Telluride ihre Luxus-Villen. Der Wintertourismus hat Telluride weltberühmt gemacht. Das Skigebiet besitzt 14 Pisten der Kategorie "Doppelt-Schwarz", welche es in Europa nicht gibt. Selbst in Ame-rika sind sie selten zu finden, Aspen z. B. verfügt nur über 4 doppelt schwarze Pisten. Doppelt-Schwarzer Diamant / Extreme Abfahrt bedeutet besonders schwierig, enge Kehren und unübersichtliche Kanten.

Inzwischen ist es warm geworden, 23 Grad, wir können unsere dicken Jacken wieder ausziehen. Auf der Weiterfahrt erspähe ich nach Telluride einige junge Hirsche im Wald und auf einer Wiese erblicke ich eine große Kolonnie von Präriedogs. Die anmutigen Tiere gefallen mir ganz besonders. Die Tour führt uns weiter über Placerville, Ridgeway Rich-tung Montrose. Unterwegs sehen wir wieder mal eine tote Kuh am Wegesrand. Doch die Fahrt entlang der hohen (über 4.000 m) schneebedeckten Berge - Uncompahgre Peak 4.364 m - ist traumhaft.
In Montrose halten wir um 12.30 Uhr bei McDonald, damit Freddy sein Lieblingseis essen kann. Von Montrose nach Delta (HW 550/50) fahren wir durch eine Wüstenlandschaft. Weiter auf dem HW 92 Richtung Hotchkiss, entlang der West Elk Mountains, eine wunderschöne Strecke. Von Hotchkiss folgen wir der 133 bis Somerset. Hier ist ein großes Kohleabbaugebiet. Über den McClure Pass, 2.669 m, der das Roaring Fork Valley mit dem North Fork Valley verbindet, am Crystal River entlang. Ein wilder Fluss mit vielen Wasserfällen. Eine Traumstrecke, besonders um den Ort historischen Ort Redstone, in dessen Nähe wir an den Hay Creek Falls Fotos machen.

Um 16.15 Uhr erreichen wir Glenwood Springs, kaufen zunächst im Liquor Store Wein und Whisky für Joachims Freund in Deutschland ein. Anschliessend fahren wir in unser Hotel, das schön gelegene und gut gepflegte Americas Best Value Inn. Rolf lädt ab und setzt sich dann mit seiner Zigarre vor das schöne Zimmer, während ich bade und schreibe. Das Grab des Westernhelden "Doc Holliday" befindet sich auf einem Hügel über der Stadt. Er starb mit nur 35 Jahren an Tuberkulose im Bett und nicht bei einer Schiesserei, wie man bei seinem Lebenswandel vermuten könnte. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Hotsprings, die längste Warmwasserquelle der Welt, die jährlich Tausende von Men-schen anzieht. Um 18.30 Uhr fahren wir zum Dinner in das mexikanische Restaurant Tequila. Es bietet gutes Essen und einen guten Service. Anschliessend sitzen wir bei Bier und Wein vor unseren Zimmern und geniessen den Blick auf die roten Berge.

© Uschi Agboka, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch einer Tour durch 11 Staaten: Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming, Montana, Idaho, Washinghton, Oregon, Kalifornien - 7.800 Meilen = 12.558 km.
Details:
Aufbruch: 26.05.2011
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 30.06.2011
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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