Griechenland 2017

Reisezeit: Juni 2017  |  von Wolfgang Dreesbach

9. Tag - Delphi – Meteora (ca. 260 km)

13.05.2017
Delphi – Meteora (ca. 260 km)

An diesem Morgen ist es so dunstig, dass das Meer kaum auszumachen ist.
Hinter Delphi fahren wir durch schroffes Gebirgs- und Felsland. Die Hänge sind voller blühenden Ginsters, markante Zypressen geben dem Ganzen einen malerischen Anstrich und Schneereste auf den Gipfeln (bis zu 1.800 m) vervollkommnen das Bild.
Dann weitere ca. 120 km führen durch weites, ebenes Land mit unverhältnismäßig vielen Bauruinen und Industriebrachen, bis dann kurz vor Kalampaka die ersten Berge zu sehen sind.
In Kalampaka urplötzlich Touristenrummel pur. Wir sind froh, im Nachbarort Kastraki zu wohnen. Unser Hotel, das Doupiani House, liegt ganz ruhig am Ende des Ortes mit Blick auf die Felsen. Es ist eine gepflegte Oase mit sehr ansprechender Einrichtung und aufmerksamem Personal.

Nach einer kurzen Siesta und weil es endlich etwas aufklart, starten wir noch eine Rundtour zu den Klöstern (Weltkulturerbe), die inzwischen auch über die Straße erreichbar sind.
Die gesamte "Anlage" besteht aus 24 einzelnen Klöstern und Eremitagen (teils in Felshöhlen), von denen heute nur noch sechs bewohnt sind. Die restlichen achtzehn Klöster sind entweder zu schwer zu erreichen oder wurden wegen Einsturzgefahr verlassen.
Wir besichtigen das Metamórphosis auch Megalo Meteoro (je 3,-€ bei allen Klöstern) genannte Kloster (gegründet ca. 1356). Es ist das größte der Meteora-Klöster, liegt 613 m über dem Meeresspiegel. Eine Steintreppe mit 143 Stufen und ein Tunnel durch den Fels führen vom Parkplatz in den Gebäudekomplex. Die Kirche ist überwältigend. Über und über mit Fresken (1552) versehen, sakrale goldene Leuchter und Lüster und Holzeinlegearbeiten vom Feinsten. Das Kloster wird heute noch von Mönchen bewohnt und bewirtschaftet. Im kleinen Museum werden sakrale Ausstattungsgegenstände, handgeschriebene alte Bücher und erste Drucke aus dem Ende des 15. Jahrhunderts ausgestellt. Erstaunlich waren die geschnitzten Kreuze. Die Schnitzereien sind so fein, dass man sie in ihrer Feinheit erst durch die Lupe richtig bewundern kann.

Sowohl bei diesem, als auch bei allen folgenden Meteora-Klöstern wird streng auf die Bekleidung der Besucher geachtet: Damen nur mit bedeckten Schultern und Rock (mind. knielang, kann aber auch gestellt werden) und die Herren auch kniebedeckt.
Die Felslandschaft ist schon ohne die Klöster beeindruckend, wieviel mehr dann mit ihnen.
Erstaunlich, was die ersten Mönche hierher getrieben hat und zu welchen Anstrengungen und Leistungen sie bereit waren.
Durch ihre exponierte Lage und den Zugang nur über Leitern oder Seilaufzüge (bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts) waren sie geschützt vor Übergriffen fremder Machthaber (u.a. der Osmanen).

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mal wieder alles individuell geplant und ausgeführt: einmal quasi rund durch Griechenland - mit vielen Highlights.
Details:
Aufbruch: 04.06.2017
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.06.2017
Reiseziele: Griechenland
Der Autor
 
Wolfgang Dreesbach berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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