If you are going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair

Reisezeit: August 2013  |  von Stephanie L.

Tag 10

Heute war wieder Abreisetag. Ziel war das Grand Canyon Inn, direkt am Südeingang des Grand Canyons gelegen. Auf dem Weg dorthin wollten wir noch einen Zwischenstopp bei den berühmten Antelope Canyons einlegen. Hierbei handelt es sich um sogenannte Slot Canyons, wie sie aus dem Film "127 hours" bekannt sind. Es handelt sich um Felsspalten in den Canyons, die bei Lichteinfall, auch "Beams" genannt, leuchten und tolle Fotomotive abgeben. Kurz bevor wir die Stadt Page erreichten, fuhren wir noch am Lake Powell vorbei und überquerten den Glen Canyon Dam. Als ich bei Überquerung hinab auf den Colorado River schaute, bot sich mir ein toller Anblick und irgendetwas kam mir bekannt vor. Ich kam aber nicht darauf was, bis wir ein Hinweisschild mit der Aufschrift "Horseshoe Bend" lasen. Nach einem Blick in den Reiseführer stellte ich erstaunt und sehr erfreut fest, dass ich mich anscheinend verguckt hatte und der "Horseshoe Bend" auch in Page liegt. Am liebsten hätte ich Luftsprünge gemacht. Aber das war im Auto sitzend leider nicht möglich Nachdem wir endlich zu den Canyons gefunden hatten, stellten wir fest, dass das Land noch den Navajo Indianern gehört, die sich mit Außnahme der Hautfarbe aber nicht mehr von normalen Amerikanern unterscheiden. Jedenfalls machen sie ein ziemlich gutes Geschäft, sowohl mit den Antelope Canyons, als auch mit dem Grand Canyon Skywalk, der ebenfalls auf Indianerland liegt. Pro Person mussten wir 6$ für den Eintritt auf das Gelände zahlen. Man sagte uns am Eingang, dass die nächste Tour in die Canyons erst um 15 Uhr stattfinden würde. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir erst 12 Uhr. Allerdings war eine Tour durch die Slot Canyons eines der Dinge, die ich unbedingt machen wollte. Da wir gerade die Hälfte der Strecke hinter uns und noch drei weitere Stunden vor uns hatten, tat uns eine Pause mit Sicherheit ganz gut. Außerdem wollten wir sowieso noch zu dem Walmart Supercenter, welches wir auf dem Weg in die Stadt Page entdeckt hatten. Also reservierten wir Plätze für die 15:00 Uhr Tour und zahlten nochmal 25$ pro Person für die eigentliche Tour. Nach einem kurzen Besuch bei Pizza Hut ging es auf zu Walmart. Ich war begeistert. Der Laden war riesig und dementsprechend groß war auch die Auswahl. Mit großer Begeisterung gingen wir durch die Obstabteilung. Wir kaufte Blaubeeren, Bananen, Nektarinen, Cornflakes, Brot, Milch, Nutella und 48 500ml Flaschen Wasser. Außerdem noch Löffel und zwei Schüsseln mit Deckel für die Cornflakes. Plastikmesser hatte ich vorsorglich schon ein paar Tage zuvor bei einer Fastfood Kette mitgehen lassen Das Beste nebem dem Gedanken an ein tolles Frühstück am nächsten Morgen war, dass alles hier viel günstiger ist als bei uns. Sowohl Obst, als auch Süßigkeiten. Endlich ging es weiter zum "Horseshoe Bend". Hierbei handelt es sich um eine Kurve des Colorado Rivers, umrandet von Felsen, die aussieht wie ein Hufeisen. Das Wasser schimmert in grün und blau Tönen und ist umgeben von rot/orangenen Felsen, die am Boden mit grünen Pflanzen bedeckt sind. Laut Reiseführer ist es vom Parkplatz noch ca. 1km zu Fuß. Ein Klaks, dachten wir uns. Allerdings war es bei 37 Grad, bergab/auf durch Sand doch etwas anstrengender als gedacht. Aber der kleine Fußmarsch hat sich eindeutig gelohnt. Ich war begeistert. Andrijan musste mich andauernd wie ein kleines Kind vom Abgrund wegrufen. Dann einigten wir uns darauf, dass ich im Sitzen oder Liegen bis an den Klippenrand darf, um Fotos zu machen Wir waren anschließend aber froh wieder im klimatisierten Auto zu sitzen. Leider mussten wir feststellen, dass sich das Wetter immer weiter zuzog. Keine guten Voraussetzungen für Slot Canyons und tolle Bilder. Als wir wieder bei den Canyons ankamen, herrschte bereits ein reger Andrang von Menschen. Wovor im Reiseführer bereits gewarnt wurde. Während wir warteten bis alle Leute namentlich aufgerufen und auf sieben Jeeps verteilt wurden, zog eine immer größer und dunkler werdende Wolkenwand auf uns zu. Nachdem wir nicht aufgerufen wurden, hielten wir der forschen Indianerin unsere Reservierung unter die Nase und bekamen zum Glück noch einen Platz im letzten Jeep. Schon auf der kurzen Strecke bis zum Eingang in die Canyons fielen die ersten Regentropfen. Ich erinnerte mich an einen Satz aus unserem Reiseführer: "Bei sonnigem(!) Wetter sollten sie einen Besuch bei den Antelope Canyons auf keinen Fall auslassen." Wir hatten Glück. Als wir ankamen konnte wir beim Eintritt noch ein paar Fotos bei Sonneneinfall ergattern. Unser Guide war außerdem sehr hilfsbereit und hat uns gesagt, mit welcher Kameraeinstellung wir trotzdem gute Fotos kriegen und mir oft bei Sonneneinfall die Kamera aus der Hand gerissen, um mir Fotos von Felsformationen, die aussahen wie ein "Herz" oder ein "Wolf", zu machen. Nachdem es dann stärker anfing zu regnen, wurden die Guides dann ziemlich hektisch und scheuchten uns so schnell wie möglich durch den engen und streckenweise relativ dunklen Pfad durch den Canyon. Auf dem Weg nach draußen kamen wir an einem Guide vorbei der uns auf seinem Handy ein Video zeigte und wir anschließend wussten wieso es die Guides so eilig hatten. Letzte Woche haben Regenströme den Canyon geflutet und schwere Felsbrocken wurden in die Schlucht gespült. Unser Guide hat uns den Platz in der Fahrerkabine angeboten, während die anderen Leute auf der mit Bänken ausgestatteten Ladefläche nass wurden Dafür und für die Unterstützung beim fotografieren bekam er nachher auch ein kleines Trinkgeld. Die Vier-Uhr-Tour viel aus. Somit hatten wir noch Glück im Unglück gehabt. Zwar waren die Wetterverhältnisse nicht optimal, aber wenigstens fand unsere Tour statt. Und das Erlebnis war trotz weniger guten Fotos toll und bleibt uns somit wenigstens toll in Erinnerung. Nach der Tour machten wir uns dann auf direktem Weg zum Grand Canyon Inn und fielen nach einer Schüssel Cornflakes müde ins Bett.

© Stephanie L., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Auto von San Francisco durch atemberaubende Natur in den Nationalparks, weiter auf den Spuren der Hangover Darsteller, bis in die Stadt der Engel und schließlich mit Meeresbrise in der Nase wieder zurück nach San Francisco.
Details:
Aufbruch: 02.08.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.08.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Stephanie L. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.