Abenteuer Peru

Reisezeit: Mai / Juni 2013  |  von Beatrice Feldbauer

Stadtrundgang Cusco

Ein kühler Morgen erwartet uns. Man spürt die Höhe. Wir sind warm angezogen mit Langarm und Windjacken. Die meisten haben gut geschlafen und auch wenn den einen oder anderen noch Kopfweh plagt oder sie mit dem Magen Probleme hat, fühlen sich alle fit genug für den Ausflug in die Umgebung von Cusco. Cesar erwartet uns mit dem Bus vor dem Hotel und wir fahren hinauf nach Saqsaywaman, die grosse Ritualanlage der Inkas.

Zuerst besuchen wir Tambomachay, die heilige Quellen. Hier erreichen wir unseren ersten Höhenrekord. 3765 m.ü.M. Auf dieser Höhe spüren alle die Anstrengung. Es braucht gar nicht viel, und auch gut trainierte Wanderer kämpfen mit dem Atem. Wir sind früh unterwegs. Die Verkäuferinnen, die hier ihre Handarbeiten verkaufen, sind erst dabei, ihre Waren auszupacken. Wir sind die ersten auf der Stätte und können uns in Ruhe umsehen. Doch schon bald stürmt eine Schulklasse auf das Gelände. Wir können nur staunen, wie die Kinder in ihren roten Schuluniformen auf die Hänge rennen, während wir uns jeden Schritt überlegen.

Das interessante an den Quellen von Tambomachay ist die Tatsache, dass das Wasser das ganze Jahr regelmässig mit gleicher Menge aus der Erde kommt. Egal ob gerade Regenzeit oder Trockenheit herrscht.

Unsere nächste Station ist der Monolith von Kenko In Inneren dieses riesigen Steines gibt es eine Art Altar. Hier wurden die Inkas mumifiziert um bei allen Festen in Prozessionen mitgetragen zu werden.

Etwas weiter unten liegt die riesige Anlage von Saqsaywaman. Die Spanier vermuteten eine Festung und versuchten alles, die riesige Anlage zu zerstören. Heute stehen nur noch rund 20 % der ursprünglichen Mauern, aber auch diese sind noch immer sehr eindrücklich. Man fragt sich vor allem, wie die riesigen Kolosse an die Stelle transportiert wurden, denn man weiss heute, dass die Steinbrüche von denen das Material stammt, in über 20 km Entfernung liegen. Es müssen tausende von Arbeitern beteiligt gewesen sein und der Bau hat Jahre gedauert. René erklärt, dass der grösste Monolith mehr wiegt, als das ganze Flugzeug, das uns gestern nach Cusco gebracht hat. Unsere Führerin Gioana erzählt von den Riten und Festen, die man früher an dieser Stelle abgehalten hat. Über einen Felsen, der wie eine Rutschahn geformt ist, rutschen derweil die Schulkinder und amüsieren sich königlich.

Von hier gibt es auch eine wunderbare Aussicht auf Cusco und die Plaza des Armas mit der Kathedrale.

Inzwischen ist es wärmer geworden, die Jacken sind den Rucksäcken verschwunden und wir holen die Sonnencreme heraus. Cesar ist mit dem Bus losgefahren und wir steigen zu Fuss hinunter in die Stadt. Durch schmale Gässchen geht es abwärts. Wir kommen durch das Künstlerviertel und erreichen einen kleinen Handarbeitermarkt wo wir Frauen unserer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können. Einkaufen.

Gioana führt uns zum berühmtesten Stein von Cusco. 12 Ecken weist er auf und passt genau in die Mauer. Faszinierend, diese alten Mauern bei denen all die schweren Steine nahtlos zueinander passen, ohne dass auch nur ein Bisschen Mörtel die Verbindung sichert.

Unser nächstes Ziel ist die Coricancha, der Sonnentempel, Sitz des Inkas. Hier haben die Spanier nach der Eroberung des Inkareiches eine Kirche mit Kloster erbaut. Gioana zeigt uns die alten Mauern, den Klosterinnenhof und die Gemäldesammlung. Und dann mag ich plötzlich keine englischen Erklärungen mehr hören, meine Verdauung regt sich, ich friere und fühle mich nicht besonders gut. Wenn ich die anderen ansehe, merke ich, dass auch sie nicht mehr mit der gewohnten Aufmerksamkeit den Ausführungen folgen. Zum Glück ist hier der offizielle Teil zu Ende. Unser Hotel liegt gleich in der Nähe.

Eigentlich wollte ich noch den Bericht von gestern schreiben, aber ich merke, dass ich viel zu müde bin. Ich schlüpfe unter die Bettdecke und bin schon sehr bald tief eingeschlafen.

Der Garten des Sonnenpalastes

Der Garten des Sonnenpalastes

Um sieben treffen René und ich uns mit Andreas. Er hat ein Reisebüro hier in Cusco und wir haben schon ein paarmal zusammen gearbeitet. Er ist mit seiner Frau und der kleinen Tochter gekommen. Auch Gioana ist dabei und zusammen verbringen wir einen sehr vergnügten und feinen Abend in einem exklusiven Restaurant. Die anderen geniessen einen programmfreien Abend und wie wir am Morgen erfahren, haben alle ein paar vergnügte Stunden verbracht.

Nächtlicher Heimweg

Nächtlicher Heimweg

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieder einmal stehe ich vor dem Start einer Perureise. Mit 12 Freunden werde ich dieses wunderbare Land bereisen. Wir sind alle sehr gespannt, was uns in den nächsten Wochen erwartet.
Details:
Aufbruch: 25.05.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.06.2013
Reiseziele: Peru
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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