USA 2013 - Teil 2 - Nordwesten

Reisezeit: Juni / Juli 2013  |  von Uschi Agboka

Vom Yellowstone NP nach Virginia City, MT

Sissy, Karl, Rita, Chris - dahinter Rolf und Uschi

Sissy, Karl, Rita, Chris - dahinter Rolf und Uschi

Dragon's Mouth - Yellowstone NP

Dragon's Mouth - Yellowstone NP

Yellowstone NP

Yellowstone NP

21. Tag Nevada City Hotel, Montana

Mittwoch, 26. Juni 2013
21. Tag Nevada City Hotel, Montana

Yellowstone NP - Artist Point - Hayden Valley - Mud volcano area - Old faithful - Firehole lake drive - Artists painpots - Gibbon River / Hebgen Lake - Earthquake Lake - Madison Valley - Ennis - Virginia City - Nevada City
Gefahrene Meilen: 207 (333 km) - 9 Stunden

In der Nacht sind es nur 5 Grad und der Regen prasselt auf die Cabin. Doch als wir um 6 Uhr aufstehen, hat es aufgehört zu regnen, die Wettervorhersage ist gut, 20 Grad. Die Cabins liegen im Wald, ein Hirsch hat es sich zwischen den Bäumen bequem gemacht. Um 7 Uhr gehen wir zum Frühstück. Dort warten schon Karl und Sissy auf uns. Wir haben uns viel zu erzählen. Sie haben in Greeley, bei Rolfs Harley Dealer, ein Motorrad gekauft und sind mit dem Dealer und dem Motorrad sehr zufrieden. Das Frühstück ist gut, mit frischen Früchten und starkem Kaffee.
Gegen 8 Uhr verlassen wir die Canyon Lodge und fahren zum Artist Point (8.25 Uhr).

Es geht weiter, am Yellowstone-River entlang, durch das Hayden Valley. Dort lagern Büffel im grünen Gras. Wir erreichen Sulphur Caldron. Es ist die säurehaltigste heiße Quelle des ganzen Parkes, pH-Wert zwischen 1 und 2. Der Name kommt von der großen Menge freien Schwefels in seinem Wasser.

An der Mud Volcano Area halten wir und machen einen Rundgang. Immer wieder faszinierend, Dragon's Mouth. Es ist 9.15 Uhr und warm, da die Sonne scheint.

Seit Jahrhunderten weckt diese hydrothermale Quelle die Phantasie der Besucher. Die Crow Indianer betrachten den ausströmenden Dampf als das Schnauben eines wütenden Bisonbullen. 1912 erhielt die Quelle ihren Namen von einem unbekannten Besucher. Seit 1994 nimmt die Wellenbewegung aus der Höhle ab. Sie sorgte früher dafür, dass das Wasser bis auf den Holzsteg srpitzte. Eine andere Änderung trat ab 1999 ein. Die Wassertemperatur fiel um 10 Grad und die Farbe änderte sich von Grün in ein schmutziges Grau.

In diesem Jahr ist der Yellowstone Park sehr grün, überall finden sich blühende Blumen. Ein alter Büffelbulle, der viel Fell verloren hat, fasziniert uns. Wir fahren weiter, am Yellowstone Lake vorbei, über den Craig Pass, 2.518 m. Dort ist es recht kühl. Gegen 10.35 Uhr sind wir an der Old Faithful Lodge. Old Faithful bläst, doch dann ist es zu Ende. Der nächste Ausbruch wird um 11.50 Uhr erwartet.

Old Faithful - der alte Getreue - wird so genannt, weil seine Eruptionen häufig und regelmässig auftreten. Seit seiner Entdeckung 1870 ist er über eine Million Mal ausgebrochen. Old Faithful ist einer der bekanntesten Geysire der Welt, er befindet sich auf 2.240 m Höhe.

