DONT PANIC: We know where the towel is!

Reisezeit: Mai - Oktober 2006  |  von julian Keller

Von Bombai nach Goa, frisch gekuehlt

5. Mai

Pünktlich um 5 Uhr begann unser Wecker Amok zu läuten, und riss uns und den restlichen Schlafsaal aus unseren hitzigen Traumen, und da dieser anscheinend etwas dagegen hatte sich einfach im Dunkeln zum schweigen bringen zu lassen, durften wir dann unter freundlichem Gefluche 6 fast/ganz nackter Männer welche in 4 verschiedenen Sprachen versuchten unsere grossmütige Aktion mit den unterschiedlichsten Adjektive und Nomen zu benennen, auch noch das Licht anschalten
Zum glück durften wir anschiessend auch noch mit viel Tamtam unsere umherliegende Sachen wie Schlafsack oder Bücher zusammenpacken, so bekamen wir während den nächsten 10 min die Chance ein paar Wörter Holländisch und Chinesisch lernen

Nach diesem kurzen Sprachen-Gratis-Crashkurs machten wir uns frisch und munter auf, um bei 25 grad unsere Rucksäcke durch Bombai zum Bahnhof zu schleppen, denn uns wurde am Schalter gesagt, dass wir eine stunde früher dort sein müssen. Natürlich sassen wir dann 2 Stunden auf dem Perron und unsere Sitze waren auch reserviert, sodass wir genaugenommen auch auf die letzte Minute hätten kommen können aber dafür hatten wir die Möglichkeit indische Gepflogenheiten zu beobachten, wie z.B. den Polizisten der einen ca. 14 jährigen Teeverkäufer (aus einem für uns rätselhaften Grund) 20 Minuten lang mit einem Stock zwischen den Gleisen hin und her jagte, wobei beide anscheinend zu faul waren um zu rennen, was dem Ganzen einen ziemlich witzigen Anstrich verlieh.

Die Zugreise war: wunderschön, ziemlich langweilig und unglaublich kalt/eisig und die Landschaft war der Hammer (können aus Uploadgründen nur wenig zeigen )

Gegen Mittag

Gegen Mittag

Gegen Abend

Gegen Abend

Der Hacken an der Sache war dass wir nichts, das meine ich wortwörtlich, nichts zu tun hatten. Da wir die einzigen Touristen waren, war eine Konversation schwierig und anstrengen, unser Lesestoff (2 Computerhefte ) waren nach 30 Min gelesen und ausser schlafen war nicht viel drin (und falls jetzt irgendeiner von euch Spastis Zuhause vor dem Bildschirm mit "man kann ja die wunderschöne Natur bewundern" argumentieren will: bei einer Zugfahrt von 12 Stunden ist es nach 3 Stunden vorbei mit dem Interesse an Bäumen und Flüssen). Also ab in die Kojen. Glücklicherweise war der Techniker der die Klimaanlage installiert hat ein Eskimo, sadistischer Psychopath oder Kältejunky, so dass wir trotz Decken, Zusatztücher und Jacken noch frohren (Die Fenster waren natürlich auch verriegelt)

Das Gute an diesem Zug: das Essen kommt zu dir. Die ganze Zeit liefen Verkäufer mit (fast) Gratis-Futter den Zug entlang, man brauchte bloss 10 Rupien (ca. 20 Rappen)hinzuhalten

Hmmm! FUTTER MEINS!!!! Mein SCHATZ!

Hmmm! FUTTER MEINS!!!! Mein SCHATZ!

Endlich, nach 12 Stunden Frieren, Futtern und Bäume bestaunen kamen wir dann in Thivi an (Für die ignoranten oder Geographiestundeschwänzer unter euch: Goa ist ein indischer Staat mit etwa ca 70 km strand, einen Strand oder eine Stadt Goa gibt es nicht) und trafen dann dort als wir um ein Taxi feilschten auf ein Britten- Geschwisterpärchen (Klowie und John (oder so ))

Mit denen machten wir uns dann auf an den Strand Anuja.
Inmitten völliger Finsterniss suchten wir dann nach einer Bleibe. Als wir dann eine Gefunden hatten.... Nein, seht einfach im nächsten Kapitel selbst.

Auf jeden fall wollten wir das ganze entsprechend feiern und gingen geradewegs ins Paradies (so heisst der grösste Goa Club in Goa, und ja, die Musik Goa kommt auch von dort

Jedenfalls begann das ganze mit ein paar Bier, ging über zu Tequila und endete mit einem alten Mönch (ein hiesiger Rum). Der Klub ist unglaublich (leider keine Bilder, zu dunkel), dummerweise war er ziemlich leer, die Tatsache dass wir nicht in der Saison sind machte sich bemerkbar.

Eine weitere Erkenntniss machte sich dann nach und nach bei uns breit, Tequila und Old Monk sind schlechte Freunde. Spätestens als wir uns auf dem Heimweg beim Kopfstossen mit Hindukühen erwischten war klar dass der Mönch zurück ins Kloster verbannt würde (Verbannungen kann man ja zum glück schnell wieder aufheben, vor allem bei einem so glatten Kerl wie dem ).

Ole!

Ole!

Der restliche Abend war dann nicht mehr so der Hammer als sich der Teqila und der Mönch dazu entschlossen sich in verkehrter Richtung die Aussenwelt bzw. das Klo zu dem ich es noch schaffte (im Gegensatz zu Patrice), zu betrachten lassen wir die Details und belassen wir es bei dem Statement dass so was bei 28 grad, Kakerlaken als Zuschauer und KEIN Wasser richtig beschissen ist, wie auch immer, wir leben noch/wieder

© julian Keller, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In 5 Monaten um die Welt
Details:
Aufbruch: 01.05.2006
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 01.10.2006
Reiseziele: Indien
Bankok
Malaysia
Laos
Vietnam
Kambodscha
Australien
Der Autor
 
julian Keller berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.