If you are going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair

Reisezeit: August 2013  |  von Stephanie L.

Tag 6

Am nächsten Morgen waren wir gegen halb neun in der Tigerbar direkt gegenüber unseres Motels frühstücken. Wir kamen rein und ich war total begeistert. Wir hatten eine Kulisse vor uns wie es für mich auch typisch amerikanisch ist. Von innen war die Bar komplett mit dunklem Holz vertäfelt und sowohl drinnen als auch draußen mit Weihnachtslichterketten geschmückt. An den Wänden befand sich keine freie Fläche mehr, da alles mit Bildern von Tigern voll gehangen war. An einem großen runden Tisch saßen drei kräftige, braun gebrannte Amerikaner mit Lederwesten und dicken Bärten. Vermutlich Truckfahrer. Die Bedienung bestand aus einer kleinen, aber burschikos wirkenden Dame und einem kräftigen Mann, der aussah wie von einem Indianerstamm. Wir bestellten Eier mit Bacon, French Toast und Blaubeer Pancakes mit Ahornsirup. Alles absolut ekelig. Leider. Ich vermisse unser Essen, vorallem Brot! Wobei ich hier vermute, dass der Koch vielleicht auch einfach nicht so talentiert war Mit noch knurrendem Magen (ich zumindest) sind wir dann rüber zum Hauptgebäude. Ich hatte ein älteres Ehepaar erwartet, die uns empfangen. Anstelle dessen war es eine nette, junge Frau. Bei deren Anblick mir sofort die Frage in den Kopf stieg: "Was machen so junge Leute hier???" Am Empfang wurden wir direkt von einem dünnen, hässlichen Kater empfangen. Sein Name war Max. Er wohnt in der June Lake Lodge und die Besitzer schätzen sein Alter auf stolze 22 Jahre. Was dann auch das zottelige und dünne Erscheinungsbild erklären würde. Außerdem stellten wir belustigt fest, dass am Empfang ein großes Regal voller Videokassetten zum Verleih stand. Um kurz nach neun ging es dann los zum Yosemite Nationalpark. Von unserem Motel waren es nur 13km. Die Schlange am Eingang war glücklicherweise nicht so lang und dank unseres bereits online erworbenen Nationalpark Passes konnten wir an der Schlange vorbeifahren. P.S. Der Pass kostet regulär um die 80$ und ermöglicht einem damit den Eintritt in nahezu alle Nationalparks der USA für ein ganzes Jahr. Auf dem Pass können zwei Personen unterschreiben, die nicht verwandt sein müssen. Außerdem gilt der Pass pro Fahrzeug. Somit benötigt man nur einen Pass für ein Auto mit bis zu fünf Personen. Wir haben den Pass bei ebay "gebraucht" erworben. Es war erst eine Unterschrift auf dem Pass und er ist noch bis September diesen Jahres gültig. Weiter im Text. Während wir kurz in der Schlange standen, blinkte auf der Anzeige die Warnung "Hot transmission. Wait 5 minutes" auf. Das kann ja lustig werden. Die Strecke war bis hier hin noch längst nicht die Anspruchvollste für den Wagen.

Ich habe mir trotz der Bekanntheit des Parks keine allzu großen Versprechungen gemacht, da die Art von Natur mir eigentlich nicht so sehr zusagt. Nadelwälder und Berge. Aber es war atemberaubend. Die Landschaft ist unglaublich schön. So viel grün, wahnsinnig hohe Berge und etliche Seen und Flussläufe. Leider kann man die Schönheit nicht beschreiben. Hier muss man Fotos sprechen lassen. Unsere Kameras bekamen keine Pause. Wir haben uns gegen die Shuttlebusse und für unser Auto entschieden, um möglichst viel zu sehen. Das war eine gute Entscheidung. Wir haben den ganzen Park durchquert bis zum El Capitan und dem Half Dome, zwei beiendruckenden Riesen. Immer wieder haben wir angehalten, Fotos geschossen und sind rumgelaufen. Am Yosemite Village haben wir dann einen Stopp eingelegt um etwas zu essen. Der Andrang, die Anzahl der Atos und Menschen waren unglaublich. In diesem Village kann man auch übernachten. Damals war dort schon alles ausgebucht, was uns etwas enttäuscht hatte. Jetzt aber waren wir heilfroh. Noch zu dem Menschenandrang kommt die Tatsache, dass man in fest installierten Zelten schlafen muss und wirklich überal Warnschilder vor Bären aufgestellt sind. Die Mülltonnen sind mit Karabinern gesichert und auf den Toiletten wird empfohlen keine Rucksäcke mit Lebensmitteln reinzunehmen. Nicht wirklich beruhigend. Wir waren froh als wir wieder weiterfahren konnten. Es ist ein tolles Gefühl, dass es noch Flecken auf der Welt gibt wie den Yosemite Nationalpark. Unglaubliche Weiten, unberührte Natur und dieses Freiheitsgefühl. Wieder auf dem Rückweg haben wir Halt an einem der Bergseen gemacht und uns dort an den Strand gelegt und gesonnt. Andrijan hat sogar mal die Füße und Beine ins Wasser gesteckt. Wieder in June Lake angekommen, sind wir noch zum June Lake gelaufen. Allerdings lang nicht so spektakulär wie die Seen im Nationalpark. Aber idyllisch. Wir hatten beschlossen keine weiteren Speisen in der Tigerbar zu testen Ein paar Meter weiter war ein nettes Restaurant. Dort hatten wir Lasagne und Folienkartoffel mit Salat und Hähnchen gegessen. Mal etwas Abwechslung. Ein angetrunkener, junger Biker hat sich ans Klavier gesetzt und überraschenderweise wirklich toll gespielt. Es war ein netter Abschluss eines tollen Tages.

© Stephanie L., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Auto von San Francisco durch atemberaubende Natur in den Nationalparks, weiter auf den Spuren der Hangover Darsteller, bis in die Stadt der Engel und schließlich mit Meeresbrise in der Nase wieder zurück nach San Francisco.
Details:
Aufbruch: 02.08.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.08.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Stephanie L. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.