So trinken wir erst einmal Kaffe und gehen einkaufen. Ich erstehe einen kleinen Black Bear für unsere Tiersammlung Zuhause, ein kleines Bild eines indianischen Künstlers und eine von den Indianern getöpferte kleine Vase, bemalt. Außerdem bekommt Rolf eine Black Bear Zuckerstange. Rita kauft zwei T-Shirts für ihre Tochter und Schwester. Dann gehen Rolf, Rita und Chris nach draußen, um Old Faithful aus der Nähe zu fotografieren. Ich bleibe am Aussichtsfenster in der Lodge, hüte alle Lederjacken, die Einkäufe und die Helme. Die Aussicht ist hervorragend, mich stören draußen eh die vielen Menschen. Und auch in diesem Jahr lerne ich wieder jemanden kennen, eine nette alte Dame aus Tenessee. Sie erzählt mir einiges aus ihrem Leben. Ich liebe diese Begegnungen und Unterhaltungen.

Um 12.15 Uhr fahren wir, zum Firehole Lake Drive, am Firehole River entlang. An dieser Einbahnstraße, ca. 8 km lang, gibt es Geysire, heiße Seen und Quellen sowie einen heißen Wasserfall. Holzstege führen näher an die einzelnen Objekte heran. Wir halten am Firehole Spring, um zu fotografieren.

Und weiter geht es zu den Artists Paint Pots. Dies ist ein kleines hydrothermales Gebiet. Ein 1,6 km langer Rundweg führt uns durch deinen Teil der Wälder, die 1988 gebrannt haben, zu farbenprächtigen heißen Quellen und zwei großen Schlammvulkanen. Rolf und ich empfinden die Farben nicht so kräftig wie bei unseren vorherigen Besuchen. Auch den White Dome Geysir sehen wir, allerdings sehen wir keine Eruption. Diese sind nicht vorhersagbar, die Intervalle sind von 15 Minuten bis 3 Stunden, so lange können wir nicht warten. Vor Jahren haben wir mal einen Ausbruch gesehen, er dauert ca. 3 Minuten und erreicht eine Höhe von 10 m. Ein schönes Schauspiel.

Unsere Fahrt führt am Gibbon River entlang.

Der Gibbon River entspringt im Grebe Lake, verläuft in südwestlicher Richtung am Ice Lake vorbei in den Norris Canyon. Er passiert die Virginia Kaskaden, umfliesst den Gibbon Hill und stürzt über die Gibbon Falls 25 m in die Tiefe. Nach ca. 55 km vereinigt er sich mit dem Firehole River zum Madison River. Der Firehole River entspringt an der nordamerikanischen kontinentalen Wasserscheide im Inneren der Caldera des Yellowstone Vulkans. Abläufe in den Fluss können eine Temperatur von über 95 Grad C aufweisen, die Wassertemperatur im Fluss selbst kann durch die Zuflüsse um 30 Grad C gegenüber der Temperatur oberhalb der geothermalen Aktivitätszonen steigen. Die heißen Zuflüsse in den Thermalgebieten sind teilweise durch Algen und Bakterien bunt gefärbt. Die Farben reichen von Brauntönen über dunkles Grün, Tiefrot, Orange bis zu leuchtendem Gelb. Einige Farben zeigen die Wassertemperatur an.

Wir verlassen den Park über West Yellowstone, HW 287, durch den Gallatin National Forest, Richtung Hebgen Lake (14 Uhr). Gegen 14.20 Uhr sind wir an der Grenze zu Montana, kommen durch West Yellowstone und fahren nun durch den Madison River Canyon.

Der Madison River gehört zum Missouri-Mississippi-Flusssystem und ist neben dem Jefferson River einer der Quellflüsse des Missouri. Lewis & Clark nannten den Fluss Madison River, zu Ehren des damaligen Außenministers und späteren US-Präsidenten James Madison. Der Madison River ist 294 km lang und er entsteht aus dem Zusammenfluss von Firehole River und Gibbon River im Westen des Yellowstone National Parks.

