Andalusien - Spanien - 2016 - Teil 1 und 2

Reisezeit: April - Juni 2016  |  von Uschi Agboka

Teil 2 - Streckenverlauf: Informationen Jose Marie - El Tempranillo

Jose Marie - El Tempranillo - Informationen

Im 19. Jh. mit der Besetzung der Iberischen Halbinsel durch die napoleonischen Truppen erfährt Villaluenga einen wirtschaftlichen Niedergang.

Zu dieser Zeit war es auch, dass Banditen und Schmuggler, wie Jose Marie – El Tempranillo“, die in geschützten Höhlen lebten, in der Gegend tätig waren. Im 20. Jh. kam es, wie in vielen anderen Dörfern auch, aufgrund der wirtschaftlichen Depression zur Auswanderung vieler Menschen aus der Region.

Jose Pelagio Hinojosa Cobacho – Jose Maria El Tempranillo (1805-1833) war ein spanischer rebellischer Liberaler, Wegelagerer. Sein Leben als Bandit begann mit 15 Jahren. Ursachen waren wahrscheinlich u. a. der Tod seines Vaters, die Vergewaltigung seiner Mutter und die Liebe zu Clara, die von einem anderen Mann bedrängt wird. Jose tötet ihn und muss fliehen.

Er floh in die Sierra Morena und schloss sich einer Bande von Schmugglern an. Mit 18 Jahren gründete er seine eigene Bande, spezialisierte sich auf Überfälle von Kutschen und Wagen, vor allem die, die Gelder des Königs Fernando VII. enthielten. Der König wusste nicht, wie man die Banditen stoppen konnte. Er schickte große spezialisierte Soldaten-Bataillone, genannt Migueletes.

In 1825, mit 20 Jahren, befehligte El Tempranillo eine Bande von 14 Männern, die alle älter als er waren. El Tempranillo galt in der Landbevölkerung als „der gute Bandit“. Da er sich kaum selber bereicherte, sondern das Geld unter Menschen verteilte, die in Not geraten waren. Sein Kampf galt den Gutsbesitzern, die das Volk auspressten.

Viele Helden des Unabhängigkeitskrieges schlossen sich ihm an und so hatte El Tempranillo bald mehr als 50 Mann unter seinem Kommando.

Von einem ehemaligen Freund – El Barberillo – in einen Hinterhalt gelockt, beendete El Tempranillo sein Leben mir nur 28 Jahren.

Tempranillo war der Prototyp des großzügigen Banditen, der von den Reichen stiehlt, um den Armen zu geben. Seine Figur entwickelte sich zu einem Mythos und Legende. Die Bewunderung, die man ihm entgegen brachte, zu Lebzeiten und nach seinem Tode spielt sich in vielen Geschichten, Romanen, Biographien und Bildern wider. Sein Ruhm überschritt die Grenzen von Andalusien und Spanien. Ausländische Journalisten und Schriftsteller sorgten dafür, dass seine Heldentaten überall bekannt wurden auf der Welt, in den Niederlanden, England, Frankreich, ja selbst in den USA.

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel Kultur und Natur in Andalusien, abseits der normalen Touristenpfade. Teil 1 - 30.04. - 16.05.2016 Standort Sierra de Maria, Los Velez Natural Park Teil 2 - 17.05. - 08.06.2016 Standort Campingplatz Pueblo Blanco in Olvera
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.06.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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