Vorbei am Hebgen Damm, 85 m hoch und 721 m lang, und dem künstlich angelegten Hebgen Lake, 24 km lang und 6,5 km breit.

Im Madison River Canyon kommen wir in die Earthquake Area, eine bizarre Landschaft, tote Bäume im Wasser, doch neue grüne Bäume wachsen heran. Gespenstisch der See, aus dem die toten Bäume herausragen.

Der See, 58 m tief und 10 km lang, entstand durch ein Erdbeben (7,5 auf der Richterskala). Am 17. August 1959 rutschten durch dieses Erdbeben ca. 80 Mio. Tonnen Erdreich von einem Berg der südöstlichen Seite der Schlucht in den Madison River und schoben das Wasser aus seinem Bett. Dabei wurden 28 Menschen auf einem Campingplatz getötet. Durch das Erdbeben, 7,5 auf der Richterskala, entstand ein See, 58 m tief und 10 km lang. Die Nachbeben, Stärke 6,5, dauerten mehrere Monate und die Schäden an Straßen und Gebäuden beliefen sich auf 11 Mio. Dollar. Das Beben war bis Seattle, Washington, North Dakota, Banff, Alberto und Utah zu spüren. Im nahegelegenen Visitor Center kann man alles Wissenswerte erfahren.

Um 15.10 Uhr treffen wir dort ein, doch hier wird gebaut, das Visitor Center ist geschlossen. Schade, so können Rita und Chris sich nicht den Film "Night of terror" ansehen.

Weiter geht die Fahrt durch das herrliche Madison Valley bis Ennis "Fly Fishing Capitol of the World" - hier leben 840 Menschen und 11.000 Forellen. Wir machen dort eine Kaffeepause im Ennis Cafe. Die haben ein witziges Schild angebracht, wird natürlich ein Foto für die FB Freunde gemacht. Rolf und Chris verputzen French Fries mit Chili.

Und weiter geht die Fahrt bis Virginia City. Dort treffen wir um 17 Uhr ein, nach 9 Stunden und 207 Meilen (333 km). Wir treffen unsere Freunde Red und Rozy in der Pioneer Bar. Und wenig später kommen auch Ranee und Katerina hinzu. Die beiden kennen wir von 2012, als wir sie in North Dakota kennenlernten. Sie sind schon eine Zeit unterwegs und haben den halben Tierpark dabei, einen kleinen Hund und zwei kleine Katzen. Katerina freut sich über die CDs mit den deutschen Märchen. Als Ranee und Katerina uns im Dezember 2012 in Bayern besuchten, gefielen Katerina die Märchen so gut, dass Rolf sie für sie kopiert hat. Ranee ist eine sehr liebe Person, die ihr Herz am rechten Fleck hat.

Gegen 18.30 Uhr fahren wir nach Nevada City, in das historische Hotel dort. Wir haben eine Reservierung für zwei Cabins mit Privatbad. Ich persönich würde lieber in dem historischen Hotel wohnen, wie vor Jahren schon einmal, aber Rita und Chris entscheiden sich für die Cabins.

Gegen 19.15 Uhr picknicken wir vor den Cabins, alles etwas improvisiert, aber Rolf und mir gefällt das, wir sind schließlich im Wilden Westen. Es gibt Leberwurst, Schinken, Käse, Tomaten, Bananen, Bier und Wein. Um 21 Uhr verziehen wir uns in die Cabins, da die Mücken uns fast auffressen.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de

Earthquake Lake

Earthquake Lake

Witziges Schild

Witziges Schild

Picknick am Abend vor unseren Cabins - Nevada City, Montana

Picknick am Abend vor unseren Cabins - Nevada City, Montana

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch einer Tour durch 11 Staaten: Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming, Montana, Idaho, Washinghton, Oregon, Kalifornien - 8.135 Meilen = 13.097 km. Text: Uschi Agboka Fotos: Rolf Kummer - www.harley-rolf.de
Details:
Aufbruch: 06.06.2013
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 11.07.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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